Liebe Leserinnen und Leser,
für die Aktie der Rheinmetall ging es am Donnerstag um den satten Anteil in Höhe von 1,77% abwärts. Die Notierungen waren am Vortag um 1,31% nach oben gerutscht. Allerdings ist die Aktie erneut in sehr schwacher kurzfristiger Verfassung. An den vergangenen drei Handelstagen vor dem Mittwochshandel ist die Aktie jeweils nach unten geschickt worden.
Das dürfte teilweise überraschend sein. Denn: die Märkte hatten sich wahrscheinlich von der aktuellen Entwicklung mehr für die Aktie der Rheinmetall versprochen. Die Situation ist an sich ausgesprochen aussichtsreich.
Es ist offensichtlich, dass die Politik derzeit sehr viel Geld in die Hand nehmen wird, um aufzurüsten. Die Bundesregierung hat alles dafür getan, um die Rüstungsindustrie jetzt mit neuen Aufträgen zu versorgen. Dies wird in verschiedenen Aspekten und Äußerungen schnell täglich sichtbar.
Der auffälligste Punkt: Es ist sicher, dass die Bundesregierung einen Haushaltsentwurf vorgelegt hat, der massive Erhöhungen in der Rüstung mit sich bringen wird. Umgerechnet hat diese Regierung damit einen Etat vorgesehen, der mit 2,4% des erwarteten BIP weit mehr verspricht, als z.B. die NATO von ihren Mitgliedern für das laufende Jahr bereits verlangt. Die Börsen haben darauf noch immer nicht reagiert…
Rheinmetall Aktie Chart
Die Bundesregierung hat zudem erklärt, dass sie bereits zum Jahr 2029 einen Anteil in Höhe von 3,5% des jährlichen BIP für ihre Rüstung investieren wird. Das wiederum bedeutet, dass die Ausgaben massiv steigen werden. Die Nato hatte ihre Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, die Ausgaben auf 5% des jährlichen BIP zu erhöhen. Dafür allerdings haben die Staaten Zeit bis zum Jahr 2035. Deutschland geht demnach inzwischen weit in Vorleistung.
Deutschland gibt mehr Geld aus als verlangt!
Dies wiederum ist eine Vorlage für die Rüstungsindustrie. Davon wird auch die Rheinmetall ganz sicher profitieren. Das Unternehmen selbst erwirtschaftet einen erheblichen Anteil seiner Umsätze durch die Rüstung. Andere Geschäfte sollen derzeit reduziert und abgegeben werden. So hat die Rheinmetall inzwischen bekannt gegeben, dass es für die Zivilgeschäfte des Unternehmens mittlerweile sieben Interessenten geben würde. Klarer kann man kaum äußern, dass für solche Bereiche wie für die Automotive-Sparte Käufer gesucht werden. Man möchte in diesem Bereich keine Zeit mehr verlieren.
Der Gesamt-Umsatz des Unternehmens in Deutschland beläuft sich auf einen Anteil von insgesamt in etwa einem Drittel. In ganz Europa erwirtschaftet Rheinmetall fast 50% seiner Umsätze. Insofern ist die Entwicklung der Rüstungsindustrie in Europa und in Deutschland für die Rheinmetall derzeit sicherlich der maßgebliche Leitfaden, der vermuten lässt, dass die Umsätze und auch die Nettogewinne in den kommenden Jahren deutlich steigen werden.
In welchen Größenordnungen Rheinmetall mit Wachstum rechnen kann
Damit rückt noch einmal die Aussage der Bundesregierung in den Vordergrund. Das BIP im laufenden Jahr wird bei sicherlich in etwa 4,3 Billionen Euro liegen. Damit ist die Größenordnung der Investitionen in Rüstung und Sicherheit bereits relativ gut kalkulierbar.
Aktuell werden in etwa 100 Milliarden Euro hier erwartet. In den kommenden Jahren wird bei einer Verdopplung des Anteils der Investitionen vom BIP ein Anteil in Höhe von mehr als 200 Milliarden Euro im Bundeshaushalt vorgesehen werden müssen. Das bedeutet, dass solche Unternehmen wie die Rheinmetall mit einer deutlichen Zunahme der Auftragsvolumina rechnen dürfen.
Die Projektion für die nächsten Jahre wird sicherlich sein nicht ganz so einfach sein, da am Ende auch verschiedene andere europäische Adressen mit Aufträgen aufwarten müssen. Dennoch gehen konservative Schätzungen davon aus, dass allein der Umsatz im Jahr 2027 bei rund 22 Milliarden Euro liegen dürfte.
Für das laufende Jahr werden Umsätze in Höhe von 12,6 Milliarden Euro erwartet. Die anderen Kennziffern, die sich aus der Bilanz und deren Projektionen nehmen lassen, sind ähnlich ambitioniert. So soll das Betriebsergebnis um mehr als 40% jährlich steigen. Das Netto-Ergebnis wiederum wird aus der Wahrnehmung der Experten ebenfalls um 40% steigen, wenn nicht sogar jährlich noch etwas mehr.
Die Zahlen sind deshalb interessant und relevant, sofern damit die aktuelle Marktbewertung des Unternehmens sicher neu beurteilt werden muss. Das Unternehmen ist am Markt aktuell ca. 80 Milliarden Euro wert. Wenn sowohl der Umsatz um mehr als 30% pro Jahr klettert und die Nettogewinne um mehr als 40% jährlich nach oben laufen, wird die aktuelle Bewertung in der Beurteilung im Licht der kommenden Jahre sehr stark relativiert.
Auf Basis solcher Berechnungen gehen Analysten mittlerweile immer noch davon aus, dass die Aktienkurse deutlich steigen werden. Hier ist beeindruckend, wie schnell die Kursziele der Rheinmetall in den vergangenen Monaten nach oben gezogen sind.
Allein im Jahr 2025 sind die Ziele von weniger als 800 € im Mittel mehr als 2044 € gestiegen. Die höchsten Kursziele unterscheiden sich je nachdem, welche Analysten hier in die Betrachtung einbezogen werden. So gibt es inzwischen Kursziele, die bei 2300 € liegen. Selbst 3000 € wurden für das Jahr 2030 bereits genannt.
Dabei sind dies noch Modelle, die davon ausgehen, dass die Entwicklung vergleichsweise linear nach oben verläuft. Tatsächlich spricht aus der Sicht von spekulativeren Investoren oder Experten jedoch einiges dafür, dass die Entwicklung auch sehr viel schneller vorangeht.
Rheinmetall geht davon aus, innerhalb Europas bis zu 300 Milliarden Auftragsvolumen bis zum Jahr 2030 zu erhalten. Dafür hat das Unternehmen nun bekannt gegeben, dass es Kooperationen mit der Autoindustrie, namentlich mit Volkswagen, offenbar ausweitet. So sei das Volkswagenwerk mit dem Standort Osnabrück für Rheinmetall interessant. Rheinmetall suche einen Kooperationspartner, um die Kapazitäten für die Entwicklung der Produktion auszuweiten.
Das Gerücht dazu war bereits im März des laufenden Jahres entstanden. Möglicherweise wird es dort dann z.B. zur Produktion von Fahrerkabinen für Militärfahrzeuge kommen. Dies ist nur ein Beispiel für die Reaktion des Düsseldorfer Unternehmens auf die gegenwärtige Rüstungswelle. Die jüngsten Nachrichten wie eben solche Pläne zeigen, dass Rheinmetall wahrscheinlich sogar deutlich mehr Kapazitäten benötigt als in den vergleichsweise immer noch konservativen Schätzungen.
Mit anderen Worten: Hier ist zumindest aus wirtschaftlicher Sicht einen noch einmal stärkere Entwicklung zumindest möglich. Kurzfristig sind die Börsen jedoch derzeit ohne Fantasie, was diese Entwicklung betrifft. Dies dürfte sich ändern, sobald der aktuell vorliegende Haushaltsentwurf der Regierung tatsächlich die parlamentarischen Prozesse hinter sich gelassen hat. Dann wird der Aufwärtstrend noch einmal neue Nahrung erhalten können.
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