Liebe Leserin, lieber Leser,
die Börsenwoche begann für die Aktie von Rheinmetall mit einem leichten Aufschlag. Auf der Handelsplattform Tradegate ging es mit den Papieren des Rüstungskonzerns bis auf 1.787 Euro, am Freitag waren sie bei 1750 Euro aus dem Handel gegangen. Damit setzen sie ihren Erholungskurs fort, nachdem sie direkt nach Veröffentlichung des Quartalsberichts am Donnerstag zunächst noch bis auf 1.669 Euro eingeknickt waren, trotz Rekordergebnis und unveränderter Jahresprognose. Die Analysten trauen der Rheinmetall-Aktie ohnehin einiges zu. Der Konzern selbst hat vor dem Wochenende zudem ein Joint Venture vermeldet, mittels dessen es, im Wortsinne, hoch hinausgehen soll.
Rheinmetall gründet Satelliten-Joint-Venture
Bereits Ende Oktober hatte das Handelsblatt berichtet, dass Rheinmetall den ersten Satellitenauftrag seiner Firmengeschichte erhalten werde, der Vertrag sei bereits „unterschriftsreif“, hieß es. Am Freitag folgte nun eine offizielle Bestätigung: Rheinmetall und ICEYE, der laut Mitteilung „weltweit führende Betreiber von Synthetic Aperture Radar (SAR)-Satelliten“, haben ein Joint Venture gegründet, die Rheinmetall ICEYE Space Solutions GmbH. Die entsprechende Vereinbarung haben Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, sowie Rafał Modrzewski, CEO und Mitgründer von ICEYE, demnach in Berlin unterzeichnet.
Die Rheinmetall ICEYE Space Solutions GmbH hat ihren Sitz in Neuss. An dem Joint Venture hält Rheinmetall als Mehrheitsgesellschafter 60 Prozent der Anteile, ICEYE hält 40 Prozent. Die Rheinmetall ICEYE Space Solutions soll den operativen Geschäftsbetrieb noch in 2025 aufnehmen, 2026 soll der erste Satellit vor Ort gefertigt werden. Mit der Gründung des neuen Joint Ventures verstärkt Rheinmetall seine Aktivitäten in der Domäne Weltraum – aus Gründen: Bei Streit- und Sicherheitskräften weltweit sei der Bedarf an weltraumgestützter Aufklärungsfähigkeit in jüngster Zeit „stark gestiegen“.
Rheinmetall stärkt mit Entscheidung Standort Neuss
„Im Rahmen der Zusammenarbeit von Rheinmetall und ICEYE liefern Synthetic Aperture Radar (SAR)-Satelliten der Ukraine schon heute Aufklärungsbilder für ihren Abwehrkampf gegen den russischen Aggressor“, heißt es in der Mitteilung. SAR-Satelliten böten gegenüber herkömmlichen Satelliten den Vorteil, dass sie unabhängig von Wetterbedingungen oder Tageszeit hochauflösende Bilder erzeugen könnten, so Rheinmetall.
- Teile des Rheinmetall-Werks Niederrhein sind unlängst von der zivilen Division Power Systems zum militärischen Geschäft des Konzerns übergegangen
- Rheinmetall-Beschäftigte am Standort Neuss erhielten mit der Ansiedlung der Rheinmetall ICEYE Space Solutions GmbH „eine zukunftsträchtige Perspektive“
Analysten bestätigten ihre hohen Kursziele
Die Anleger nahmen die Meldung positiv auf, während sie auf den Quartalsbericht zunächst noch mit Skepsis reagiert hatten, trotz Rekordergebnis. „Wir haben uns kraftvoll entwickelt und sind mit solidem Wachstum auf gutem Kurs zur Erreichung unserer anspruchsvollen Jahresziele“, sagte Rheinmetall-CEO Papperger. Jetzt seien „die Weichen gestellt für ein starkes viertes Quartal, zumal die geplanten Großprogramme der Bundeswehr nun in der Finanzplanung des Bundes abgesichert sind und in den kommenden Monaten in die Beauftragung gehen werden“.
Die Analysten folgten ihm in seiner Einschätzung, wie die seit Donnerstag aufgerufenen Kursziele unterstreichen:
- Deutsche Bank: 2050,00 EUR, +15,58%
- Jefferies: 2250,00 EUR, +26,88%
- JP Morgan: 2250,00 EUR, +26,88%
- DZ Bank: 2240 EUR, +26,01%
JP Morgan hob Ergebnisschätzungen für Rheinmetall
Analyst David Perry von der US-Bank JP Morgan etwa hob seine Ergebnisschätzungen für Rheinmetall bis 2030 um vier bis acht Prozent. Bei unverändertem Kursziel setze er nun aufgrund volatilerer Nachrichtenlage im Rüstungsbereich einen etwas geringeren Bewertungsmaßstab an, wie er am Donnerstagabend im Nachgang der Telefonkonferenz zum Quartalsbericht schrieb. Dennoch sieht er bei der Aktie ein aktuelles Kurspotenzial von weiterhin mehr als einem Viertel.
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