Rheinmetall-Aktie: Es kracht gewaltig!

Rheinmetall erhält einen dreistelligen Millionenauftrag aus den Niederlanden und sondiert eine strategische Zusammenarbeit mit KNDS, während Analysten weiterhin ein deutliches Kurspotenzial sehen.

Auf einen Blick:
  • Dreistelliger Millionenauftrag für Skyranger-Systeme
  • Interesse weiterer Nato-Staaten an der Konfiguration
  • Strategische Gespräche über Kooperation mit KNDS
  • Analysten sehen Kursziel von über 2.200 Euro

Die Rüstungsbranche lebt nun etwas auf. Die Düsseldorfer Rheinmetall könnte nach einem guten Tag ggf. in der neuen Woche sogar weitere Möglichkeiten sehen. Noch ist es nicht zum Durchbruch gekommen. Die Voraussetzungen sind jedoch weiterhin deutlich besser als das, was die Skeptiker nach den schwachen Wochen erwarten.

Konkret: Die Notierungen sind am Freitag um ca. 0,9 % geklettert. Damit kam oder kommt die Aktie auf einen Wert von 1619 Euro. Sie ist damit formal nicht ganz im Aufwärtstrend, allerdings bleibt sie auf dem Weg nach oben. Entscheidend war zuletzt, dass die Notierungen immerhin die Marke von 1.500 Euro überwunden hatten. Damit gelang es zumindest, die Charttechniker wieder zu befrieden. Die technische Ausgangslage ist schwach, aber bei weitem verbessert. Die Notierungen müssen nun noch knapp 50 Euro überwinden, um die wichtigste Trend-Indikator-Bewertung zu erreichen: Den GD200. Der verläuft bei 1663 Euro.

Rheinmetall Aktie Chart

Beobachter wissen, wie der Markt oft genug funktioniert: Wenn der GD200 nach einiger Pause wieder erobert wird, dann ist dies vor allem für die Trend-Analysten und -investoren ein bedeutendes Signal. Oft genug werden dann auch die Algorithmen anspringen, die jetzt bei vielen institutionellen Investoren auf neutral oder gar auf „verkaufen“ stehen dürften. Insofern ist die Aktie nach dem Tief bei 1543,50 Euro vor genau einer Woche nun wieder deutlich stärker aufgestellt. Überragend ist die Situation indes nicht.

Rheinmetall: Jetzt sieht es wieder nach neuen Aufträgen aus

Der Grund für die aktuelle relative Stärke nach einer relativ guten, aber noch immer durchwachsenen Woche bleibt stets offen. Denn es ändert sich nichts, was den aktuellen Lauf in irgendeiner Form an sich aufhalten könnte. Rheinmetall bekommt einen Auftrag nach dem nächsten, kann man salopp feststellen. Am Freitag wurde bekannt, dass das Unternehmen aus den Niederlanden einen Auftrag erhalten hat. Hier geht es um den Auftrag von Skyranger.

Im Gegensatz zu anderen Aufträgen ist dieser Auftrag tatsächlich quasi absolut neu. Das Verteidigungsministerium in den Niederlanden hat erst am 11.12. diese Flugabwehrsysteme bestellt. Sie nennen sich ganz konkret „Rheinmetall Air Defence Skyranger 30-Flugabwehrsysteme“. Das Auftragsvolumen ist interessant: Es geht um einen dreistelligen Millionen-Betrag. Dies ist angesichts eines Gesamtumsatzes in Höhe von 12 bis 13,5 Milliarden Euro im laufenden Jahr nicht ganz unbeträchtlich.

Die Düsseldorfer gaben bekannt, dass die Rheinmetall sich nun in ihrer Position als „Weltmarktführer im Bereich der kanonenbasierten Luftabwehr“ gestärkt sehen würde. Der Auftrag würde auch den Erfolg dieses Systems, des Skyranger 30, fortsetzen. Die Konfiguration, die hier ausgeliefert würde, wäre bis dato sogar einzigartig. Und so ist es zumindest nicht verwunderlich, dass bereits ein weiteres Nato-Land „Interesse an dieser Konfiguration“ bekundet habe.

Die Systeme haben zum Ziel, Drohnen auf eine „sehr kurze Distanz schnell und effektiv zu neutralisieren“. Das ist durchaus interessant, wenn man die Medien in den vergangenen Wochen und Monaten verfolgt. Die Drohnen-Angriffe scheinen zumindest an verschiedenen Orten immer mal wieder ausgesprochen überraschend und auch gefährlich aufzutauchen. Insofern ist die Vorstellung, dass weitere Nato-Staaten sich um diese Form der Abwehr kümmern wollen und werden, sicher nicht abwegig.

Die letzten Einheiten würden, so die Meldung, spätestens 2029 an die Armee ausgeliefert werden. Dies wird als „beachtliche Leistung“ für Systeme in der genannten Größenordnung beschrieben.

Die neue Nachricht hat am Markt noch nicht richtig eingeschlagen, wie auch alle anderen Aufträge und Projekte in den vergangenen Wochen und Monaten zumindest nicht nachhaltig zu neuen Kaufwellen für die Aktie geführt haben. Die Notierungen würden diesmal vielleicht einen neuen Aufwind erreichen, hieß es am Freitag indes. Zur Erinnerung:

Die Notierungen haben in den vergangenen Monaten nicht nach jedem neuen Auftrag mit Kurssteigerungen reagiert.

Irgendwann ist es jedoch auch die Summe aller Aufträge, die hier einen neuen Schritt einleiten kann. Wenn die Stimmung in der Branche insgesamt besser wird, könnte dies den Druck auf die Rüstungsbranche bzw. deren Bewertung an den Aktienbörsen einmal etwas senken. Dies sei hier möglich, betonen Beobachter. Denn jetzt kooperieren auch die Hensoldt und die Rheinmetall weiter, d. h. auch andere Unternehmen werden hier mitbeteiligt.

Hensoldt liefere nun Radare für (die) Luftverteidigungssysteme. Die Stimmung insgesamt kann also besser werden.

Wenn dies nicht hilft, dann ist es vielleicht die nächste gewaltige Kooperation.

KNDS und Rheinmetall: Ein großer Panzerhersteller?

Es sieht so aus, als würden die KNDS und die Rheinmetall inzwischen aufeinander zugehen. Es sollte eine neue Übernahme projektiert werden. Konkret sollen die Düsseldorfer sich in Person ihres CEO Papperger bereits in den vergangenen Monaten mit der Politik und auch mit der staatlichen Förderbank KfW über die „engere Zusammenarbeit“ mit KNDS unterhalten haben. Am Ende geht es wohl um eine Übernahme „beträchtlicher Anteile“. Die politischen Hürden sind sicherlich nicht zu unterschätzen, die Entwicklung eines europäischen Landverteidigungsunternehmens aber kann zu eine der nächsten großen Stories an den Aktienmärkten werden.

Analysten schätzen die Chancen immer noch als sehr gut ein

Damit sind sicher auch die Analysten einverstanden. Die gehen ohnehin davon aus, dass das Unternehmen alle Chancen hat, sich deutlich aufwärts zu schieben. Die Analysten bilden eine Konsensschätzung, die weit über dem aktuellen Kurs liegt. Der durchschnittliche Zielkurs findet sich bei mehr als 2.200 Euro. Dies wären ausgehend von den aktuellen Kursen immerhin über 600 Euro oder weit mehr als 35 %. Die Spitzenschätzungen sehen sogar ein Kursziel von 2.500 Euro, wie die UBS jüngst beteuerte. Insofern wäre sehr viel Luft nach oben. Bemerkenswert bleibt der Umstand, dass die Streuung bei den Analysten vergleichsweise niedrig ist. Das Gros geht davon aus, dass die Notierungen klettern werden. Die Börsen, so lässt sich daraus schließen, könnten ab irgendeinem Punkt nun dem Befund der Analysten auch folgen. Ob dies kurz- oder mittelfristig folgt, ist offen. Da die Rheinmetall aber von Umsatzsteigerungen um das fünffache bis zum Jahr 2030 ausgeht, dürften zumindest die Chancen auf eine derartige Entwicklung ziemlich groß sein.

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