Liebe Leserin, lieber Leser,
nach einem mehr als ernüchternden Oktober, den die Aktie von Rheinmetall mit 15 Prozent im Minus beendete, war der Start in den neuen Börsenmonat durchaus gelungen. Die Papiere des Rüstungskonzerns schoben sich am Handelsplatz Frankfurt von zuvor 1.706 auf letztlich 1.770 Euro – ein Plus von 3,7 Prozent. Doch bereits am Dienstagmorgen war es mit der positiven Stimmung vorbei, Rheinmetall gab in den ersten Stunden 1,5 Prozent auf aktuell 1.744 Euro ab. Zeit, mal auf die Einschätzung von Analysehäusern und Banken zu blicken, was diese im Oktober an Prognosen veröffentlicht hatten.
Rheinmetall im Fokus der Analysten
Die Lage scheint eindeutig: Von allen fünf Häusern, die sich im Laufe des vergangenen Monats laut finanzen.net zu Rheinmetall gemeldet hatten, gab es eine Kaufempfehlung. Zum Teil mit ambitioniertem Kursziel. Zuletzt etwa hatte das US-Analysehaus Jefferies die Einstufung für den Rüstungstitel mit einem fairen Wert von 2250 Euro auf „Buy“ belassen.
Dass sich die Ukraine offenbar endgültig für den Schützenpanzer Lynx als wichtigstes Gefechtsfahrzeug entscheiden habe, könnte den Düsseldorfern einige Milliarden bringen, schrieb Chloe Lemarie am Mittwoch vergangener Woche nach einem entsprechenden Bericht. In der Folge sieht die Analystin ein aktuelles Kurspotenzial bei Rheinmetall von rund 27 Prozent. Und sie ist damit nicht einmal die optimistischte, wie folgende Auflistung aus dem Oktober zeigt:
- Deutsche Bank: 2050,00 Euro, +16,48%
 - Goldman Sachs: 2200,00 Euro, +25,00%
 - Berenberg Bank: 2330,00 Euro, +32,39%
 - JP Morgan: 2250,00 Euro, +27,84%
 
Deutsche Bank mit vorsichtigerer Prognose
Während sich JP Morgan und Jefferies in ihrer Prognose für Rheinmetall also einig sind, erwartet die Berenberg Bank mittelfristig sogar noch etwas mehr. George McWhirter hatte seine langfristigen Schätzungen für den Rüstungskonzern Anfang Oktober erhöht. Die Aktie habe aufgrund der starken Wachstumsaussichten des Unternehmens „eine überdurchschnittliche Bewertung verdient“, schrieb er in seiner Studie. Eine bestätigte Kaufempfehlung gab es freilich obendrauf.
Eine solche gab es ebenfalls von Deutsche Bank Research, wenngleich mit der vorsichtigsten Einschätzung: Christoph Laskawi hatte Mitte des Monats vor dem jährlichen Kapitalmarkttag zwar das Kursziel für Rheinmetall angehoben, allerdings lediglich von 1950 auf 2050 Euro. Rheinmetall dürfte darlegen, wie das bevorstehende signifikante Wachstum innerhalb des Unternehmens, aber auch in der Lieferkette umgesetzt werden kann, schrieb er in seiner Studie.
Durchschnittliches Rheinmetall-Kursziel bei 2174 Euro
Kurzum: Das durchschnittliche Kursziel für die Aktie aus zehn Analysen liegt aktuell bei 2174 Euro, und damit rund ein Viertel über dem aktuellen Kursniveau. Dass Rheinmetall im vergangenen Monat zweistellig abgegeben hat, kommt daher durchaus überraschend. Selbst ein Großauftrag konnte die Anleger nicht locken.
Großauftrag für Rheinmetall ohne Wirkung
Denn wie seit zwei Wochen bekannt ist, hat die europäische Rüstungsorganisation OCCAR die Artec GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen von Rheinmetall und KNDS Deutschland, mit der Lieferung von 222 Radschützenpanzern Schakal an die Streitkräfte Deutschlands und der Niederlande beauftragt. Das neue Gefechtsfahrzeug kombiniert das Fahrgestell des Radpanzers Boxer mit dem Turm des Schützenpanzers Puma.
- Von den 222 Fahrzeugen gehen 150 an die Bundeswehr, 72 an die niederländische Armee, wie es hieß
 - Der Gesamtauftrag hat einen Wert von 4,7 Milliarden Euro brutto, wovon etwa 3,4 Milliarden Euro auf Rheinmetall entfallen
 
Der Vertrag umfasst ein Logistikpaket mit Ersatzteilen, Ausbildungsmitteln und Sonderwerkzeugen sowie optionale Leistungen wie Schutz gegen Panzerabwehrhandwaffen, Beschussdetektion, Identifikation und Drohnenabwehr. Zudem ist der Abruf von bis zu 248 weiteren Fahrzeugen als Option vorgesehen. Die Anleger allerdings reagierten nur kurz positiv. Möglicherweise warten sie auf den Donnerstag dieser Woche: Bei Rheinmetall stehen dann Quartalszahlen an.
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