Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist knapp zwei Wochen her, als der Rüstungskonzern Rheinmetall seinen Kapitalmarkttag veranstaltete, um Werbung in eigener Sache zu machen. Dies schien zu gelingen, noch am selben Tag schob sich die Aktie der Düsseldorfer bis auf 1800 Euro. Aber das ist längst Geschichte. Bereits am Tag danach knickte die Rheinmetall-Aktie auf 1.616 Euro ein, und doch sollte dies nur ein Vorbote für Schlimmeres sein. Nach einem weiteren Minus von mehr als zwei Prozent am Montagmorgen in Frankfurt notierte sie zwischenzeitlich bei noch 1.426 Euro, bevor sie sich etwas fing. Damit hat sie selbst die düsterste Prognose weit unterboten.
Rheinmetall-Anleger nachhaltig verunsichert
Kapitalmarkttage seien für Unternehmen eine Gelegenheit, Investoren und Analysten von den eigenen Stärken zu überzeugen oder Unsicherheiten auszuräumen, orakelte man noch auf The Market der NZZ direkt nach der Veranstaltung am 8. November. Das sei Rheinmetall auf ihrem Kapitalmarkttag gelungen, das zeige „die positive Marktreaktion gegen den allgemeinen Markttrend.“ Nun ja, diese Nachricht ist ziemlich schlecht gealtert. Friedensbemühungen um die Ukraine, so unausgegoren und russlandfreundlich sie sein mögen, haben die Anleger offenbar nachhaltig verunsichert.
Damit aber haben die wenigsten gerechnet, wenn man sich all die Kaufempfehlungen vor Augen führt, die seit dem Kapitalmarkttag ergangen sind. Besonders weit aus dem Fenster gelehnt hatte sich dabei laut finanzen.net die schweizer UBS:
- JP Morgan: 2250,00 EUR, +56,20%
- UBS: 2500,00 EUR, +73,55%
- Berenberg Bank: 2340,00 EUR, +62,44%
- Jefferies: 2250,00 EUR, +56,20%
UBS mit hohem Rheinmetall-Kursziel
„Evolution zählt mehr als Revolution“, überschrieb UBS-Analyst Sven Weier seinen Kommentar nach der Veranstaltung. Es sei „ausreichend beruhigend“, dass die Ziele für 2030 am oberen Ende der bisherigen Prognose lägen. Noch wichtiger aber sei, dass in den Folgejahren erhebliches Wachstumspotenzial bestehe, denn Rheinmetall sei bis Ende der 2030er-Jahre zuversichtlich. Weier zufolge gebe es zudem „genügend Anzeichen dafür, dass die Margen langfristig verteidigt werden könnten“ – was ihn zu seinem hohen Kursziel veranlasste.
Nach dem Kapitalmarkttag habe er seine Schätzungen für den Rüstungskonzern angehoben, schrieb auch David Perry von der US-Bank JP Morgan wenig später. Der Kursrutsch der Aktie wegen eines möglichen Abkommens zwischen Russland und der Ukraine biete „eine attraktive Einstiegsmöglichkeit“, glaubte er noch am 24. November. Er gehe nicht davon aus, dass Deutschland wegen der jüngsten Entwicklungen in diesem Konflikt seine geplanten Rüstungs-Investitionen zurückfahren wird. Der Gewinnausblick für die kommenden Jahre sei gut untermauert.
Selbst Warburg-Analyst letztlich zu optimistisch
Tatsächlich war Rheinmetall an jenem Tag auf bis zu 1.354 Euro abgesackt, hatte sich zwischenzeitlich also wieder etwas erholt. Allerdings ist sie auch auf aktuellem Kursnoveau derzeit noch weit entfernt selbst von der Prognose des kritischsten Beobachters, der sich im November zum Unternehmen geäußert hatte.
Die Rede ist von Christian Cohrs vom Analysehaus Warburg Research. Er hatte das Kursziel für Rheinmetall nur leicht von 1740 auf 1770 Euro angehoben und die Einstufung auf „Hold“ belassen. Aus Gründen.
Auftragsmeldungen von Rheinmetall ohne Wirkung
Die mittelfristigen Ziele sprächen für eine Phase ausgeprägten Wachstums, schrieb Cohrs laut Medienberichten im Nachgang des Kapitalmarkttags. Die Ziele berücksichtigten jedoch bereits die Übernahme von Naval Vessels Lürssen (NVL) und weitere kleine Zukäufe. Viel Luft nach oben sehe er für die Aktien „derzeit nicht“.
- Dass er mit dieser vorsichtigen Prognose die künftige Entwicklung an der Börse noch unterschätzte, ahnte er wohl nicht
- Doch selbst eine Reihe von neuen Aufträgen, teilweise im dreistelligen Millionenbereich, konnte die Anleger zuletzt nicht locken
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