Liebe Leserinnen und Leser,
in der Rüstungsbranche geht es jetzt rund. Die Entwicklung ist so dramatisch, dass wir für Sie einen Überblick erzeugen, der für das Ende der Woche und die kommende Woche eine erste Leitplanke geben soll. Das größte Drama sahen Sie sicherlich bei der DroneShield. Die hat gestern verloren und schon fragen Beobachter und Investoren, ob sich die Drohnen-Aktie verhoben hat. Die Rheinmetall ist der große Konkurrent an den Börsen.
Einige Worte jedoch zunächst zu DroneShield:
Die australische Unternehmung hat ein gewaltiges Auf und Ab hinter sich. Das begründet sich nur zum Teil aus den Sorgen oder den tatsächlichen Nachrichten. Es spiegelt wider, was am Markt los ist.
Die Angst vor Russland
Die EU hat eine gewaltige Angst davor, dass der Krieg in der Ukraine sich ausweiten wird. Namentlich betrifft dies vor allem Russlands wohl angenommene Drohnenschar über den Nato-Ländern wie Polen oder auch skandinavischem Gebiet. Selbst in Bremen sollen Drohnen gesichtet worden sein.
Die Vorstellung lautet jetzt, dass die Drohnen die neuen Kriegstaktiken abbilden und ändern. Drohnen können ihr Leben nicht verlieren, also in quasi jeder normalen Höhe alles riskieren. Und sie werden ihre Ziele stets verfolgen. Einfache Jagden bishin zu gezielten Kamikaze-Flügen von Drohne, die als Träger für beliebiges Bombenmaterial dienen sollen.
Sie könnten hier mit allem rechnen, wobei ich die Phantasie nicht zu sehr in Anspruch nehmen möchte. Klar ist aber, dass ein Unternehmen wie DroneShield mit seinen Fähigkeiten, gegen Drohnen zu kämpfen. Die EU möchte den vorliegenden Meldungen nach einen Anti-Drohnen-Wall in Osteuropa aufbauen. Auf dessen Basis dann sollen, so stellt man sich das wohl vor, gegnerische Drohnen gefangen werden.
Wenig verwunderlich ist, dass eine Firma wie DroneShield davon profitieren soll. Das hat den Kurs der Aktie so massiv nach oben getrieben.
Der große Sturz
Die Statistik dazu ist beeindruckend. Die DroneShield hat aktuell in den vergangenen fünf Tagen immer noch ein Plus von über 40 % verbuchen können. Die Aktie ist demnach überragend. Noch vor dem heutigen Tag belief sich der Gewinn auf mehr als 73 %. Die Aktie hat also alle denkbaren Hürden regelrecht niedergetrampelt.
Dann setzten gestern am Donnerstag Gewinnmitnahmen ein. Diese Gewinnmitnahmen wiederum sind mit einem Ausmaß von mehr als bis zu über -20 % heftig gewesen. Am Abend dann summierten sich die Verluste am Ende zu einem Minus von -17 %. Das ist immer noch viel zu viel, um nicht für Aufmerksamkeit an den Börsen zu sorgen.
Dennoch: Bis dato sind das Gewinnmitnahmen, weil die Anleger viel zu verlieren haben und nur wenig zu gewinnen. Jedenfalls solange wie nicht bekannt ist, wie groß die Auftragswelle tatsächlich werden wird.
- DroneShield hat im laufenden Jahr bis zu vielleicht 150 Millionen Euro Umsatz zu erwarten, wenn alles gut verläuft. Der Börsenwert des Unternehmens hingegen liegt bei rund 2,5 Mrd. Euro. Das Unternehmen wird vielleicht Gewinne von 20 bis 25 Millionen Euro erwirtschaften.
- Also zahlen Investoren derzeit trotz der massiv steigenden Gewinne ein KGV von 100. Die Normalverhältnisse würden vielleicht bei 30 oder 40 liegen.
- Also ist die große Frage, ob die DroneShield so schnell auf Werte kommen wird, bis sich die Notierungen auf Normalniveau befinden.
Kurz: Es hängt alles an den nächsten Aufträgen. Jüngst hatte das Verteidigungsministerium der USA einen Auftrag im Umfang von rund 7,9 Millionen Australischen Dollar ausgegeben. Das ist ein sehr gutes Zeichen, aber sehr wenig Geld.
Es ist also derzeit eine reine Glaubensfrage. Der Trend der DroneShield kann noch immer anhalten. Es kann allerdings auch passieren, dass die ersten Investoren sich von den Börsen einschüchtern lassen. Dies wiederum würde zu einer kleinen Flucht führen können (nicht mehr, nicht weniger).
Die Prognose ist wirtschaftlich an sich eindeutig, der Anstieg kam zu schnell. Tatsächlich aber halten alle Trendmarken wie der GD100 oder der GD200 noch. Die Aktie müsste auf bis zu 1,65 Euro kippen, bevor es zu einem Abwärtstrend kommt.
Daher gilt: Panik ist fehl am Platz.
Rheinmetall: Viel weniger volatil
Viel besser im Sinne von sicherer scheint derzeit die Aktie der Rheinmetall aus Düsseldorf. Die hat wiederum gestern Abend einen Anstieg in Höhe von rund 1,5 % geschafft. Die Aktie konnte sich auch ohne sehr besondere Nachrichten außerhalb der Drohnenwelt jetzt nah an zwei bedeutende Marken schieben.
Rheinmetall Aktie Chart
Zum einen ist das Allzeithoch möglich. Das würde die Aktie bei rund 1.991 Euro erreichen. Danach ist dann ein Sprung in Richtung von 2.000 Euro möglich. Intraday hatten die Düsseldorfer die Marke schon überwunden. Auf Basis der Schlusskurse war das noch nicht möglich.
Der Trend aber stimmt.
So sind die Nachrichten aus dem Unternehmen und für das Unternehmen extrem gut. Rheinmetall erhielt gestern einen weiteren Auftrag. Das ist inzwischen schon gar kein Qualitätsausweis für das Unternehmen mehr. Andere Vorgänge sind interessanter.
So konzentriert sich Rheinmetall mittlerweile nicht mehr auf die früheren zivilen Anwendungen. Vielmehr konzentriert sich der Konzern erklärtermaßen ausschließlich auf die Rüstung. Das heißt hier jetzt, dass u.a. auch Drohnen zum neuen Geschäftsfeld gehören wie auch der Kampf gegen Drohnen.
Das Thema wird an den Börsen sicherlich hoch gehandelt werden. Dies kann den Trend des Titels nur noch beschleunigen, wenn Drohnen nun das Thema für den Konzern sind.
Die Aktie hat dabei wahrscheinlich vom Hype rund um DroneShield noch nicht einmal etwas gehabt. Nun aber locken die avisierten 2.000 Euro sowie die eigentlichen Kursziele der Analysten. Die liegen nicht nur deutlich über 2.100 Euro. Die haben vor allem Highlights wie eine Schätzung der UBS.
Die geht davon aus, der Kurs der Aktie könnte sich auf rund 2.500 Euro nach oben schieben. Insofern ist wahrscheinlich das rein spekulative Potenzial zwischen den beiden Titeln bei der Rheinmetall wegen der schon vorhandenen Substanz größer als bei der DroneShield.
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