Rheinmetall-Aktie: Ab jetzt geht es los!

Die Rheinmetall-Aktie zeigt trotz positiver Geschäftsaussichten und milliardenschwerer Aufträge technische Schwäche. Chartanalysten warnen vor einem möglichen deutlichen Kursrückgang.

Auf einen Blick:
  • Chartmuster deutet auf möglichen deutlichen Kursverfall hin
  • Unternehmen profitiert von milliardenschweren Bundeswehr-Aufträgen
  • Analysten sehen langfristig deutlich höheres Kursziel
  • Technische Unterstützungsmarken bei 1.480 bis 1.500 Euro

Liebe Leserinnen und Leser,

die Lage bei der Düsseldorfer Rheinmetall spitzt sich extrem zu. Die Notierungen sind noch am Freitag tatsächlich um rund 1,2 % geklettert. Damit schaffte die Aktie einen Sprung um rund 1,2 % und konnte sich mit 1560 Euro in das Wochenende verabschieden. Immerhin positiv, möchte man meinen. Die Aktie war zuvor in den vorhergehenden fünf Handelssitzungen um rund 3 % nach unten durchgereicht worden. Dabei zeigte sich, dass sowohl in der Rüstungsbranche allgemein wie auch bei der Rheinmetall irgend etwas nicht stimmt.

Rheinmetall: Was stimmt hier nicht?

Die Argumentation dafür ist zunächst relativ einfach. Rheinmetall wird in den kommenden Jahren bis 2030 eigenen Angaben zufolge seinen Umsatz verfünffachen. In anderen Quellen lässt die Rheinmetall sich dahingehend zitieren, dass die EU bis 2030 ungefähr 1 Billion Euro ausgeben lassen würde für die Rüstung. Die Rheinmetall versprach sich davon einen Anteil im Umfang von bis zu 300 Mrd. Euro an Umsatz. Das wären in fünf Jahren Jahr für Jahr bei einer linearen Verteilung 60 Mrd. Euro.

Zum Vergleich: Heute wird der Rheinmetall für das laufende Jahr ein Umsatz in Höhe von 12,5 Mrd. Euro zugetraut. Der Umsatz würde sich also nach dieser Schätzung sogar sehr früh oder nachhaltig verfünffachen. Demzufolge müsste der Markt die Aktie eigentlich regelrecht nach oben schießen. Genau das passiert indes nicht. Und in diesem Sinne stimmt etwas mit der Aktie nicht.

  1. Die grundlegende Problematik lässt sich schon in der technischen Aufbereitung erahnen. Die Rheinmetall müsste eigentlich ihren sehr langen Aufwärtstrend schon mit einer entsprechenden Dynamik weiter fortführen können. Allein: Die bleibt aus.
  2. Die technischen Analysten sehen die Aktie unter Druck. Der sogenannte GD100 ist unterkreuzt genauso wie der GD200. Dies sind die beiden wichtigsten Marken aus der Wahrnehmung der technischen Analysten. Der Abstand beläuft sich im besseren Fall auf lediglich 100 Euro. Selbst die hier verlangten 1.650 Euro jedoch erreicht die Aktie nicht.
  3. Sie ist damit auch technisch im Abwärtstrend. Die Kritik reicht jedoch deutlich weiter. Es geht um den Blick nach unten. Hier ist nicht nur die Marke von 1.500 Euro auffallend, aber tatsächlich problematisch. Wenn diese runde Marke unterkreuzt würde, dann wäre die Aktie offensichtlich bereits deutlich schwächer. Das Problem: Es kann noch deutlich weiter abwärts gehen.
  4. Die nächsten Marken definieren sich gleich ganz anders.
Rheinmetall Aktie Chart

Die neue Formation, die Chartanalysten gegenwärtig sehen, ist das „SKS“. Dieses Muster wird als Schulter-Kopf-Schulter bezeichnet und zeigt zwei Ebenen, auf die ein Kurs fällt und eine Spitzenbewegung mittendrin. Sofern dieses Muster tatsächlich vorhanden wäre (niemand kann sagen, dass eine solche Musterung jemals ganz korrekt zu sehen wäre, viel zu vage sind die Punkten, an denen dies festgemacht wird), orientierten sich die zahlreichen Chartanalysten genau daran. Die Prognose ist verheerend.

Wenn eine SKS vorliegt, also zwei in etwa gleich hohe Tiefpunkte, unterbrochen von einem Ausbruch auf ein Top, dann kann es weit nach unten gehen. Noch schlimmer ist die Prognose in dieser Formation, wenn die rechte Schulter „hängt“, wie es heißt. Das heißt einfach nur: Wenn der letzte Kurs dieser Reihe noch tiefer ist als die vorhergehenden. Eine solche hängende rechte Schulter begreifen die Chartdeuter als Warnsignal. Dann kann es rasch nach unten gehen. Die Linie, auf die es hier ankommt, liegt bei 1.450 Euro.

Wenn Rheinmetall noch unter diese Linie fallen würde, dann wäre diese SKS gebrochen und würde einen rechnerisch weiteren Absturz auslösen können. Die Berechnungen in dieser Formation führen zu einem möglichen Kursziel bis zu 1.000 Euro. Die Aktie würde ausgehend vom heutigen Kurs bei 1.560 Euro also um rund ein Drittel fallen können.

Deshalb wäre es nach Lesart dieser Deutungsmuster so wichtig, wenn zumindest die Unterstützungen zwischen 1.480 Euro und 1.500 Euro greifen.

Das Fazit ist klar: Vorsicht!

Die Chartanalysten werden niemals behaupten, dass eine Situation faktisch so ist wie dargestellt oder dass sich daraus exakte Prognosen abbilden lassen., In den Aussagen dieser Analysten geht es jeweils nur darin, bekannte Szenarien vorzustellen und dann daraus bekannte Muster zu zitieren. Also: Hier garantiert die Charttechnik nicht etwa einen bestimmten Kursverlauf, sondern beschreibt nur, was erfahrungsgemäß hier passieren kann.

Vorsicht, würden Chartanalysten deshalb mit Blick auf die Entwicklung nach unten beschreiben. Ob Sie als Investor daran glauben oder nicht, werden Chartanalysten immer sagen, Sie sollten dann zumindest um diese Erfahrungen von Chartanalysten wissen. Die Aktie sollte möglichst maximal bis 1.480 Euro fallen und im schlimmsten Fall auf nur noch ca. 1.450 Euro. Andernfalls wird es eng für den Titel.

Wirtschaftlich ist aber alles in bester Ordnung

Fairerweise muss man genau heute sagen, dass wirtschaftlich betrachtet für das Papier alles in bester Ordnung ist. Die Notierungen werden aus dieser Sicht nicht mehr gefährdet sein. Denn:

Die Bundeswehr hat das Konsortium mit KNDS beauftragt, 200 Schützenpanzer zu liefern. Das ist eine sehr gelungene Perspektive. Denn damit wird dieses Konsortium auch gleich noch etabliert.

Zudem hatte die Bundeswehr kurze Zeit vorher einen bestehenden Auftrag ausgeweitet. Es geht um die Lieferung von Munition im Umfang von gleich 4 Mrd. Euro. Die Rheinmetall ist auch hier sicherlich im besten Geschäft und hat alle Chancen, sich den avisierten Umsatzsteigerungen (siehe oben) tatsächlich zu nähern. Die Rheinmetall wird außerdem aktuell davon profitieren, dass auch die Politik in Deutschland zu größeren Ausgaben bereit ist.

Im Bundestag war in einer Sitzung am Mittwoch das entsprechende Budget für Rüstungs- und Sicherheitsausgaben von rund 52 Mrd. Euro genehmigt worden. Das ist die Voraussetzung für den neuen Auftragsschub zugunsten auch der Rheinmetall.

Allein diese Nachrichten verdeutlichen, dass das Unternehmen mit größeren Auftragsvolumina rechnen kann und demzufolge auch aktuell wirtschaftlich betrachtet den aktuellen Kurs hinter sich lassen könnte.

Analysten haben daraus ein Kursziel von etwas mehr als 2.200 Euro formuliert!

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