Liebe Leserin und Leser,
auch am Donnerstag gab die Rheinmetall am Ende nach. Es ist aus Sicht von Tradern wirklich enttäuschend: Die Notierungen haben inzwischen einen Stand von nur noch rund 1.710 Euro erreicht. Sicher: Die Aktie ist formal weiterhin im klaren Aufwärtstrend. Dennoch bleiben die Kommentatoren aktuell verhalten. Die Aktie ist ausgesprochen schwach – kurzfristig.
- Die Kurse haben haben ohnehin bei allen Rüstungs-Aktien derzeit eine hohe Schwäche gezeigt. Dies führen Beobachter darauf zurück, dass es zu Gewinnmitnahmen kommt. Auf der anderen Seite fürchten die Beobachter auch, dass es zu Restriktionen für die Exporte der Rüstungsindustrie in den Nahen Osten kommt. Beide Faktoren zusammen, haben offensichtlich die Branche belastet.
- Darunter hat auch die Rheinmetall gelitten. Aus dem Unternehmen selbst heraus gab es keinerlei Entwicklungen, die den Kurs hätten gefährden können. Im Gegenteil: das Unternehmen wird von Analysten immer höher eingeschätzt. Die Kurse werden sukzessive nach oben revidiert. Dies hat damit zu tun, dass die Voraussetzungen für steigende Kurse auch in den kommenden Wochen besonders gut sein werden. Dazu kommen jetzt Nachrichten, die offensichtlich überhaupt gar nicht gewürdigt werden.
Rheinmetall rüstet massiv auf, heißt es
Das Unternehmen aus Düsseldorf hat dabei eine Kooperation mit dem Verteidigungs- Technologiekonzern Anduril aus den USA abgeschlossen. Beide Unternehmen gehen an die Aufgabe, in einer Kooperation militärische Drohnen zu entwickeln, die in Europa auf den Markt kommen sollen.
Das Zitat von Anduril dazu lautet: „Gemeinsam mit Rheinmetall entwickeln wir Systeme, die schnell, breit eingesetzt und an die sich wandelnden NATO Missionen angepasst werden können“, so der CEO des amerikanischen Unternehmens, Brian Schimpf. Das bedeutet, dass Rheinmetall auch zum Thema Drohnen inzwischen eine Lösung präsentieren wird. Das wiederum ist in den heutigen Zeiten sicherlich aussichtsreich, so die Erwartungen.
So wird zum Beispiel eine, wie es heißt, europäische Variante einer Drohne gebaut, die Anduril jetzt bereits entwickelt hat. Es geht um die Barracuda-Drohne. Dies ist ein so genanntes unbemanntes Luftfahrzeug. Anduril hat diese Drohne für die Massenproduktion entwickelt.
Die europäische Variante wird dementsprechend auch als Massen Produktion geplant werden. Zudem soll die Kooperation dazu führen, dass es eine Variante einer weiteren Drohne gibt. Die Drohne von Anduril dazu nennt sich Fury Drohne. Dies sei eine hochentwickelte Drohne, die gleich mehrere Missionen beinhaltet.
Die Kooperation wird weiter ausgebaut
Die Kooperation geht sogar noch weiter. Die beiden Konzerne, Rheinmetall und Anduril prüfen offensichtlich, ob es auf dem europäischen Markt Möglichkeiten dafür gibt, Feststoff-Raketenmotoren zu entwickeln, die neue Produktionsansätze nutzen würden. D.h., dass die beiden Unternehmen massiv auf die neuen Anforderungen an den Märkten reagieren. Dies bestätigt offensichtlich auch die Rheinmetall über ihren CEO Armin Papperger. Seine Auskunft dazu: Es geht, so das Zitat, darum „neue Arten von autonomen Fähigkeiten in Dienst zu stellen, die schnell programmierbar, modular aufgebaut und auf die sich wandelnden Anforderungen der NATO abgestimmt sind.“
Dies klingt ähnlich wie das, was Anduril bereits sagte. Es geht also darum, in Serie zu produzieren und dann auch schnell angepasste Produkte zu entwickeln. Der Vorteil, den Kommentatoren dabei sehen, ist der Umstand, dass Europa damit etwas weniger abhängig von US-Rüstungsunternehmen wäre. Man könnte so genannte kritische Fähigkeitslücken schließen.
Es gehe auch um die Einbeziehung der künstlichen Intelligenz, es ginge um erdnahe Satelliten und eben die genannten Drohnen. Diese Entwicklung allerdings insgesamt ist sicherlich an den Märkten bis dato in keiner Weise beachtet worden.
Rheinmetall Aktie Chart
Man kann sicherlich verschiedener Ansicht über die Qualität der Kooperation sein, über die Qualität, d.h. die Absatzmöglichkeiten auch kritisch würdigen. Dass die Börsen aber darauf gar nicht eingehen, ist ungewöhnlich und liegt hier offensichtlich daran, dass die Märkte sich auf die oben genannten Risiken bei der Eskalation des Konflikts im Nahen Osten konzentriert haben. Insofern muss niemand aus Sicht von Beobachtern derzeit darum fürchten, dass die wirklichen wirtschaftlichen Entwicklungen untergehen. Sie sind bis dato nur verschoben worden, was die Wahrnehmung betrifft.
Rheinmetall steht vor Milliarden Einnahmen
Es ist relativ einfach, Rheinmetall zu qualifizieren. Das Unternehmen selbst geht davon aus, bis zum Jahr 2030 bis zu 300 Milliarden € neue Aufträge zu bekommen. Welchen Vorteil dies hat, kann man relativ einfach ausrechnen.
Sofern, wie hier schon geschehen, dass Auftragsvolumen auf zehn Jahre verteilt wird, um eine Kalkulationsgrundlage für die einzelnen Jahre zu haben, kann man für 10 Jahre von 30 Milliarden € zusätzlichem Auftragsvolumen ausgehen. Aktuell belaufen sich die Jahresumsätze auf rund 12 Milliarden €.
Der Umsatz kann sich also sicher um den Faktor 2,5, wahrscheinlich sogar noch stärker, nach oben entwickeln. Bei einer weiterhin relativ hohen Gewinnmarge werden also auch die Gewinne sich um den Faktor 2,5 oder mehr nach oben entwickeln, wenn denn die Auftragslage sich wie gedacht weiter entwickeln wird. Insofern bleiben auch die Kalkulationen zum Aktienkurs derzeit noch arg vorsichtig.
Derzeit zahlen die Märkte nach Auskunft verschiedener Analysten sicherlich ein Multiple bezogen auf den Gewinn in Höhe von 60 oder etwas mehr. Wenn die Gewinne massiv steigen, dann wird das Multiple wieder auf die Zeiten zurückgeführt, in denen die Rheinmetall vor über einem Jahr ihren Ausflug in die heutigen Gewinnzone machte. Das Unternehmen wäre also erst dann wieder fairer bewertet, wenn die steigenden Gewinne an den Märkten auch zu allerdings dann vielleicht weniger schnell steigenden Kursgewinnen führen würden.
Analysten haben dazu verschiedene Modelle aufgestellt. Nachdem wohl prominentesten oder weitesgehenden Modell soll die Aktie auf 3000 € steigen können. 3000 € müssen nach den vorhergehenden Überlegungen allerdings noch nicht einmal die Endstufe sein. Man kann davon ausgehen, dass die Märkte im Moment bei einem Aufschlag in Höhe von 70 % nicht Schluss machen müssen. Bei Umsätzen und Gewinnen, die um den Faktor 2,5 steigen, wäre auch ein Kurs in Richtung von 4000 € rechnerisch basierend auf den aktuellen Kalkulations-Modell möglich (allerdings ausschließlich langfristig). Insofern ist der Aufwärtstrend, der aktuell immer noch zu sehen ist, sicherlich verdient und in dem Sinne noch nicht am Ende angelangt.
Rheinmetall-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Rheinmetall-Analyse vom 20. Juni liefert die Antwort:
Die neusten Rheinmetall-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Rheinmetall-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.