Die Aktie von Renk bleibt sich seit Tagen treu – im Wortsinne. Wenngleich sie sich von ihrem Kursknick vom Anfang der vorigen Woche bis auf 66,89 Euro wieder erholte, pendeln die Papiere des Augsburger Rüstungskonzerns seitdem stoisch um die 70-Euro-Marke. Ausbruchsversuche nach oben, am Freitag und Montag bis an die Schwelle von 74 Euro, werden bei der Renk-Aktie stets wieder abverkauft. Die 86,22 Euro von Anfang Juni jedenfalls sind weit entfernt. Das ist auch gut so, meint zumindest ein Beobachter.
Renk toppt beim KGV die Wettbewerber
Denn Tatsache ist, dass Renk auch beim aktuellen Kursstand aufs Jahr gesehen seinen Börsenwert noch immer um rund 170 Prozent gesteigert hat. Beim großen Wettbewerber Rheinmetall sind es gar 195 Prozent, was annähernd einer Verdreifachung gleichkommt. „Die kürzlich erreichten Rekordkurse waren jedoch zu üppig“, kommentierte Marlon Bonazzi am Dienstag in der WirtschaftsWoche. „Eine Aktie von Rheinmetall kostete in der Spitze 1944 Euro, obwohl der Konzern vergangenes Jahr gerade einmal 15,96 Euro Gewinn je Aktie machte“, mahnte er.
- Er errechnete ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für Rheinmetall von 122, beim Sensorspezialist Hensoldt beträgt dieses 117
- Renk allerdings toppt die anderen Rüstungsunternehmen bei weitem, das KGV kletterte laut Bonazzi auf sagenhafte 161
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis gibt an, mit dem Wie-vielfachen des Jahresgewinns die Aktie im Moment bewertet ist. Mit anderen Worten: Renk müsste 161 mal den aktuellen Gewinn erzielen, um den derzeitigen Aktienkurs zu rechtfertigen. Auch im Rüstungssektor eine gewagte Bewertung.
Renk-Kursziel im Schnitt bei knapp 63 Euro
Zwar hatten laut marketscreener.com sieben von elf Analysten in den vergangenen Monaten zum Kauf der Renk-Aktie geraten. Bei ihren Prognosen griffen sie allerdings bei weitem nicht so hoch ins Kursregal. 62,92 Euro lautet das durchschnittliche Kursziel für die Papiere derzeit. Mehrheitlich sehen die Beobachter bei Renk nach ihrem Höhenflug also noch weiteren Korrekturbedarf.
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