Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von Renk, Anfang des Monats am Handelsplatz Frankfurt bis auf 47,19 Euro zurückgefallen, hatte in den Folge einen richtigen Lauf. Bis auf 58,10 Euro schraubten sich die Papiere des Spezialgetriebe-Herstellers am Dienstag. Am Mittwochvormittag kam es dann wohl zu ersten Gewinnmitnahmen, der Kurs rutschte deutlich zurück. Kein Wunder, hatte sich der Rüstungstitel doch innerhalb von Tagen um weit mehr als 20 Prozent im Wert gesteigert. Dass sich die Renk-Aktie wieder deutlich verbessert zeigt, kam jedoch nicht von ungefähr. Das Unternehmen selbst hatte gleich zwei gute Nachrichten verbreitet. Und die Empfehlung durch Analysten gab es obendrein.
Renk meldet Millionen-Auftrag aus Osteuropa
So hatte Renk Ende November zunächst bekanntgegeben, dass man mit der Lieferung von Ersatzteilen und Servicepaketen an ein osteuropäisches Land beauftragt worden sei. Der Auftragswert des Service Support Agreements liege im hohen zweistelligen Millionenbereich. Die ersten Lieferungen sind demnach noch für dieses Jahr geplant. „Die bis 2028 vereinbarte Servicevereinbarung belegt deutlich das schnell wachsende Potenzial im Aftermarket-Geschäft, das wir durch unsere Lokalisierungsstrategie weiter unterstützen werden. Osteuropa steht dabei für uns kurzfristig im Fokus der Expansion“, sagte Alexander Sagel, CEO der Renk Group AG.
- Der Rahmenvertrag umfasst u.a. die Lieferung von Ersatzgetrieben und Motoren für zahlreiche ketten- und radgetriebene Landplattformen wie Kampf- und Schützenpanzer
- Doch nicht nur in Osteuropa sind die Produkte der Augsburger begehrt, sondern auch in den Niederlanden, wie seit Anfang dieser Woche bekannt ist
Prüfstände für die niederländische Armee
Die Renk Test System GmbH (RTS) habe einen Großauftrag vom Army Maintenance and Logistics Command (AMLC) des niederländischen Verteidigungsministeriums erhalten, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Auftrag umfasst demnach einen 1.500-kW-Prüfstand für den kompletten Fahrzeugantriebsstrang sowie drei Motorprüfstände und hat einen Wert im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Diese fortschrittliche Testinfrastruktur werde der Königlich-Niederländischen Armee die Möglichkeit bieten, umfassende Wartungs-, Reparatur- und Überholungsprüfungen (MRO) für ihre gesamte Fahrzeugflotte durchzuführen – von schweren Kettenfahrzeugen wie dem Kampfpanzer Leopard 2 bis hin zu leichten Radfahrzeugen, heißt es. Man sei „stolz darauf, dass das niederländische Verteidigungsministerium Renk mit diesem wichtigen Projekt betraut hat“, sagte Mathias Karrer, Geschäftsführer der RTS GmbH.
Bofa-Analyst hob Renk-Aktie auf „Buy“
Bereits vor dem Wochenende hatte sich Analyst Benjamin Heelan von Bank of America (BofA) gemeldet und nach der jüngsten Kurskorrektur wegen der Friedensbemühungen bezüglich des Ukraine-Kriegs seine Präferenzen im Sektor neu geordnet. Langfristig sehe er durch die höheren Rüstungsausgaben der Nato-Staaten „großes Potenzial“, wie er schrieb.
Heelan machte insbesondere beim Panzergetriebe-Hersteller Renk eine Kehrtwende von „Underperform“ auf „Buy“ mit einem neuen Kursziel von 61 Euro, was noch etwas Luft nach oben erkennt. Nach dem Kapitalmarkttag Ende November waren die Prognosen zum Teil noch weitaus höher, mit einer Ausnahme:
- JP Morgan: 75,00 Euro, +35,62%
- Warburg Research: 57,00 Euro, +3,07%
- Deutsche Bank: 72,00 Euro, +30,20%
- Berenberg Bank: 84,00 Euro, +51,90%
Kursziele liegen zwischen 57 und 84 Euro
Während die Berenberg Bank also auch jetzt noch mehr als 50 Prozent Kurspotenzial bei der Renk-Aktie prognostiziert, wähnt Warburg Research die Papiere beim aktuellen Kurs bereits am Ziel. Die Wachstumsstory des Getriebeherstellers stehe noch ganz am Anfang, schrieb Christian Cohrs im Nachgang des Kapitalmarktags. Die Beschleunigung werde ihm zufolge erst 2028 erfolgen.
Die US-Bank JPMorgan hat ihre Einstufung für Renk mit einem Kursziel von 75 Euro hingegen noch einmal bestätigt: David Perry sieht die jüngste Branchenrotation heraus aus den zuvor so starken zivilen Luftfahrt- aber vor allem Rüstungswerten als Einstiegschance. Die fundamentale Ausgangslage bleibe enorm stark, schrieb er am Dienstagabend in seinem Ausblick. Der Tipp kam wohl ein wenig spät.
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