Renault hat einen dramatischen Halbjahresverlust von 11,19 Milliarden Euro verbucht – hauptsächlich verursacht durch eine massive Abschreibung auf die Nissan-Beteiligung. Der neue CEO François Provost verspricht eiserne Ausgabendisziplin, um die Margen zu verteidigen.
Die bereits angekündigte Wertberichtigung auf die Nissan-Beteiligung schlug mit gewaltigen 9,3 Milliarden Euro zu Buche und riss den französischen Autobauer tief in die roten Zahlen. Ohne diese Sonderbelastung hätte sich das operative Geschäft durchaus solide entwickelt: Der Umsatz kletterte um 2,5 Prozent auf 27,6 Milliarden Euro, getragen von mehreren neuen Modellen.
Neuer CEO setzt auf Sparsamkeit
Provost, der nach über zwei Jahrzehnten bei Renault zum CEO aufstieg, kündigte einen Kurswechsel an. „Wir brauchen eiserne Disziplin bei Investitionen“, betonte der 57-Jährige in seinem ersten Analystenaufruf. Dies deutet auf eine Abkehr von den ambitionierten Plänen seines Vorgängers Luca de Meo hin, der Partnerschaften geschlossen und Investitionen in verlustbringende Marken wie Alpine erhöht hatte.
Die operative Marge rutschte um 2,1 Prozentpunkte auf sechs Prozent ab – ein Rückgang, der Anleger nervös macht. Renault kämpft mit schwacher Nachfrage in Europa und dem aggressiven Vordringen chinesischer Konkurrenten.
Strategische Neuausrichtung im Fokus
Provost plant eine Überprüfung der von de Meo kurz vor seinem Wechsel zu Kering vorgelegten Strategie. Lateinamerika und Indien stehen als Wachstumsmärkte im Fokus, während China und die USA weniger Priorität erhalten. Die Elektroauto-Sparte Ampere und das Alpine-Formel-1-Team stehen auf dem Prüfstand.
Eine große Allianz mit dem chinesischen Konzern Geely sei nicht geplant, stellte Provost klar. Stattdessen will er bestehende Partnerschaften effizienter gestalten und Kosten senken, um Preisdruck in der zweiten Jahreshälfte zu kompensieren.
Renault Aktie Chart
Nissan-Partnerschaft vor Umbruch
Eine zentrale Herausforderung bleibt die Neugestaltung der Allianz mit Nissan. Renault hält knapp 36 Prozent an dem angeschlagenen japanischen Partner, während Nissan und die französische Regierung jeweils rund 15 Prozent an Renault besitzen – ein kompliziertes Geflecht, das Handlungsspielräume einschränkt.
Die Renault-Aktie hat in diesem Jahr bereits 31 Prozent verloren, nachdem sie 2024 noch um ein Viertel zugelegt hatte. Analysten sehen die 6-prozentige operative Marge angesichts der Gegenwinds als respektabel an, bleiben aber vorsichtig optimistisch. Renault erwartet eine Verbesserung in der zweiten Jahreshälfte durch neue Modelle wie den elektrischen R4 und strikte Kostenkontrolle.
Renault-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Renault-Analyse vom 02. August liefert die Antwort:
Die neusten Renault-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Renault-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 02. August erfahren Sie was jetzt zu tun ist.