Redcare Pharmacy steigert Ergebnis – Anleger zögern

Redcare Pharmacy hat im dritten Quartal eine starke Leistung gezeigt. Umsatz, operativer Gewinn und Kundenzahl legen deutlich zu, unterstützt durch das wachsende Geschäft mit elektronischen Rezepten. Trotz der positiven Zahlen zeigt die Aktie derzeit Schwäche. Es scheint, als würden die Anleger auf einen Beweis warten, dass der Aufwärtstrend nachhaltig ist.

E-Rezept sorgt für kräftigen Schub

Die Online-Apotheke profitierte im dritten Quartal klar vom E-Rezept in Deutschland. Der Umsatz kletterte um rund 25% auf 719 Millionen Euro, das bereinigte EBITDA stieg auf 17,1 Millionen Euro nach 11,4 Millionen im Vorjahr. Damit übertraf Redcare die Erwartungen deutlich. Die operative Marge verbesserte sich von 2,0% auf 2,4%: ein weiterer Schritt in Richtung Profitabilität.

Vorstandschef Olaf Heinrich sprach von „klar verbesserten Skaleneffekten“ und einer anhaltend positiven Dynamik im Geschäft mit rezeptpflichtigen Arzneien. Auch international zeigt sich Fortschritt: Der operative Verlust in Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Italien schrumpfte auf nur noch 0,5 Millionen Euro.

Redcare Pharmacy N.V. Aktie Chart

Kundenbasis wächst rasant

Redcare zählte zum Quartalsende 13,7 Millionen aktive Kunden, 1,8 Millionen mehr als im Vorjahr. Das zeigt, dass das Unternehmen weiterhin Marktanteile gewinnt, auch wenn der Wettbewerb im Online-Pharmahandel zunimmt. Analysten sehen das E-Rezept als zentralen Wachstumstreiber: Es macht den Bestellprozess einfacher und verlagert das Geschäft zunehmend ins Digitale.

Der Vorstand bekräftigte die Ziele für 2025: eine EBITDA-Marge zwischen 2% und 2,5% sowie langfristig mehr als 8%. Um diese Ambitionen zu erreichen, investiert Redcare in Infrastruktur. Anfang Oktober ging ein neues Vertriebszentrum im tschechischen Pilsen in Betrieb mit einer Kapazität von 15 Millionen zusätzlichen Bestellungen pro Jahr. Das soll Kosten pro Lieferung senken und das europäische Wachstum absichern.