Liebe Leserin. lieber Leser,
was war das für ein Sprung der Aktie von Puma am Montagnachmittag. Von 18,74 Euro noch am Freitag zum Börsenschluss, schossen die Papiere des Sportartikelherstellers plötzlich um knapp 20 Prozent an, 22,43 Euro standen zeitweilig auf dem Kurszettel. Es war die Reaktion auf Spekulationen über einen möglichen Verkauf der Beteiligung der Pinault-Familie an Puma, die an den Märkten Phantasien weckte. Nüchtern betrachtet aber war es vor allem eine irrationale Euphorie, wie Analysten am Tag darauf anmerkten – und die Aktie wieder deutlich ins Minus drückten.
UBS beließ Puma-Aktie auf „Sell“
Die Schweizer Großbank UBS etwa hat die Einstufung für Puma nach dem Bericht über den möglichen Ausstieg des größten Aktionärs mit einem Kursziel von nur 16,30 Euro auf „Sell“ belassen. Die Spekulationen um die Pinault-Familie „änderten zunächst das Narrativ bei Puma-Aktien“, schrieb Robert Krankowski laut finanzen.net in seinem am Dienstag vorliegenden Kommentar zum entsprechenden Bloomberg-Bericht. Wohl weiter schwache Fundamentaldaten träten da in den Hintergrund, meinte er.
Und in der Tat: Eine mögliche Änderung der Besitzverhältnisse könnte laut des UBS-Analysten den Weg für einen klareren strategischen Wandel der Herzogenauracher freimachen. „Aber falls sich die Spekulationen über den Pinault-Ausstieg in Luft auflösten, würde die schwache operative Entwicklung in den Vordergrund rücken“, mahnte er an – und war in seiner Skepsis nicht alleine.
RBC-Kursziel für Puma bleibt bei 19 Euro
Die kanadische Bank RBC hatte an ihrer Einstufung für Puma nichts geändert, beließ sie mit einem Kursziel von 19 Euro auf „Sector Perform“. Analyst Piral Dadhania wertet den möglichen Anteilsverkauf der Familie Pinault „leicht positiv“. Er erinnerte daran, dass die Anlagestory ansonsten von schwächelnder Finanzentwicklung und abnehmender Bedeutung von Puma im immer härteren Wettbewerb geplagt sei. Eine Veränderung der Besitzverhältnisse aber könnte laut dem Experten die Wende zum Positiven beschleunigen.
- Die Freude über die mögliche Änderung der Aktionärsstruktur war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits deutlich abgekühlt
- Bei 20,63 Euro beendete die Puma-Aktie den Xetra-Handel am Dienstag – und damit rund zehn Prozent unter ihrem Hoch
DZ-Bank erkennt bei Puma „hohe Unsicherheit“
Dazu passt die Neueinschätzung durch die DZ Bank: Sie hatte den fairen Wert für die Aktie von Puma am Dienstag von 18 auf 21 Euro angehoben und die Papiere von „Verkaufen“ auf „Halten“ hochgestuft. Analyst Thomas Maul begründete dies mit den möglichen Verkaufsabsichten der Pinault-Familie.
„Wir halten es für denkbar, dass der 29-Prozent-Anteil mit einer Prämie von etwa 20 Prozent auf den volumengewichteten Puma-Durchschnittskurs der letzten 3 Monate verkauft werden könnte“, so Maul. Dies entspreche einem Wert von 25 Euro. Im Falle einer Komplettübernahme könne ein strategischer Investor gar zur Zahlung von 29 Euro je Anteil bereit sein, glaubt der Analyst. Er sieht jedoch noch „hohe Unsicherheit“.
- Die Anleger haben das inzwischen offenbar ebenfalls realisiert – in der ersten Handelsstunde in Frankfurt fiel der Kurs der Puma-Aktie weiter
- Somit notieren die Anteilscheine zwar noch immer zweistellig im Wochenplus, aber lediglich auf dem Niveau von vor einem Monat
Nur zwei Analysten mit hohen Kurszielen
Im vergangenen Halbjahr hat Puma somit noch immer rund 30 Prozent an Börsenwert eingebüßt. Seit ihrem Höchststand im November, der bei 47,32 Euro erreicht war, hat sich die Aktie im Wert mehr als halbiert.
Dass sich an dieser Situation mittelfristig viel ändern wird, daran glauben nur wenige, Ausnahmen sind das Analysehaus Warburg Research und die Berenberg-Bank: Während Berenberg-Analyst Nick Anderson das Kursziel für Puma am 8. August bei 40 Euro beließ, stufte Jörg Philipp Frey von Warburg Research die Papiere bei einem fairen Wert von 37 Euro ein. Das allerdings muss nichts heißen: Zuvor hatte er Puma auf 60 Euro taxiert, musste seinen Irrtum aber jetzt korrigieren.
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