Porsche AG-Aktie: Die Spannung steigt!

Porsche verliert DAX-Status nach 91% Gewinneinbruch im Quartal. Absatzrückgänge in China und US-Zölle belasten, während ein umfassendes Effizienzprogramm die Wende einleiten soll.

Auf einen Blick:
  • Operatives Ergebnis bricht um 91 Prozent ein
  • DAX-Abstieg am 22. September erwartet
  • Absatzrückgänge in China als Haupttreiber
  • Massives Effizienzprogramm mit Stellenabbau

Die Porsche AG bewegt sich im Chart derzeit in einer Seitwärtsphase innerhalb eines Dreiecks. Belastende Themen bleiben der bevorstehende Abstieg aus dem DAX sowie die schwachen Quartalszahlen, die den Druck auf die Aktie zuletzt zusätzlich verstärkten.

DAX-Abstieg bleibt der Dreh- und Angelpunkt

Im zweiten Quartal brach das operative Ergebnis um 91 % auf nur 154 Millionen Euro ein, der Umsatz sank um 11 % auf 9,3 Milliarden Euro und das EPS schrumpfte um 77 % gegenüber dem Vorjahr. Haupttreiber waren Absatzrückgänge in China, neue US-Zölle sowie milliardenschwere Sondereffekte aus der Batterierestrukturierung. Die Zahlen lagen zwar im Rahmen der gesenkten Prognosen, markieren jedoch klar den Tiefpunkt der aktuellen Krise.

Am 22. September folgt der nächste Einschnitt. Wegen des geringen Streubesitzes und schwacher Performance verliert Porsche seinen Platz im DAX. Der Abstieg zwingt Indexfonds zum Verkauf, zusätzlicher Druck auf eine Aktie, die seit 2023 bereits über 60 % an Wert eingebüßt hat. Charttechnisch bleibt der Abwärtstrend intakt, das Jahrestief ist in Reichweite, auch wenn der RSI zuletzt deutlich überverkauft war.

Das Management spricht von einem „Übergangsjahr 2025“, ein massives Effizienzprogramm, Abbau von 3.900 Stellen bis 2029, der Rückzug aus der Zellfertigung (1,3 Milliarden Euro Belastung) sowie ein flexibler Modellmix aus Verbrenner, Hybrid und Elektro sollen die Wende einleiten. Fünf von sechs Baureihen wurden bereits erneuert, zusätzliche Derivate sollen die Nachfrage im zweiten Halbjahr stützen.

Die Analysten sehen das ganze sehr unterschiedlich. JPMorgan hält an „Overweight“ fest, während Redburn Rothschild und DZ Bank zuletzt abgestuft haben. Der Konsens für 2025 liegt bei nur noch 1,70 € EPS, rund ein Drittel des Vorjahresniveaus. Langfristig stützen Markenstärke und eine hohe Ausschüttungsquote von etwa 50 % den Investment-Case, kurzfristig dominieren jedoch Margendruck, DAX-Abstieg und schwache Nachfrage in den Kernmärkten.

Porsche AG-Aktie im Chart-Check

Im großen Bild befindet sich die Porsche-Aktie klar in einem Abwärtstrend, den ich im Chart mit einem Trendkanal markiert habe. Momentan läuft der Kurs an der oberen Begrenzung dieses Kanals. Auf der Unterseite bildet die Zone um die Jahrestiefs bei etwa 39 Euro eine wichtige Unterstützung. Sollte die Aktie die Trendlinie nach unten durchbrechen, wäre genau diese Zone das nächste realistische Ziel. Hier das Ganze im Tageschart.

Porsche AG

Den Link zu Tradingview und dem Chart findest du hier: https://www.tradingview.com/x/aguFTWHz/

Durch den Abstieg aus dem DAX wäre ich bei einer Positionierung zunächst vorsichtig und würde die weitere Entwicklung abwarten. Es ist durchaus möglich, dass Fonds oder ETFs ihre Bestände noch anpassen und zusätzliche Verkäufe folgen. Sollte dieser Effekt verarbeitet sein und sich der Kurs an der Unterstützungszone stabilisieren, könnte sich eine Long-Chance ergeben, auch wenn man sich damit klar gegen den übergeordneten Abwärtstrend stellt.

Auf der Short-Seite käme für mich ein Einstieg in Betracht, wenn die Aktie die Unterstützungszone nach unten durchbricht oder an den alten Hochs abprallt. In beiden Fällen ließe sich so vom übergeordneten Abwärtstrend profitieren.

Ihr Konrad

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