Polaris trennt sich von Kultmarke – Aktie reagiert mit Kurssprung

Das nächste Kapitel der Polaris-Story: Der US-Fahrzeughersteller trennt sich von seiner legendären Motorradmarke Indian Motorcycles – zumindest teilweise. Die Aktie schoss daraufhin um 9% nach oben. Auch vorbörslich sieht es wieder sehr gut aus. Anleger werten den Schritt als strategische Neuausrichtung mit klaren Wachstumszielen.

Kultmarke geht an Private-Equity-Firma

Polaris verkauft eine Mehrheitsbeteiligung an Indian Motorcycles an den kalifornischen Finanzinvestor Carolwood LP. Der Deal ist für das erste Quartal 2026 geplant, unter dem Vorbehalt, dass die Behörden ihn genehmigen. Polaris behält lediglich einen kleinen Anteil.

Polaris übernahm die Motorradmarke im Jahr 2011; sie trug zuletzt etwa 478 Millionen USD zum Umsatz bei, was rund 7% des Gesamtumsatzes ausmacht. Um Kapital freizusetzen, plant das Unternehmen den Verkauf und möchte sich verstärkt auf Bereiche mit hohem Wachstumspotenzial konzentrieren, wie Offroad-Fahrzeuge und Elektromobilität.

Polaris Inc. Aktie Chart

Starkes Quartal untermauert Optimismus

Ökonomisch betrachtet könnte die Abspaltung vorteilhaft sein: Polaris rechnet mit einem jährlichen EBITDA-Zuwachs von etwa 50 Millionen USD und einem Ertragsanstieg von rund 1 USD pro Aktie. Außerdem erwartet das Unternehmen eine straffere Struktur und Investitionen, die besser auf die Ziele ausgerichtet sind. Dies wird von Analysten als eine kluge Antwort auf die Schwierigkeiten eines zunehmend gesättigten Motorradmarktes angesehen.

Auch hinsichtlich der Erlöse läuft es rund. Laut vorläufigen Zahlen wird der Umsatz im dritten Quartal am oberen Ende der Prognose von 1,6 bis 1,8 Milliarden USD liegen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll die bisherigen Erwartungen übertreffen – ein weiteres Signal, dass die Transformation des Konzerns greift. Die endgültigen Zahlen will Polaris am 28. Oktober vorlegen.