Liebe Leserin, lieber Leser,
bereits der Start in den Oktober war für Plug Power außerordentlich erfolgreich. Von 2,33 US-Dollar schraubten sich die Papiere des US-Wasserstoff-Spezialisten am Mittwoch vergangener Woche auf 2,93 Dollar – ein Kursanstieg von rund 25 Prozent, nachdem das Unternehmen die Auslieferung eines Elektrolyseurs nach Portugal gemeldet hatte. Doch das war nichts im Vergleich zu dem, was vor dem Wochenende passiert ist: Die Plug-Aktie schoss an der Nasdaq um gut ein Drittel nach oben auf letztlich 3,81 Dollar. Was war da los?
US-Bank erhöhte Plug-Kursziel auf 7 Euro
Laut eines Medienberichts hat die US-Investmentbank H.C. Wainwright am Freitag das Kursziel für Plug Power von zuvor 3,00 auf 7,00 US-Dollarmehr als verdoppelt, die Einstufung blieb folglich „Buy“. Die Anhebung des Kursziels spiegele die steigenden Strompreise in den Vereinigten Staaten wider, heißt es bei investing.com. Laut Daten der U.S. Energy Information Administration seien die Stromtarife für private Haushalte, Gewerbe und Industrie im vergangenen Jahr um etwa 6,6 %, 4,8 % bzw. 5,1 % gestiegen, so der Bericht.
In einigen Regionen fielen die Preissteigerungen demnach noch weitaus deutlicher aus: Maine verzeichnete laut des Berichts einen Anstieg um 36,3 Prozent, in Connecticut kletterte der Strompreis um 18,4 Prozent, in Indiana um 11,5 Prozent. „Als Haupttreiber gelten der wachsende Energiebedarf von Rechenzentren und die zunehmende Elektrifizierung industrieller Prozesse“, heißt es auf finanzen.net. H.C. Wainwright argumentierte laut investing.com, dass höhere Strompreise grünen Wasserstoff im Vergleich zu traditionellem, grauem Wasserstoff preislich zunehmend wettbewerbsfähiger machen könnten.
- Diese Argumente stärken den Analysten zufolge die Einführung der Technologie von Plug Power
- Ob sie den explosionsartigen Anstieg der Aktie rechtfertigen, bleibt allerdings mehr als fraglich
Plug Power häufte Milliardenschulden an
Denn die Probleme bei Plug Power sind vor allem die anhaltend hohen Verluste, die sich seit Jahrzehnten fortsetzen und zu einer starken Kapitalvernichtung führen. Das US-Unternehmen benötigte bis in die jüngste Vergangenheit stets neues Kapital in Milliardenhöhe, was durch die Ausgabe von Aktien zur Verwässerung der Anteile führte. Auch der zwischenzeitliche Einbruch der Nachfrage im Wasserstoffmarkt und die hohen Betriebskosten stellen für Plug nach wie vor eine große Herausforderung dar.
Und daher lohnt auch ein genauerer Blick auf die Kursentwicklung bei Plug Power. Ein Aufschlag von satten 160 Prozent binnen eines Monats, von 1,44 auf erwähnte 3,81 US-Dollar, klingen beeindruckend. Der Absturz davor sollte jedoch nicht vergessen werden. Am 4. Oktober 2022 notierte die Aktie noch bei 23,39 Dollar. Innerhalb von drei Jahren hat das US-Unternehmen damit noch immer knapp 84 Prozent an Börsenwert eingebüßt.
Plug-Aktie weit über durchschnittlicher Prognose
Und so stellt die aktuelle Einschätzung durch H.C. Wainwright zur Plug-Aktie eine absolute Ausnahme dar. Das durchschnittliche Kursziel für die Anteilscheine liegt laut marketscreener.com lediglich bei 2,42 US-Dollar. Und darin sind die 7 Dollar der US-Bank bereits eingerechnet. Im Schnitt also erkennen die derzeit 21 Analysten, die den Wasserstoff-Player beobachten, ein Rückfall-Potenzial von mehr als einem Drittel.
- Doch derzeit ist Rationalität bei den Plug-Anlegern offenbar so etwas wie ein Fremdwort
- Das zeigte die Reaktion auf eine Unternehmensmeldung vom vergangenen Mittwoch
Erster Kurssprung nach Projekt-Update
Plug Power hatte die Lieferung einer ersten 10-Megawatt-Elektrolyseuranlage an Galp in Portugal bekanntgegeben. Das Modul sei das erste von insgesamt zehn, die bis Anfang 2026 an die Sines-Raffinerie geliefert werden sollen, wo sich laut Plug das größte Wasserstoff-PEM-Elektrolyseurprojekt Europas befindet, hieß es.
Kein neuer Auftrag also, kein unerwarteter Geldsegen, lediglich der erste Schritt der Umsetzung eines längst kommunizierten Projekts. Die Plug-Aktie sprang dennoch an. Angesichts der jahrelangen Enttäuschungen feiern die Märkte bei Plug mittlerweile bereits Selbstverständlichkeiten. Wie nachhaltig diese Entwicklung sein wird, bleibt abzuwarten
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