Der österreichische Motorradhersteller Pierer Mobility steht vor einem dramatischen Wandel. Der indische Partner Bajaj Auto sicherte sich eine Kaufoption für die Mehrheitskontrolle und rettete gleichzeitig die insolvente KTM-Tochter. Die Aktie reagierte auf die gemischten Signale mit hoher Volatilität.
Sanierungsverfahren erfolgreich abgeschlossen
KTM konnte die Sanierungsverfahren für drei Tochtergesellschaften erfolgreich beenden. Die Gläubiger erhalten 30 Prozent ihrer anerkannten Forderungen ausgezahlt, während Bajaj Auto 600 Millionen Euro für die Restrukturierung bereitstellte. Die Produktion soll ab Ende Juli wieder hochgefahren werden.
Die positiven Verkaufszahlen im ersten Halbjahr 2025 übertreffen die eigenen Erwartungen deutlich. Mit über 100.000 verkauften Motorrädern weltweit konnte KTM die Lagerbestände signifikant reduzieren und die Lieferkette reaktivieren.
Bajaj sichert sich Kontrolloption
Der indische Mehrheitsaktionär Bajaj Auto erhielt eine Call-Option zum Erwerb der Pierer-Anteile an der gemeinsamen Holding. Diese Option ist bis Ende Mai 2026 gültig und würde Bajaj die Kontrolle über rund drei Viertel der Pierer Mobility-Aktien verschaffen.
Die Vereinbarung kam überraschend, steht aber in direktem Zusammenhang mit der finanziellen Rettung. Bajaj nutzte seine starke Verhandlungsposition, um sich langfristige Kontrollmöglichkeiten zu sichern. Ein Going Private oder strukturelle Veränderungen sind denkbare Szenarien.
Stefan Pierer verlässt das Unternehmen
Der Unternehmensgründer Stefan Pierer scheidet nach Abschluss der Sanierungsverfahren aus dem Vorstand von Pierer Mobility aus. Er hatte bereits im März sein Mandat bei KTM niedergelegt und die Führung vollständig an Gottfried Neumeister übertragen.
Pierer baute KTM zum größten europäischen Motorradhersteller auf, führte das Unternehmen aber auch in die Krise. Der Weggang markiert das Ende einer Ära und öffnet den Weg für eine Neuausrichtung unter indischer Führung.
Pierer Mobility AG Aktie Chart
Herausforderungen nach der Corona-Krise
KTM geriet nach dem Ende des Corona-Booms in schwere Turbulenzen. Hohe Lagerbestände trafen auf sinkende Nachfrage, was zu massiven Liquiditätsproblemen führte. Die Sanierungsmaßnahmen zielten darauf ab, die Kostenstruktur zu optimieren und die Produktion an die Marktgegebenheiten anzupassen.
Die erfolgreiche Bewältigung der Krise zeigt die Widerstandsfähigkeit der Marke KTM. Die ungebrochene Loyalität der Motorrad-Community bildete das Fundament für die Erholung. Dennoch bleiben die Aktien von Pierer Mobility aufgrund der unsicheren Zukunft unter Bajaj-Kontrolle ein spekulatives Investment.
Pierer Mobility AG-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Pierer Mobility AG-Analyse vom 10. Juli liefert die Antwort:
Die neusten Pierer Mobility AG-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Pierer Mobility AG-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 10. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Pierer Mobility AG: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...