Die mit Abstand wichtigste Währung im Finanzsektor ist nicht etwa Dollar oder Euro, sondern Vertrauen. Es stellt die Basis für das gesamte moderne Finanzsystem dar und wer einem Anbieter nicht wenigstens ein gutes Stück weit vertraut, wird dort kaum sein Geschäfte abwickeln. Das weiß auch PayPal und wirbt deshalb recht aggressiv mit Sicherheit und „Datenschutz“.
Mit Letzterem nimmt der Dienst es aber nicht allzu ernst, wenn es nach einem Gutachten von Datenschützern geht, über das der „WDR“ kürzlich berichtete. Dort zeigt sich, dass PayPal bereitwillig die Daten seiner Nutzer an knapp 600 Partner weitergibt, darunter Google, TikTok und die Facebook-Meta, welche selbst bereits einige Datenskandale erlebt hat.
PayPal macht vor wenig Halt
Offengelegt werden dem Vernehmen nach vollständige Zahlungshistorien von PayPal-Nutzern, inklusive Angaben darüber, wo gekauft wurde und wie dafür gezahlt wurde. Daraus lassen sich etliche Schlüsse ziehen, etwa zur Bonität eines Nutzers. Vordergründig werden die Daten aber wohl für personalisierte Werbung genutzt.
PayPal bedient sich für die Praxis offenbar dem sogenannten Consent Management. Jenes erlaubt es im Rahmen der DSGVO, Nutzerdaten in bestimmten Fällen weiterzureichen. Eigentlich ist das aber auf wenige Ausnahmen beschränkt und sollte nicht ohne explizite Zustimmung der Nutzer geschehen. Im Falle von PayPal besteht aber lediglich eine Option für Opt-Put. Wer unbedingt möchte, kann sich in langwieriger Kleinarbeit durch die 593 Dienste klicken und die Weitergabe dorthin untersagen. Den Datenschützern zufolge nimmt dies mehr als eine Stunde in Anspruch.
PayPal reagiert
PayPal Aktie Chart
PayPal reagierte zwischenzeitlich auf das Gutachten und ließ wissen, das Ganze genau prüfen zu wollen. Die Einhaltung von EU-Datenschutzanforderungen seien für das Unternehmen von zentraler Bedeutung, hieß es von einer Sprecherin. Ob damit Vertrauen zurückgewonnen werden kann, sei dahingestellt. Auf Anlegerseite fehlt es derweil aus anderen Gründen an Zuversicht und die PayPal-Aktie fiel am Mittwoch um weitere 1,9 Prozent auf 60,18 US-Dollar zurück.
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