Kaum ein Tech-Titel hat in den vergangenen Jahren so polarisiert wie Palantir. Der KI-Softwarekonzern ist zum Liebling der Kleinanleger geworden und zum Reizthema vieler Analysten. Kein Wunder: Die Aktie hat seit dem Börsengang um sagenhafte 2.000% zugelegt. Doch am Dienstag krachte der Titel um knapp 8% zusammen und vernichtete Milliarden an Börsenwert. Ist der Hype nun vorüber?
Rekorde auf der einen, Realismus auf der anderen Seite
Noch vor wenigen Tagen notierte Palantir bei über 200 USD – der Börsenwert lag bei knapp 500 Mrd. USD. Damit bewegte sich das Unternehmen in einer Liga mit Apple, Amazon oder Tesla. Doch anders als diese Tech-Giganten kann Palantir bislang keine vergleichbare Profitabilität vorweisen. Der entscheidende Punkt: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis lag zeitweise bei über 255, ein historisch extremer Wert, den kein Unternehmen dieser Größe je erreicht hatte.
Selbst nach dem Kursrutsch liegt die Bewertung mit einem KGV von rund 204 immer noch auf einem Niveau, das Analysten als „außergewöhnlich riskant“ bezeichnen.
Karp kontert Kritiker mit Kampfgeist
CEO Alex Karp reagiert auf die Zweifel mit gewohntem Selbstbewusstsein. In Interviews betonte er, dass Palantirs Erfolg vor allem von „ganz normalen Amerikanern“ getragen werde, die sich nicht von Expertenmeinungen hätten verunsichern lassen. Gegenüber CNBC legte er nach: „Ich bin traurig für die Shortseller, die nicht zwischen funktionierenden und nicht funktionierenden Produkten unterscheiden können.“
Seine Botschaft: Palantir steht für reale Anwendungen, nicht für leere Versprechen. Besonders im Verteidigungs- und Regierungssektor wächst der Einsatz von Palantirs KI-Plattformen rasant.
Palantir Technologies Inc. Aktie Chart
Analysten bleiben beeindruckt – aber skeptisch
An den Zahlen selbst gibt es wenig zu meckern: Umsatz, Gewinn und Margen übertrafen die Erwartungen, das Wachstum im KI-Segment bleibt stark. Dennoch mahnen viele Experten zur Vorsicht.
Gregg Moskowitz von Mizuho lobt zwar die „einzigartige Marktposition“, warnt aber vor einer möglichen Bewertungskorrektur in den kommenden Quartalen. Brent Thill von Jefferies bringt es folgendermaßen auf den Punkt: „Die Zahlen sind großartig – die Bewertung ist extrem.“ Sein Team sieht das Chance-Risiko-Verhältnis bei 83-fachem Umsatz für 2026 als „ungünstig“ und verweist auf Alternativen wie Microsoft oder Snowflake.
Palantir bleibt ein faszinierender Sonderfall: ein Unternehmen mit enormem Wachstum, charismatischem CEO und treuer Fangemeinde, aber auch mit einem Preisschild, der jeden Maßstab sprengt. Die Frage ist weniger, ob Palantir erfolgreich ist, sondern wie lange Anleger bereit sind, für diesen Erfolg so viel zu zahlen.
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