Ein Führungswechsel bei Oracle sorgt für frischen Wind. Das US-Softwarehaus stellt sich mit einer Doppelspitze neu auf und will damit die Weichen für das nächste Kapitel im KI-Zeitalter stellen. Fraglich bleibt, ob der Umbau auch an der Börse für Impulse sorgt.
Safra Catz übergibt den Staffelstab
Nach über zehn Jahren an der Spitze tritt Safra Catz ins zweite Glied zurück und wird künftig als Executive Vice Chair im Verwaltungsrat agieren. Die erfahrene Managerin bleibt Oracle damit erhalten, übergibt aber die operative Verantwortung an Clay Magouyrk und Mike Sicilia. Beide kennen das Unternehmen seit Jahren. Magouyrk leitete die Cloud-Infrastruktur-Sparte, Sicilia verantwortete die Industriesoftware.
Schwerpunkt auf Cloud und KI
Der Grund für den Wechsel ist offensichtlich: Oracle möchte seine Cloud-Plattform im Wettbewerb mit Microsoft, Amazon und Google stärker im Markt positionieren. Das Unternehmen stellt sich besonders als Alternative für KI-Anwendungen, wie etwa für das Training und Inferencing, dar. Larry Ellison, der Aufsichtsratsvorsitzende, betonte, dass Oracles Infrastruktur inzwischen als eine der bevorzugten Plattformen für KI-Projekte angesehen wird.
Führungsmodell mit klaren und eindeutig definierten Zuständigkeitsbereichen
Über die Jahre hinweg hat Magouyrk umfangreiches Fachwissen im Bereich des Aufbaus von Cloud-Systemen erlangt, was auch das Management von Rechenzentren für äußerst komplexe KI-Modelle einschließt. Sicilia erstellt individuelle Anwendungen für verschiedene Branchen, darunter das Gesundheitswesen und den Bankensektor. Beide zusammen wollen die Vorzüge von Infrastruktur und Software kombinieren, um umfassende Anwendungspakete bereitzustellen. Die Strategie: Kunden sollen neben Rechenpower auch umfassende Lösungen aus einer Hand erhalten.
Heikles TikTok-Mandat
Zugleich wird Oracle durch die beabsichtigte Übernahme und Sicherung der TikTok-Algorithmen in den USA zum Thema. Käme der Deal wie angedeutet zustande, würde Oracle als „Sicherheits-Partner“ eine Schlüsselrolle spielen. Das könnte die Sichtbarkeit im Cloud-Geschäft deutlich erhöhen – und den politischen Rückenwind verstärken.
Oracle Corporation Aktie Chart
Reaktion des Marktes verhalten
Obwohl das mediale Echo groß ist, hat sich der Aktienkurs bisher kaum verändert. Vorbörslich schwankte der Kurs zwischen minus 0,4 % und plus 0,9 %. Mit anderen Worten: Ohne belastbare Beweise, dass die Doppelspitze tatsächlich zu zusätzlichen Einnahmen führt, können Investoren nicht überzeugt werden. Oracle bestätigte zwar seine Finanzprognose, aber entscheidend ist auf mittlere Sicht, ob die Cloud-Sparte schneller wächst als bisher.
Die Entwicklungen bei Oracle wirken auf den ersten Blick zweifelsohne vielversprechend. Analysten erwarten, dass künstliche Intelligenz, branchenspezifische Lösungen sowie neu akquirierte Großaufträge Oracle in eine Phase beschleunigten Wachstums überführen könnten. Zugleich bleibt der Druck auf einem hohen Level bestehen. Oracle muss sich in seiner speziellen Nische behaupten, während die Wettbewerber im Bereich Cloud enorme Geldbeträge in ihre Projekte investieren. Die Intensität des Anstiegs des Aktienkurses wird vor allem von der Schnelligkeit der Umsetzung abhängen.
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