Oracle Aktie: Jetzt wird es brenzlig!

Oracle erhöht Verschuldung auf 142 Milliarden US-Dollar bei gleichzeitigem Aktienverlust von fast 40 Prozent. Die Abhängigkeit von OpenAI belastet das Geschäftsmodell.

Auf einen Blick:
  • Massive Schuldenaufnahme von 38 Milliarden Dollar
  • Stärkster Aktienrückgang seit mehreren Jahren
  • Hohe Abhängigkeit von finanziell schwachem OpenAI
  • Chartanalyse zeigt kritische Unterstützungszone

Oracle hat nach dem starken Anstieg das GAP geschlossen und dabei die letzten Tiefs kurzzeitig leicht unterschritten, was einem Rückgang von fast 37 % entspricht. Das ist der stärkste Einbruch seit mehreren Jahren. Für den weiteren Verlauf wird es im Chart spannend zu beobachten sein, wie sich der Markt an dieser Stelle verhält und wie sich kommende News auf den Kurs auswirken.

Weitere Schulden und weniger Einnahmen

Am 14. November wurde bekannt, dass Oracle weitere 38 Milliarden US-Dollar an Schulden aufnimmt, zusätzlich zu den bereits bestehenden 104 Milliarden Dollar. Damit steigt die Gesamtverschuldung auf 142 Milliarden US-Dollar, eine Zahl, die selbst in der kapitalintensiven KI-Ära wie ein Warnsignal von außergewöhnlicher Stärke wirkt. Die Kreditmärkte reagierten unmittelbar, Anleihekursverluste, steigende Renditen und Credit Default Swaps auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren. Investoren beginnen sich wieder gegen ein mögliches Oracle-Desaster abzusichern ein Szenario, das man im Investment-Grade-Bereich nur selten beobachtet.

Noch bis Anfang November galt Oracle als einer der großen Gewinner im KI-Rennen. Doch inzwischen hat sich die Stimmung deutlich gedreht. Analysten sprechen offen von einem „bad behavior“ beim massiven Ausbau der Cloud- und KI-Infrastruktur. Die Kritik ist deutlich, während Microsoft, Amazon und Google ihre gewaltigen KI-Investitionen durch enorme Nachfrage und starke Cashflows abstützen können, hängt Oracle fast vollständig am Tropf von OpenAI, einem Unternehmen, das selbst hohe Verluste schreibt und finanziell weit davon entfernt ist, jene Summen aufzubringen, die in Oracles Zukunftsmodellen eingepreist werden.

Laut Planung soll OpenAI über fünf Jahre hinweg rund 300 Milliarden US-Dollar an Oracle zahlen, also etwa 60 Milliarden pro Jahr. Tatsächlich aber wird OpenAI im laufenden Jahr lediglich rund 20 Milliarden US-Dollar Umsatzerwirtschaften. Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität könnte kaum größer sein. Selbst Sam Altman und Oracle-Co-CEO Clay Magouyrk mussten zuletzt einräumen, dass ein erheblicher Teil dieser vertraglichen Summen eher visionär als realistisch zu verstehen ist.

Oracle-Aktie im Chart-Check

Aktuell befindet sich die Aktie nach dem GAP-Close und einem Einbruch von knapp 37 % an einer wichtigen Unterstützungszone. Diese Zone markiert zugleich die letzten Tiefs. Ein nachhaltiger Bruch dieser Marke würde das bislang positive Bild deutlich eintrüben. Unterhalb davon liegt eine weitere Unterstützungszone beziehungsweise ein noch offenes GAP, das eine anziehende Wirkung auf den Kurs haben könnte. In diesem Bereich liegen zudem die letzten Hochs, die als potenzielle Stärkeschwelle dienen können. Sollte jedoch auch diese Zone unterschritten werden, wird es für die Aktie deutlich schwieriger. Hier das Ganze im Tageschart.

Oracle

Den Link zu Tradingview und dem Chart findest du hier: https://www.tradingview.com/x/aO3Eag1z/

An der aktuellen Schwelle würde ich zunächst abwarten, ob es dem Markt gelingt, sich nachhaltig über oder unter die letzten Tiefs zu bewegen. Schafft es der Markt, sich stabil darüber zu halten, könnte sich eine Long-Chance ergeben. Das erste Ziel einer solchen Long-Position wären die letzten Hochs.

Fällt der Markt hingegen nachhaltig unter die Tiefs, wäre eine Short-Position denkbar. Die ersten Ziele lägen an der nächsten Unterstützungszone sowie an weiteren darunterliegenden Marken. Bleibt der Verkaufsdruck bestehen und fallen auch kommende News negativ aus, dürfte dies die Aktie zusätzlich belasten und die Entwicklung hin zu einem klaren Abwärtstrend begünstigen.

Ihr Konrad

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