OpenAI startet den KI-App-Store, SoFi launcht Stablecoin, Trade Republic wird Decacorn: Das neue Betriebssystem für Finance 2025

OpenAI startet den App Store für KI, SoFi bringt die erste Banken-Stablecoin auf die Blockchain und Trade Republic wird Europas neuestes Decacorn.

Auf einen Blick:
  • OpenAI baut das Betriebssystem für eine absichtsgetriebene digitale Welt
  • Agentic Commerce verändert Banking, Payments und Kundeninteraktion
  • SoFi verbindet reguliertes Banking mit Blockchain-Infrastruktur
  • Trade Republic zeigt, dass europäische FinTechs profitabel skalieren können

Willkommen zu einer neuen Ausgabe von Money Trail!

In der heutigen Ausgabe beschäftigen wir uns mit

  • dem Start des OpenAI App Stores und seiner möglichen Bedeutung für die Zukunft von KI und digitalen Plattformen
  • SoFi als erster US-Bank mit einer öffentlich zugänglichen Blockchain-Stablecoin
  • Europas neuestem Decacorn: Trade Republic und der nächste Entwicklungsschritt im europäischen FinTech-Markt

Der OpenAI App Store: Der nächste große Plattformmoment für Künstliche Intelligenz

Mit dem Launch des lang erwarteten ChatGPT App Directory hat OpenAI einen strategisch entscheidenden Schritt vollzogen. Was auf den ersten Blick wie ein klassisches Produkt-Update wirkt, könnte sich als fundamentale Verschiebung in der Art und Weise erweisen, wie digitale Dienstleistungen genutzt und monetarisiert werden.

Durch die Öffnung seines App-SDKs verwandelt OpenAI ChatGPT von einem reinen Konversationsassistenten in eine erweiterbare Plattform. Entwickler können Anwendungen integrieren, die reale Aktionen ausführen – von Reisebuchungen über Finanzmanagement bis hin zu komplexen Geschäftsprozessen.

Damit entsteht ein Ökosystem, das nicht mehr auf einzelne Apps setzt, sondern auf die direkte Umsetzung von Nutzerabsichten.

Der häufig gezogene Vergleich mit dem Apple App Store von 2008 greift jedoch zu kurz. Während Apple die Verteilung grafischer Anwendungen revolutionierte, verändert OpenAI die Verteilung von Intentionen. Nutzer müssen keine Anwendungen mehr öffnen oder Interfaces durchsuchen, sondern formulieren ihr Ziel in natürlicher Sprache – die Plattform koordiniert im Hintergrund die passenden Dienste.

Mit rund 800 Millionen wöchentlich aktiven Nutzern bietet OpenAI Entwicklern eine enorme Reichweite, ohne klassische Marketing- und Akquisitionskosten.

Technologisch gestützt wird dieser Wandel durch den gemeinsam mit Stripe entwickelten Agentic Commerce Protocol. Dieser offene Standard ermöglicht sichere, tokenisierte Transaktionen direkt innerhalb von Konversationen.

Ergänzt wird dies durch das Model Context Protocol, das den geschützten Zugriff auf private Daten erlaubt und KI-Agenten erstmals zu aktiven, handlungsfähigen Finanzassistenten macht.

Für Banken und FinTechs bedeutet das einen Paradigmenwechsel. Routineaufgaben wie das Kündigen von Abonnements oder die steueroptimierte Portfolioanpassung könnten künftig über einfache Anweisungen an KI-Systeme erfolgen. Gleichzeitig rücken regulatorische Anforderungen, Haftungsfragen und menschliche Kontrollmechanismen stärker in den Fokus – insbesondere im europäischen Kontext mit dem EU AI Act.

Einordnung: OpenAI positioniert sich zunehmend als Betriebssystem für eine absichtsgetriebene digitale Welt.

Für Finanzinstitute wird es strategisch entscheidend, ihre Kernleistungen als API-fähige Services bereitzustellen, um nicht in der entstehenden agentenbasierten Ökonomie disintermediiert zu werden.

SoFi Technologies Aktie Chart

SoFi setzt Maßstäbe: Erste US-Bank mit öffentlicher Blockchain-Stablecoin

SoFi Technologies hat mit der Einführung von SoFiUSD einen Meilenstein erreicht. Als erste national lizenzierte US-Bank gibt SoFi eine vollständig regulierte, öffentlich zugängliche Stablecoin auf einer permissionless Blockchain aus.

Die Stablecoin ist eins zu eins durch US-Dollar-Reserven gedeckt, die direkt bei der US-Notenbank gehalten werden.

Möglich wurde dieser Schritt durch den im Juli 2025 verabschiedeten GENIUS Act, der Banken erstmals einen klaren regulatorischen Rahmen für die Ausgabe von Zahlungs-Stablecoins bietet.

SoFiUSD startet auf Ethereum und adressiert gezielt Schwachstellen bisheriger Krypto-Stablecoins, insbesondere in Bezug auf Transparenz und Reservequalität.

Strategisch geht SoFi jedoch weit über den Eigenbedarf hinaus. Über die Galileo-Plattform bietet das Unternehmen Stablecoins als White-Label-Infrastruktur für andere Banken, FinTechs und Unternehmen an.

Dieses „Stablecoins-as-a-Service“-Modell senkt die Eintrittsbarrieren für blockchainbasierte Zahlungsprozesse erheblich.

Auch wirtschaftlich ist der Schritt attraktiv: Als Bank kann SoFi die Reserven verzinsen und schafft sich damit eine margenstarke Erlösquelle. Gleichzeitig reduziert das Unternehmen Kosten bei der Abwicklung von Krypto-Transaktionen und grenzüberschreitenden Zahlungen, da es auf eigene Infrastruktur setzt.

Einordnung: SoFis Vorstoß erhöht den Druck auf nicht-bankliche Stablecoin-Anbieter und beschleunigt die Konvergenz von klassischem Banking und digitaler Asset-Infrastruktur. Gelingt die Skalierung, könnte sich SoFi langfristig stärker als Technologieplattform denn als traditionelle Bank positionieren.

SoFi Technologies Aktie Chart

Trade Republic wird Europas neuestes Decacorn

Der Berliner Neobroker Trade Republic hat mit einer sekundären Aktienplatzierung in Höhe von 1,2 Milliarden Euro seine Bewertung auf 12,5 Milliarden Euro gesteigert und sich damit den Status eines Decacorns gesichert. Zu den Investoren zählen unter anderem Fidelity, der singapurische Staatsfonds GIC und Wellington Management, angeführt von Founders Fund.

Bemerkenswert ist die Struktur der Transaktion: Es floss kein neues Kapital in das Unternehmen. Stattdessen erhielten frühe Investoren und Mitarbeitende Liquidität, ohne dass es zu einer Verwässerung kam. Trade Republic ist seit drei Jahren profitabel und erzielte bis September 2024 rund 340 Millionen Euro Umsatz.

Das Wachstum ist beeindruckend: Über 10 Millionen Kunden in 17 europäischen Ländern, verwaltete Vermögen von rund 150 Milliarden Euro – und rund 70 Prozent Erstinvestoren. CEO Christian Hecker positioniert Trade Republic bewusst als Antwort auf Europas strukturelle Vorsorge- und Rentenproblematik, nicht als kurzfristige Trading-App.

Kostenfreie Sparpläne, Bruchstückhandel und attraktive Verzinsung auf Guthaben – ermöglicht durch eine vollständige EZB-Banklizenz – sorgen für stabile, langfristige Erträge und hohe Kundenbindung.

Einordnung: Die Bewertung und der Investorenkreis deuten klar auf einen Börsengang in den nächsten 18 bis 24 Monaten hin. Gleichzeitig steht Trade Republic vor Herausforderungen, etwa durch das EU-weite Verbot von Payment for Order Flow ab 2026.

Der strategische Fokus auf Zinsmargen, Kartenumsätze und Abomodelle zeigt jedoch, dass das Unternehmen frühzeitig gegensteuert und den europäischen Bankenmarkt nachhaltig verändern könnte.

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