OMV befindet sich aktuell in einer längeren Seitwärtsphase und notiert an der Oberkante dieser Range. Ein Ausbruch nach oben würde für weitere Stärke sprechen. Kommt es hingegen zu einer Abweisung, wäre ein erneuter Handel innerhalb der Range wahrscheinlicher, was auch zu den zuletzt schwächeren Umsatzzahlen passen würde. Gleichzeitig gibt es jedoch Unternehmensbereiche, die deutlich besser dastehen und für Stabilität sorgen könnten.
Chemiesparte überzeugt – Ölgeschäft schwächelt
OMV hat im zweiten Quartal 2025 einen Umsatzrückgang von 13 % auf 5,8 Mrd. Euro verzeichnet. Das operative Ergebnis (Clean CCS) sank um 16 % auf 1,03 Mrd. Euro, der Nettoüberschuss vor Sondereffekten um 22 % auf 385 Mio. Euro. Belastungsfaktoren waren vor allem niedrigere Öl- und Gaspreise, schwache Raffineriemargen sowie geringere Fördermengen nach dem Verkauf von SapuraOMV.
Positiv entwickelte sich hingegen die Chemiesparte. Das Ergebnis stieg um 76 % auf 200 Mio.Euro und konnte damit die Rückgänge im Energiegeschäft (–28 %) und Kraftstoffgeschäft (–21 %) teilweise ausgleichen. Der operative Cashflow blieb mit 1,08 Mrd. Mio. Euro robust, die Bilanzkennzahlen stabil – Nettoverschuldung 3,22 Mrd. Mio. Euro, Leverage 12 %, Eigenkapitalquote über 35 %. Damit gilt auch die Dividende als sicher, die Jahresprognose wurde bestätigt.
Herausforderungen bleiben die niedrigen Rohstoffpreise, die schwächere Nachfrage und die hohen Investitionen in den Konzernumbau. OMV steckt Milliarden in neue Energien, Wasserstoff, LNG-Infrastruktur und Kreislaufwirtschaft – Projekte, die mittelfristig Wachstum bringen sollen, kurzfristig aber die Kapitalbasis belasten. Hinzu kommen geopolitische Spannungen (Ukraine, Nahost), strengere Regulierung sowie die offene Führungsfrage, CEO Alfred Stern hat seinen Vertrag nicht verlängert und bleibt nur bis 2026, die Nachfolgersuche läuft.
Chancen bestehen vor allem in der Chemiesparte rund um Borealis/Borouge, die künftig stärker ausgebaut und möglicherweise restrukturiert oder separat an die Börse gebracht wird. Zudem sorgen Großprojekte wie Neptun Deep in Rumänien und Partnerschaften im LNG-Bereich für Zukunftspotenzial. Auch die Abkopplung von russischem Gas stabilisiert zunehmend die Versorgung.
OMV im Chart-Check
Die Oberkante der Range stellt aktuell eine wichtige Marke für die Omv-Aktie dar. Der Markt hat diese Zone in diesem Jahr bereits drei Mal angelaufen, ist jedoch jedes Mal daran gescheitert. Auffällig ist allerdings, dass die Tiefs nicht mehr tiefer ausfallen, sondern ansteigen, ein erstes Zeichen für mögliche Stärke im Markt. Auch die Trendlinie bietet eine gute Orientierung und könnte bei einem erneuten Rücklauf eine wichtige Rolle spielen. Ein Bruch über die obere Range würde weiteres Aufwärtspotenzial eröffnen, während eine erneute Abweisung eher für ein Fortsetzen der Seitwärtsphase sprechen würde. Hier das Ganze im 2-Tageschart.
Den Link zu Tradingview und dem Chart findest du hier: https://www.tradingview.com/x/0qQCliPW/
An der aktuellen Zone würde ich zunächst abwarten und auf einen nachhaltigen Ausbruch setzen. Mutige Trader können bereits auf den Breakout spekulieren – die erste Kerze liegt ja schon über der Zone. Sollte der Kurs oberhalb bleiben, bietet ein Rücklauf an die Zone eine weitere Möglichkeit, eine Kauf-Position zu eröffnen.
Eine Verkaufs-Position käme ins Spiel, wenn der Kurs wieder unter die Zone fällt. In diesem Fall könnte die Bewegung schneller in Richtung der Trendlinie und der letzten Tiefs verlaufen.
Ihr Konrad
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