Der US-Chemie- und Munitionshersteller Olin hat im dritten Quartal zwar deutlich mehr verdient als erwartet, doch ein leichter Umsatzrückgang und ein vorsichtiger Ausblick drückten die Stimmung. Die Aktie verlor nachbörslich rund 5%, obwohl der Konzern erstmals seit einem Jahr wieder schwarze Zahlen schrieb.
Gewinn dreht ins Plus – aber Umsatz enttäuscht leicht
Olin erzielte im dritten Quartal einen Nettogewinn von 42,8 Millionen USD bzw. 0,37 USD je Aktie: ein klarer Sprung gegenüber dem Verlust von 24,9 Millionen USD im Vorjahr. Analysten hatten lediglich mit 0,09 USD gerechnet. Der Umsatz legte um 7,5% auf 1,71 Milliarden USD zu, blieb damit aber knapp unter den Erwartungen.
Das bereinigte EBITDA lag bei 222 Millionen USD, gestützt durch einen Steuervorteil von 32 Millionen USD aus dem US-Programm zur Förderung von grünem Wasserstoff. CEO Ken Lane sprach von einer „robusten Ergebnissteigerung trotz schwieriger Märkte“, verwies aber auf schwache Nachfrage im Epoxidharz-Geschäft und hohe Lagerbestände im zivilen Munitionsmarkt.
Chemie treibt, Epoxy schwächelt
Die wichtigste Sparte Chlor-Alkali-Produkte und Vinyls blieb der Wachstumstreiber: Sie erzielte 924 Millionen USD Umsatz und 127,6 Millionen USD Segmentgewinn. Das Epoxy-Segment dagegen schrieb weiter Verluste, belastet durch Überkapazitäten und schwache Baukonjunktur in Europa und Asien.
Olin konnte den Rückgang im Privatkundengeschäft bei Winchester-Munition teilweise durch höhere Verteidigungsaufträge ausgleichen. Trotzdem lag der Bereich unter dem Niveau des Vorjahres, da viele Händler ihre Bestände reduzieren.
Ausblick dämpft die Erwartungen
Für das vierte Quartal stellt Olin nur noch ein bereinigtes EBITDA von 110 bis 130 Millionen USD in Aussicht – weniger als im dritten Quartal. Der Vorstand geht neben saisonalen Schwächen von einem Belastungseffekt in Höhe von etwa 40 Millionen USD aufgrund geplanter Lagerabbauten aus.
In finanzieller Hinsicht bleibt der Konzern jedoch gut aufgestellt: 140 Millionen USD in bar, 2,85 Milliarden USD Nettoverschuldung und 1,3 Milliarden USD Liquiditätsreserve sorgen für Stabilität. Das Aktienrückkaufprogramm läuft zudem weiter: In diesem Quartal wurden 500.000 Aktien für 10 Millionen USD zurückgekauft, und es stehen noch etwa 2 Milliarden USD zur Verfügung.
Olin Corporation Aktie Chart
Anleger reagieren skeptisch
Trotz des Anstiegs des Gewinns scheinen Investoren wenig kurzfristige Impulse zu erkennen. Der vorsichtige Ausblick und die anhaltende Schwäche im Epoxy-Geschäft werfen Zweifel auf, ob Olin die operative Wende bis 2026 fortsetzen kann. Langfristig erwarten Beobachter jedoch einen Strukturwandel in der Chemiebranche, insbesondere durch Chancen in der grünen Wasserstoffproduktion und den US-Infrastrukturboom.
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