Öldienstleister: Trumps Russland-Ultimatum heizt Hoffnungen an

Trumps Sanktionsdrohung gegen russische Ölimporte treibt Ölpreise und Aktien von Dienstleistern. Experten warnen jedoch vor langfristigem Überangebot.

Auf einen Blick:
  • Ölpreise steigen nach Trumps Russland-Ultimatum
  • VanEck Oil Services ETF mit deutlichen Zugewinnen
  • Experten prognostizieren langfristigen Angebotsüberschuss
  • Hohe Volatilität bei Öldienstleister-Aktien

Der Ölmarkt befindet sich in einer paradoxen Situation. Während Experten vor einem dramatischen Überangebot warnen, sorgen geopolitische Spannungen für überraschende Kursgewinne. Donald Trumps jüngste Drohungen gegen Russland haben beispielsweise dem VanEck Oil Services ETF neuen Schwung verliehen. Doch wie nachhaltig ist dieser Aufschwung?

Die großen Energieagenturen sind sich einig: 2026 wird das Jahr des Überschusses. Die Internationale Energieagentur und die US Energy Information Administration prognostizieren beide den größten Angebotsüberschuss seit der Corona-Pandemie. Die IEA rechnet sogar mit einem täglichen Überschuss von 2 Millionen Barrel. Diese Entwicklung wird hauptsächlich durch die schrittweise Aufhebung der OPEC+-Produktionskürzungen getrieben.

Trumps Ultimatum als Kurstreiber

Der entscheidende Wendepunkt kam jetzt: Trump gab Russland ein Ultimatum von nur 10-12 Tagen, um die Ukraine-Invasion zu beenden, andernfalls drohte er mit „starken Zöllen und Sekundärsanktionen“ gegen Länder, die russisches Öl importieren. Diese Ankündigung ließ die Ölpreise regelrecht explodieren – West Texas Intermediate stieg um fast 3 Prozent auf über 68 Dollar pro Barrel.

Die Marktreaktion war eindeutig: Sollten die USA tatsächlich 100-prozentige Zölle gegen russische Ölkäufer verhängen, könnten täglich 7,18 Millionen Barrel globaler Rohölversorgung betroffen sein. Hauptziele wären Indien und China, die zusammen etwa die Hälfte von Russlands Ölexporten abnehmen. Diese Aussicht auf Versorgungsengpässe hat Öldienstleistungsunternehmen neuen Optimismus beschert.

VanEck Oil Services ETF profitiert kurzfristig

Genau diese geopolitischen Verwerfungen haben dem VanEck Oil Services UCITS ETF A (ISIN: IE000NXF88S1) in den vergangenen Tagen deutliche Gewinne beschert. Der ETF, der den MVIS US Listed Oil Services 25 Index physisch nachbildet, investiert gezielt in Unternehmen der Ölexploration und -förderung mit einer Gesamtkostenquote von 0,35 Prozent jährlich.

VanEck Oil Services ETF Chart

Die Zusammensetzung erklärt die jüngste Performance: Branchenführer wie Tenaris SA (10,89 Prozent), TechnipFMC plc (10,61 Prozent) und Baker Hughes Co. (10,37 Prozent) dominieren das Portfolio. Diese Unternehmen profitieren direkt von höheren Ölpreisen und der Aussicht auf verstärkte Exploration abseits russischer Lieferungen.

Nachhaltigkeit der Rally fraglich

Doch Anleger sollten vorsichtig bleiben. Die grundlegenden Herausforderungen des Sektors bestehen weiter: Der ETF verzeichnete im vergangenen Jahr einen Verlust von 25,14 Prozent und weist eine extreme Volatilität von 39 Prozent auf. Der maximale Drawdown seit Auflage liegt bei verheerenden minus 43,45 Prozent.

Zudem bleibt die langfristige Problematik bestehen. Die Internationale Energieagentur prognostiziert für 2026 den größten Angebotsüberschuss seit der Corona-Pandemie – 2 Millionen Barrel täglich mehr als benötigt. Sollten sich die geopolitischen Spannungen entspannen, könnte dieser Fundamentaltrend wieder in den Vordergrund rücken und die aktuellen Gewinne zunichte machen.

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