Vor wenigen Tagen erst erlaubte die US-Regierung wieder den Export von schnellen H200-Chips nach China. Wenig später wurde bekannt, dass der eine oder andere Großkonzern im Reich der Mitte an den KI-Beschleunigern auch großes Interesse hat. Darauf folgen nun Berichte von Insidern, laut denen die Produktion erheblich angekurbelt werden soll.
Wie unter anderem das „Handelsblatt“ berichtet, scheint Nvidia zusätzliche Produktionskapazitäten für H200-Chips bereits zu prüfen. Verkauft werden dürfen solche in China künftig mit einer Gebühr in Höhe von 25 Prozent, welche direkt an die US-Regierung fließt. Billig wird das Ganze daher nicht, doch Preise spielen im KI-Segment ohnehin eine untergeordnete Rolle.
Wie reagiert Peking?
Die Aktionäre verfallen trotz potenziell neuer Wachstumsaussichten auf dem gigantischen chinesischen Markt noch nicht in Euphorie. Die Nvidia-Aktie rutschte am Freitag sogar um 3,7 Prozent auf 175,02 US-Dollar ab und weitere damit ihre Abschläge im Monatsvergleich auf 3,3 Prozent aus.
Nvidia Aktie Chart
Offen bleibt noch, wie die chinesische Regierung auf die jüngsten Entwicklungen reagieren mag. Dort wird der Einsatz von US-Chips nicht mehr gerne gesehen. Heimischen Anbietern wurde mehrfach nahegelegt, sich lieber auf Chips aus chinesischer Fertigung zu verlassen. Solche können in Sachen Leistungsfähigkeit mit Nvidia aber noch immer nicht gleichziehen. Einige Hebel hätte Peking noch, die im Extremfall bis zu einem Importverbot reichen könnten. Allerdings wäre damit auch eine weitere Eskalation auf geopolitischer Eben verbunden.
Eine heikle Angelegenheit
Wann immer Politik im Spiel ist, führt dies gerade in der heutigen Zeit zu viel Unsicherheit. Daher ist es nicht unvernünftig, die Neuigkeiten mit China-Bezug erst einmal mit Vorsicht zu genießen. Der dortige Markt bietet Nvidia fraglos enorme Chancen. Die jüngere Vergangenheit zeigte aber auch, wie schnell Hoffnungen enttäuscht werden können.
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