Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von Nvidia stand zuletzt ziemlich unter Druck: Nachdem sie Ende Juli bei einem Kurs von 183,29 US-Dollar an der Nasdaq ein neues Rekordhoch ausgebildet hatte, waren die Papiere des US-Chip-Riesen zunächst bis auf 170,89 Dollar eingeknickt. Neben Gewinnmitnahmen gab es zweifellos einen weiteren Grund für die Skepsis der Anleger: Das erst seit kurzem wieder aufblühende Geschäft mit China schien gefährdet. Eine einzige Botschaft scheint die Gemüter jedoch bereits zu beruhigen. Die Nvidia-Aktie zog zuletzt wieder an, schloss an der Nasdaq am Mittwoch bei bereits wieder 179,42 Dollar.
Nvidia musste sich in China erklären
Was war zuvor passiert? Am 31. Juli musste sich der US-Technologiekonzern in China vor der Cyberspace Administration of China (CAC) verantworten. Auslöser waren laut Medienberichten die in China vertriebenen H20-KI-Chips, die speziell für den chinesischen Markt entwickelt worden waren, aber angeblich gravierende Sicherheitsmängel aufweisen. Nach Angaben der CAC könnten die Chips Funktionen zur Ortung, Nachverfolgung und Fernabschaltung enthalten, wie unter anderem heise.de berichtete.
Die Behörde stützte sich dabei nicht auf eigene Untersuchungen, sondern auf Aussagen von US-Experten, deren genaue Herkunft bislang nicht bekannt ist. Nvidia wurde angewiesen, die Vorwürfe zu prüfen und relevante Unterlagen vorzulegen.
- Hintergrund sei ein US-Gesetzentwurf vom Mai 2025, der vorschreibe, dass KI-Chips mit Geotracking-Funktionen ausgestattet sein müssen
- Ziel der Initiatoren sei es laut des Berichts, den illegalen Export solcher Hardware von Nvidia nach China zu verhindern
Nvidia weist Vorwürfe der Spionage zurück
Das US-Unternehmen hat auf die Spekulationen über mögliche Manipulationen in den eigenen Produkten nun offenbar reagiert: Nvidia habe den Vorwürfen in einem Blogpost auf seiner chinesischen Website sowie im Firmenblog klar widersprochen, heißt es auf dem Fachportal Golem. „Es sind keine Backdoors in Nvidia-Chips. Keine Killswitches. Keine Spyware. So werden keine Systeme gebaut, denen man vertrauen kann – und das wird auch nie so sein“, laute Nvidias Antwort auf die Vorwürfe. Weiterhin weise der Chiphersteller auf die Möglichkeit hin, quelloffene Software auf den eigenen GPUs auszuführen und betone die eigenen Bemühungen um Open-Source-Software.
Das sei „zwar im Kern richtig, die volle Kontrolle über die Hardware und Firmware gibt Nvidia allerdings nicht aus der Hand – weder im Consumer-Bereich noch bei Enterprise-Systemen“, so Golem. In diesem Punkt müssten Kunden dem Hersteller schlicht vertrauen, oder sich nach Alternativen umsehen.
USA erlaubten Nvidia Export der H20-Chips wieder
Und daher sieht der Autor die Gefahr keinesfalls gebannt – über China hinaus. „Selbst eine einzelne Backdoor oder ein nicht klar und offen dokumentierter Mechanismus in der Hardware könnte dafür sorgen, dass große Kunden abspringen und ganze Länder den Einsatz von Nvidia-Hardware überdenken könnten“, so die Einschätzung.
Die Diskussion kam für das US-Unternehmen zur Unzeit: Die US-Regierung hatte Nvidia (und AMD) erst am 15. Juli wieder den Export des H20-Chips erlaubt, der eigens für China entwickelt worden war. „Exportlizenzen sollten eigentlich zeitnah ausgestellt werden“, heißt es auf computerbase.de. Der zuständigen Behörde soll es allerdings an qualifiziertem Personal mangeln, deshalb sei offenbar „ein riesiger Rückstau bei Anträgen entstanden und noch keine einzige Exportlizenz ausgestellt worden“.
- US-Sicherheitsexperten hätten zuvor das ursprünglich Verbot aus dem April wieder zurückgefordert, so der Bericht
- Sie befürchten offenbar „die potenzielle Aufrüstung des chinesischen Militärs durch Nvidias KI-Lösungen“
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