Die Schlagzeilen klingen dramatisch. Ozempic und Wegovy werden in den USA künftig statt für 1.000 bzw. 1.350 Dollar pro Monat für nur noch 350 Dollar über TrumpRx verkauft. Medicare-Patienten zahlen sogar nur 245 Dollar, mit einem Co-Pay von lediglich 50 Dollar. Ein Rabatt von bis zu 80 Prozent, der auf den ersten Blick nach einem Desaster für Novo Nordisk aussieht. Die Aktie reagierte mit einem Minus von 5 Prozent.
Doch wer genauer hinschaut, erkennt die Chancen hinter diesem Deal. Denn erstmals werden Wegovy und Zepbound jetzt auch für Medicare-Patienten mit Adipositas zugänglich. Das sind potenziell 136 Millionen Amerikaner mit Fettleibigkeit, von denen viele bislang keinen Zugang zu den Medikamenten hatten. Selbst bei einem Preis von 250 Dollar monatlich ergibt sich ein adressierbarer Markt von über 400 Milliarden Dollar jährlich. Mit einem Marktanteil von 30 Prozent käme Novo auf über 120 Milliarden Dollar Umsatz allein mit Wegovy.
Novo Nordisk A/S Aktie Chart
Konkurrent Eli Lilly profitiert ebenfalls
Auch Eli Lilly hat einen ähnlichen Deal ausgehandelt. Mounjaro und Zepbound kosten künftig durchschnittlich 346 Dollar statt 1.086 Dollar. Im Gegenzug erhält Lilly drei Jahre Zollbefreiung und wird nicht weiteren Preismandaten unterworfen. Das Unternehmen investiert 27 Milliarden Dollar in US-Produktionsstätten und hat seine Umsatzprognose für 2025 auf bis zu 63,5 Milliarden Dollar angehoben. Die Aktie steht bei 910 Dollar, die Marktkapitalisierung bei 839 Milliarden Dollar.
Eli Lilly Aktie Chart
Novo hingegen kämpft. Die Aktie ist seit Juli 2024 um über 65 Prozent gefallen, von über 130 auf jetzt 39,26 Euro. Das Unternehmen hat seine Prognosen mehrfach gesenkt, den CEO gefeuert und plant den Abbau von 9.000 Stellen. Gleichzeitig verspricht Novo 10 Milliarden Dollar Investitionen in die US-Fertigung. Die orale Version von Wegovy soll noch dieses oder Anfang nächsten Jahres zugelassen werden.
Der Deal mit der Trump-Regierung könnte für Novo langfristig ein Segen sein. Die drastisch niedrigeren Preise öffnen den Massenmarkt und könnten die Konkurrenz durch nicht zugelassene Nachahmerprodukte eliminieren. Bei einer Bewertung von nur noch 183 Milliarden Euro Marktkapitalisierung und einem Forward-KGV von 13 ist aus meiner Sicht deutliches Aufwärtspotenzial gegeben. Sollte das Unternehmen seine operativen Probleme in den Griff bekommen, rückt die Kursspanne zwischen 50 und 100 Euro mittelfristig durchaus wieder in realistische Reichweite.
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