Ein einziger Satz aus Washington genügte, um zwei der größten Pharmakonzerne der Welt ins Wanken zu bringen. Nach einer Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Preise für Abnehmmedikamente drastisch senken zu wollen, stürzten die Aktien von Novo Nordisk und Eli Lilly am Freitag deutlich ab. Der Markt reagierte prompt – und zeigte, wie sensibel das milliardenschwere Geschäft mit Gewichtsreduktion inzwischen geworden ist.
Trump greift Ozempic-Preis an
Trump erklärte bei einem Termin im Weißen Haus, der Preis des beliebten Abnehm- und Diabetesmedikaments Ozempic solle von derzeit rund 1.000 Dollar pro Monat auf 150 Dollar sinken. Ein massiver Eingriff, der – wenn er Realität würde – das gesamte Preismodell im US-Gesundheitswesen auf den Kopf stellen könnte.
Novo Nordisk, der dänische Hersteller von Ozempic, verlor daraufhin rund 6,7% an Börsenwert. Auch Konkurrent Eli Lilly, Produzent der Rivalenpräparate Mounjaro und Zepbound, rutschte vorbörslich um etwa 4% ab. Anleger befürchten, dass eine politische Preisregulierung die hohen Gewinnmargen der Branche gefährden könnte – gerade in einem Markt, der noch immer als Goldgrube gilt.
Novo Nordisk A/S Class B Aktie Chart
Milliardenmarkt mit politischem Risiko
Tatsächlich ist der globale Markt für Abnehmmedikamente in den vergangenen zwei Jahren explodiert. Analysten schätzen sein Volumen auf über 100 Milliarden Dollar bis 2030 – ein Großteil davon entfällt auf die beiden Platzhirsche Novo Nordisk und Eli Lilly. Beide Unternehmen verdienen aktuell Rekordsummen mit GLP-1-Präparaten, die ursprünglich gegen Diabetes entwickelt wurden, nun aber weltweit als Schlankmacher gelten.
Doch die politische Aufmerksamkeit wächst. Trumps Vorstoß ist Teil eines größeren Plans zur Senkung der Medikamentenpreise in den USA, einem Thema, das parteiübergreifend Wähler mobilisiert. Auch wenn viele Beobachter den genannten Preis von 150 Dollar für unrealistisch halten, zeigt die Reaktion der Märkte: Die Angst vor staatlichen Eingriffen sitzt tief.
Analysten bleiben gelassen
Trotz des Kurseinbruchs bleiben große Investmenthäuser bislang ruhig. JPMorgan etwa erwartet keine kurzfristige Änderung der Gewinnschätzungen. Novo Nordisk gewähre bereits jetzt hohe Rabatte für staatliche Versicherungsprogramme wie Medicare, und viele Verhandlungen seien ohnehin im Gange. Langfristig könnten niedrigere Preise sogar das Absatzvolumen steigern – sofern die Produktionskapazitäten Schritt halten.
Anleger sollten jedoch im Hinterkopf behalten: Die politische Dimension dieser Medikamente ist nicht mehr zu ignorieren. Zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und Börsenfantasie liegt für Novo Nordisk und Eli Lilly nur ein schmaler Grat.
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