Liebe Leserin, lieber Leser,
beim dänischen Pharmariesen Novo Nordisk herrscht aktuell ein ziemliches Chaos. Auf einer außerordentliche Hauptversammlung war es am Freitag laut Medienberichten zu einer Verschärfung des Konflikts zwischen Großaktionär „Novo Nordisk Stiftung“ und dem Konzern-Vorstand gekommen. Der geplante Umbau des Aufsichtsrats treffe bei den Investoren auf Widerstand, hieß es. Tatsache ist, dass die Novo-Nordisk-Aktie unter den Queren stark litt, nachdem sie Anfang der Vorwoche zunächst ordentlich aufholte. Ein Erfolg auf operativer Ebene war ziemlich untergegangen.
Novo Nordsik meldete Studienerfolg
Denn Novo Nordisk hatte auf dem Liver Meeting 2025 in Washington Daten aus einer Post-hoc-Analyse der Phase-3-Studie ESSENCE vorgestellt – und dabei gute Nachrichten im Gepäck. Demnach zeigte das Mittel Semaglutid der Dänen in einer Dosierung von 2,4 mg eine Verringerung der Leberschädigung bei Patienten mit metabolischer Dysfunktion-assoziierter Steatohepatitis (MASH) und moderater bis fortgeschrittener Fibrose, wie es in einer Pressemitteilung hieß.
Die Wirksamkeit zeigte sich demnach selbst bei geringem Gewichtsverlust, mit einer deutlichen Verbesserung der Marker für Leberentzündung, insbesondere Alanin-Aminotransferase (ALT). Weitere Analysen ergaben, dass Semaglutid im Vergleich zu Placebo unabhängig von Geschlecht, Alter und ethnischer Zugehörigkeit positive Ergebnisse erzielte.
250 Millionen Menschen weltweit betroffen
„Diese Daten legen nahe, dass die Wirkung von Semaglutid 2,4 mg in dieser Studie möglicherweise nicht allein vom Gewichtsverlust abhängt und liefern wichtige Erkenntnisse über die klinische Wirkung von Semaglutid 2,4 mg bei Menschen mit MASH“, wurde Philip Newsome, Co-Studienleiter und Direktor des Roger Williams Institute of Liver Studies am King’s College Hospital und King’s College London, von Novo zitiert. Und weiter: „Diese Daten erweitern unser Verständnis von MASH, das häufig mit anderen systemischen Erkrankungen, einschließlich kardiometabolischer Störungen, einhergeht.“
- Und das ist von Relevanz: MASH betreffe weltweit mehr als 250 Millionen Menschen
- Die Krankheit könne zu irreversibler Lebernarbenbildung und Leberversagen führen
Dies betont Martin Holst Lange, Chief Scientific Officer und Executive Vice President für Forschung und Entwicklung bei Novo Nordisk. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, „dass Patienten mit MASH, die 2,4 mg Semaglutid erhielten, selbst bei geringem Gewichtsverlust größere Verbesserungen der Lebergesundheitsparameter aufwiesen als die Placebo-Gruppe“.
Streit um Führung von Novo Nordisk
Für das einst wertvollste, börsennotierte Unternehmen Europas ist das eine gute Nachricht, während Novo ansonsten zuletzt vor allem für Negativ-Schlagzeilen gesorgt hatte. Die Novo Nordisk Stiftung, Hauptaktionär mit Stimmmehrheit, forderte laut Börse Online auf besagter Versammlung einen radikalen Umbau des Aufsichtsrats. Die Stiftung plante demnach, den bisherigen Vorsitzenden sowie mehrere unabhängige Aufsichtsratsmitglieder durch eigene Kandidaten zu ersetzen. Die Kombination aus Hauptaktionär und Aufsichtsratsvorsitz in einer Hand werfe allerdings Fragen zur Wahrung der Unternehmens-Unabhängigkeit und zur Corporate Governance auf, so der Bericht.
Dies alles aber geschehe vor dem Hintergrund zunehmender Konkurrenz bei Fettleibigkeits- und Diabetesmedikamenten sowie nachlassender Dynamik in wichtigen Absatzmärkten, heißt es. Der Haupt-Gewinnbringer, die Abnehmspritze Wegovy, verliert zunehmend Marktanteile an US-Wettbewerber Eli Lilly, was vier aufeinander folgende Senkungen der Jahresprognose in diesem Jahr zur Folge hatte.
Novo-Aktie weit unter ihrem Rekordhoch
„Ist Novo Nordisk noch zu retten?“, fragte provokant das Manager Magazin vor der Versammlung. Das Streben der Novo-Nordisk-Stiftung nach mehr Kontrolle markiere „eine Abkehr vom traditionell zurückhaltenden Ansatz und könne zu größerer Instabilität führen“, so warnten demnach Analysten im Vorfeld des Aktionärstreffens. Das gilt erst recht für den Aktienkurs.
- Im Dezember 2024 notierte die Novo-Nordisk-Aktie noch auf einem Rekordhoch bei 106 Euro
- Innerhalb eines knappen Jahres hat sie damit weit mehr als die Hälfte ihres Werts eingebüßt
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