Liebe Leserin. lieber Leser,
die Aktie von Novo Nordisk ist am Dienstag mit einem kleinen Aufschlag auf 45,52 Euro in den Handel in Frankfurt gestartet. Am Montag hatten die Papiere des dänischen Pharma-Konzerns von zuvor 46,04 auf 45,30 Euro nachgegeben, ein Abschlag von 1,7 Prozent. Das ist einigermaßen erstaunlich, hatte ein Analyst zum Wochenende doch ein vernichtendes Urteil über die Novo-Nordisk-Aktie gesprochen. Möglicherweise aber sind die Anleger aus gutem Grund relativ gelassen: Ein weiterer Experte kam jüngst zu einer völlig anderen Einschätzung.
Novo-Kursziel massiv eingedampft
Michael Leuchten vom Analysehaus Jefferies jedoch hat sich klar positioniert. Laut Medienberichten dampfte er das Kursziel für Novo Nordisk von zuvor 415 auf nur noch 290 dänische Kronen (DKK) ein, die Einstufung beließ er auf „Underperform“. Was kaum überraschen dürfte: Mit umgerechnet 24,89 Euro sieht er die Aktie vor einem Rückfall um weitere rund 45 Prozent.
Seine Begründung: Der Patentauslauf des wichtigsten Semaglutid-Mittels nähere sich mit 2031 oder 2032, schrieb der nun für die Dänen verantwortliche Analyst demnach am Freitagabend. Die Vergangenheit habe gezeigt, „dass Pharmakonzerne innerhalb der fünf Jahre vor einer Patentklippe deutlich niedriger bewertet worden seien“. Das aber gilt für die Papiere bereits jetzt, haben sie sich seit ihrem Höchststand im November des vergangenen Jahres doch bereits um fast 60 Prozent verbilligt.
- 109 Euro standen zur Blütezeit des Pharmariesen, der vor allem mit Abnehmprodukten für Furore und Umsätze sorgt, auf dem Kurszettel
- Zur Wahrheit gehört allerdings, dass sich die Novo-Aktie vom Jahrestief, ausgebildet im August bei 38,57 Euro, um 17 Prozent verbessert hat
Auch UBS bei Novo Nordisk skeptisch
Das ist zu viel, glaubt jedoch auch Matthew Weston, Analyst bei der schweizer UBS. Er hatte die Einstufung für die Aktie vor einer Woche mit einem Kursziel von 340 DKK oder 29,18 Euro auf „Neutral“ belassen. Er halte den avisierten Umbau des Aufsichtsrats zwar für einen überraschend umfangreichen, allerdings auch sinnvollen Schritt, argumentierte Weston. In vielen seiner Gespräche mit Anlegern sei zuletzt mangelnde Erfahrung der Führung mit dem US-Markt ein Thema gewesen, schrieb er.
„Diese Investoren befürchteten Wettbewerbsnachteile im hart umkämpften Bereich Gewichtsabnahme“, so der Analyst. Die Novo-Foundation und der künftige Aufsichtsrat stützten klar den Vorstandschef Mike Doustar, von dem er am 5. November beim Quartalsbericht weitere Strategiesignale erwartet. Warum er dennoch von einem deutlichen Kursrückgang ausgeht, erklärte er nicht.
Deutsche Bank erwartet Kursanstieg
Wie anders man die Situation des Unternehmens einschätzen kann, zeigte sich wenig später: Dass der dänische Pharmakonzern nach dem Wechsel auf dem Chefposten bei der außerordentlichen Hauptversammlung die Hälfte des Aufsichtsgremiums neu besetzen wolle, sorge bei ihm erneut für gemischte Gefühle, schrieb Emmanuel Papadakis von Deutsche Bank Research in seiner am Mittwoch vorliegenden Studie.
Die Geschäftslage scheine zwar Veränderungen zu erfordern. Doch die Ersetzung aller unabhängigen Mitglieder durch handverlesene Kandidaten sowie die Bestellung des früheren Konzernchefs zum neuen Vorsitzenden des Gremiums „werfe mehr Fragen auf, als Antworten zu geben“. Das klang in der Tat wenig zuversichtlich, das bestätigte Kursziel allerdings spricht eine andere Sprache:
- Emmanuel Papadakis beließ Novo Nordisk mit einem Kursziel von 600 DKK auf „Buy“
- Mit 51,50 Euro prognostiziert der Analyst somit einen Kurszuwachs von 13 Prozent
Novo Nordisk legt Quartalsbericht vor
Wie die Lage sich beim Pharmakonzern darstellt, bleibt angesichts dieser völlig konträren Einschätzungen aktuell wohl eher eine Frage des Glaubens. Erst am 5. November wird etwas mehr Klarheit herrschen: Dann will Novo Nordisk seinen Quartalsbericht vorlegen.
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