Liebe Leserin, liebe Leser,
was passiert, wenn eine Aktie an einem Tag von gleich zwei großen Banken zum Kauf empfohlen wird? Dazu noch mit unverändert hohen Kurszielen? Die Papiere werden im Wert steigen, könnte man annehmen. Doch genau Gegenteiliges ist der Aktie von Novo Nordisk vor dem Wochenende passiert: Deutsche Bank und UBS bestätigten am Freitag ihre Zuversicht beim dänischen Pharmakonzern – und die Aktie fällt. Letztlich ging Novo-Nordisk mit einem Abschlag von 2,69 Prozent bei 55,45 Euro aus dem Xetra-Handel. Der Montag begann praktisch unverändert. Verstehen muss man das nicht. Oder etwa doch?
Kursziel für Novo Nordisk jenseits der 100 Euro
Tatsache ist, dass die schweizer UBS die Einstufung für Novo Nordisk am Freitag auf „Buy“ belassen hatte mit einem Kursziel von 600 dänischen Kronen (DKK). Eine Woche zuvor hatte sie 700 DKK als Ziel ausgegeben. Der Anteil von Novos Wegovy an den Verschreibungen von Abnehmmitteln der GLP-1-Klasse sei in der Vorwoche leicht rückläufig gewesen, schrieb Matthew Weston laut finanzen.net. Die Erstverschreibungen hätten zugelegt – zu gleichen Teilen bei Novo und dem US-Konkurrenten Eli Lilly. Mit umgerechnet 80,38 Euro als fairen Wert für Novo Nordisk sieht Weston für die Papiere dennoch weiter ein Aufwärtspotenzial von mehr als 40 Prozent
Noch weitaus optimistischer ist Emmanuel Papadakis von Deutsche Bank Research. Er hatte hat die Einstufung für Novo Nordisk mit einem Kursziel von sogar 750 DKK, was gut 100 Euro entspricht, auf „Buy“ belassen, sieht gut 80 Prozent Potenzial. Eine Anpassung der Jahreszielspannen durch den Pharmakonzern sei unwahrscheinlich, so der Analyst. Wobei die oberen Enden „durchaus etwas reduziert werden könnten“, schrieb er in seiner ebenfalls am Freitag vorliegenden Einschätzung.
- Doch trotz dieser positiven Prognosen ließen sich die Anleger bislang nicht locken
- Novo Nordisk steht laut Beobachtern in der Tat durchaus vor Herausforderungen.
Aktie von Novo Nordisk im Wert halbiert
Dazu gehören etwa Lieferkettenprobleme bei der Bewältigung der hohen Nachfrage nach den Medikamenten Ozempic und Wegovy, insbesondere bei niedrig dosierten Versionen, die off-label zur Gewichtsabnahme eingesetzt werden. Zudem gab es laut Morningstar-Analysten unlängst Probleme mit der Einhaltung der FDA-Vorschriften für das Diabetesmedikament Victoza. Ein weiterer Punkt sei die zunehmende Konkurrenz im Bereich der Adipositas-Medikamente.
Und so hat die Aktie von Novo zuletzt deutlich abgegeben. Am 13. Juni noch mit 71,54 Euro bewertet, beläuft sich der Abschlag seitdem auf gut 20 Prozent. Geht man weiter zurück, wird’s heftig: Binnen eines Jahres hat der dänische Pharmariese mehr als die Hälfte seines Börsenwerts eingebüßt.
Analystenmehrheit mit ambitionierten Prognosen
Zu Unrecht, wie die Analystenmehrheit meint, nicht allein bei Deutscher Bank und UBS. Das durchschnittliche Kursziel liegt laut marketscreener.com aktuell bei 644 DKK, bei gut 86 Euro also. Die 22 Beobachter sehen somit ein Aufwärtspotenzial bei den Anteilscheinen von 55 Prozent. Entsprechend lauten die Empfehlungen. Von 22 Analysten würden
- 15 die Aktie kaufen oder aufstocken
- fünf plädieren im Moment auf Halten
- nur zwei würden Novo Nordisk verkaufen
Nur Jeffries-Analyst sah Novo Nordisk kritisch
Das Analysehaus Jefferies gehörte Ende Juni dazu: Die Daten des Ozempic-Nachfolgers von CagriSema seien ohne Überraschungen geblieben, schrieb Benjamin Jackson. Insgesamt sehe er „die Chancen skeptisch“. Der Markt für Gewichtsabnahmemittel zerklüfte sich immer stärker, so Jackson. Und daher hatte der US-Analyst die Einstufung für Novo Nordisk mit einem Kursziel von 415 dänischen Kronen auf „Underperform“ belassen. Er bewies damit ein gutes Gespür: Mit umgerechnet 55,60 Euro notiert die Aktie aktuell ziemlich genau bei seiner Prognose.
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