Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von Novo Nordisk ist praktisch unverändert in den Donnerstagshandel gestartet. Das ist durchaus positiv zu werten, hatten sich die Papiere des dänischen Pharmakonzerns in den Tagen zuvor doch schon ganz ordentlich entwickelt. Bis auf 45,36 Euro war die Novo-Nordisk-Aktie Ende September zurückgefallen, auch im Zuge um möglicherweise hohe US-Zölle auf Arzneimittel aus Europa. Doch inzwischen stehen wieder rund 51 Euro auf dem Kurszettel. Das aber kommt durchaus überraschend, gab es zuletzt doch nicht nur gute Nachrichten.
Novo Nordisk unterliegt vor US-Gericht
Am Dienstag war die Aktie von Novo Nordisk nur kurz aus dem Tritt geraten, als ein Urteil aus den USA bekanntwurde: Ein Berufungsgericht habe die Klage des dänischen Konzerns gegen das Programm der US-Regierung zur Preisverhandlung von Arzneimitteln abgewiesen, meldete unter anderem finanzen.net. Das Programm, Teil des Inflation Reduction Act des früheren Präsidenten Joe Biden, erlaube es Medicare, die Preise für bestimmte Medikamente, einschließlich sechs Insulinprodukte von Novo, neu zu verhandeln.
- Das Gericht entschied demnach einstimmig, dass das Gesetz keine gerichtliche Überprüfung der Arzneimittelauswahl zulasse
- „Die Entscheidung könnte die Verhandlungsposition von Novo Nordisk in den USA erheblich schwächen“, so der Bericht
Pfizer stach Novo Nordisk aus
Und es war nicht die einzige negative Schlagzeile aus den vergangenen Tagen: Laut eines Artikels der dänischen Finanzzeitschrift Børsen war Novo Nordisk offenbar in weit fortgeschrittenen Verhandlungen zur Übernahme des Biotech-Unternehmens Metsera – und zwar bis kurz vor jüngst erfolgten Bekanntgabe des Verkaufs an Pfizer. Dokumente von Metsera zeigen demnach, dass zwei Bieter ein höheres Angebot als Pfizer unterbreiteten. Eine dieser Parteien wird von BMO-Capital-Analyst Evan David Seigerman mit hoher Wahrscheinlichkeit als Novo Nordisk identifiziert.
Trotz des attraktiveren finanziellen Angebots kam es nicht zu einem Zuschlag für die Dänen. Børsen führt dies auf kartellrechtliche Bedenken zurück. Novo Nordisk sei bereits ein führender Anbieter im Markt für Adipositas- und Gewichtsreduktionsmedikamente, weshalb eine Übernahme von Metsera möglicherweise regulatorische Hürden mit sich gebracht hätte. Diese Risiken könnten letztlich den Ausschlag gegeben haben, sich trotz des geringeren Gebots für Pfizer als Käufer zu entscheiden.
- Novo Nordisk muss sich somit nach alternativen Wegen umsehen, um seine Marktposition weiter auszubauen
- Größte Konkurrenten sind bereits Eli Lilly, Roche und Sanofi, die ebenfalls Produkte zur Gewichtsreduktion anbieten
Aktie verlor die Hälfte ihres Werts
Die Situation ist für das Unternehmen also nicht wirklich ideal. Dass die Aktie dennoch vorsichtig zulegte, könnte an der Entwicklung in den Wochen und Monaten zuvor liegen. Zwar weit über ihrem Jahrestief aus dem August, als kurzzeitig weniger als 40 Euro auf dem Kurszettel standen, hat Novo Nordisk aufs Jahr gesehen noch immer rund die Hälfte an Börsenwert eingebüßt.
Unterschiedlichste Kursziele für Novo Nordisk
Zu Unrecht, wie die US-Bank JP Morgan am Montag befand. Sie hatte Novo Nordisk auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 500 dänischen Kronen (rund 67 Euro) belassen, wenngleich Analyst Richard Vosser seine Schätzungen für das Umsatzwachstum und die Gewinne des dänischen Pharmakonzerns in den kommenden Jahren senkte.
Die schweizer Großbank UBS sieht das anders: Sie hat am selben Tag die Einstufung für Novo Nordisk lediglich auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 340 DKK belassen. Mit einem fairen Wert von umgerechnet 45,54 Euro glaubt die UBS an einen erneuten Rücksetzer bei der Aktie. Die Anleger aber sehen diese aus der jüngsten Vergangenheit offenbar als genug gestraft.
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