Novo Nordisk-Aktie: Einer irrt sich hier gewaltig!

Wie belastend ist eine enttäuschende Alzheimer-Studie für den dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk? Die Meinungen gehen weit auseinander.

Auf einen Blick:
  • Novo Nordisk hat sich vom jüngsten Kurseinbruch wieder erholt
  • Auslöser war am Montag eine enttäuschende Alzheimer-Studie
  • Was das für den dänischen Pharmakonzern bedeutet, ist umstritten
  • Die aktuellen Prognosen der Analysten liegen weit auseinander

Lieber Leserin, lieber Leser,

die Anleger waren bei Novo Nordisk wahrlich Kummer gewöhnt. Die Aktie des dänischen Pharmakonzerns hatte bereits im vergangenen Jahr weit mehr als die Hälfte ihres Werts eingebüßt. Der Start in die Woche aber war noch mal ein richtiger Schock, als die Novo-Aktie von zuvor 41,09 auf 35,75 Euro einbrach, den niedrigsten Kursstand seit Jahren. Auslöser war eine enttäuschende Alzheimer-Studie. Mittlerweile haben sich die Papiere wieder gefangen, notieren sogar leicht über ihrem Ausgangswert. Wie es mittelfristig weitergeht? Dabei gehen die Meinungen weit auseinander.

Novo Nordisk verpasst lukrativen Alzheimer-Markt

Tatsache ist, dass Novo Nordisk bei der Entwicklung eines Alzheimer-Mittels einen Rückschlag erlitten hat. Der getestete Wirkstoff Semaglutid, auch Basis der Abnehmspritze Wegovy, habe in zwei entscheidenden Phase-3-Studien nicht das Hauptziel erreicht, meldete das Handelsblatt. Eine ältere, oral verabreichte Version des Wirkstoffs habe das Fortschreiten des kognitiven Verfalls bei Alzheimer-Patienten nicht verlangsamen können, wie das Unternehmen am Montag mitgeteilt habe.

  • Die Ergebnisse seien besonders relevant, da Alzheimer einen lukrativen neuen Markt für GLP-1-Medikamente wie Semaglutid eröffnet hätte, heißt es
  • Bei dem getesteten Präparat handelt es sich demnach um Rybelsus, eine Pille, die derzeit nur zur Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen ist

Jefferies-Analyst bestätigt Verkaufsempfehlung

„Trotz der geringen Erfolgsaussichten sahen wir uns aufgrund des erheblichen ungedeckten Bedarfs bei der Alzheimer-Krankheit in der Verantwortung, das Potenzial von Semaglutid zu erforschen“, wurde Forschungschef Martin Holst Lange im Bericht zitiert. Die umfangreichen Daten zu Semaglutid belegten zudem „weiterhin den Nutzen für Menschen mit Typ-2-Diabetes, Fettleibigkeit und damit verbundenen Begleiterkrankungen“.

Michael Leuchten vom Analysehaus Jefferies überzeugt das nicht: Er hat die Einstufung für Novo Nordisk nach dem Misserfolg mit einem Kursziel von 290 dänischen Kronen auf „Underperform“ belassen.

Novo-Kursziele zwischen 38,83 und 66,95 Euro

Die Hoffnungen seien zwar nicht allzu hoch gewesen, kommentierte Leuchten laut finanzen.net am Montagmittag. Der Misserfolg nehme aber „den Optimisten ein mögliches Argument, am Ball zu bleiben“. Die Umsatzaussichten bis 2027 würden heftig debattiert, es drohten nun weiter sinkende Bewertungen, glaubt er. Mit umgerechnet 38,83 Euro sieht der Jefferies-Analyst die Papiere somit aktuell wieder als überbewertet an.

Die Gegenposition besetzte Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan: Studiendaten zum Mittel Amycretin gegen den Diabetes-Typ 2 legten die Wettbewerbsfähigkeit sowohl als injiziertes als auch als oral eingenommenes Mittel nahe, schrieb am Dienstag – ohne auf den Alzheimer-Misserfolg einzugehen. Vosser beließ die Einstufung für Novo Nordisk jedenfalls auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 500 dänischen Kronen, was 66,95 Euro entspricht. Der Analyst erkennt bei der Aktie somit ein aktuelles Kurspotenzial von gut 60 Prozent.

  • 38,83 vs. 66,95 Euro – einer irrt sich hier gewaltig
  • Die große Frage ist allerdings: Wer von beiden?

Wartet Novo Nordisk mit Überraschung auf?

Möglicherweise behält ja ein dritter Recht, der sich zwischen den beiden Kurszielextremen bewegt: James Quigley, Analyst bei der US-Investmentbank Goldman Sachs, hat nun am Mittwoch das Kursziel für Novo Nordisk gesenkt, allerdings nur noch von 391 auf 353 dänische Kronen, was 47,26 Euro entspricht und immerhin ein Aufwärtspotenzial von rund 15 Prozent verspricht. Die Einstufung hat der US-Analyst daher auf „Buy“ belassen.

Allerdings schraubte James Quigley seine 2026er Wachstums- und Ergebnisschätzungen für den Pharmakonzern deutlich zurück. Er sieht laut Medienberichten „aber ein gewisses Überraschungspotenzial“ für die Absatzvolumina im Markt für Abnehmpräparate: Wegovy und CagriSema könnten sich in verschiedenen Verabreichungsformen besser geschlagen haben als der Markt aktuell erwarte, glaubt er. Die Anleger dürften allerdings entsprechende Signale in den Verschreibungszahlen abwarten.

Novo Nordisk-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Novo Nordisk-Analyse vom 27. November liefert die Antwort:

Die neusten Novo Nordisk-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Novo Nordisk-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 27. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Novo Nordisk: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Disclaimer

Die auf finanztrends.de angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information. Die hier angebotenen Beiträge stellen zu keinem Zeitpunkt eine Kauf- beziehungsweise Verkaufsempfehlung dar. Sie sind nicht als Zusicherung von Kursentwicklungen der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren ist risikoreich und birgt Risiken, die den Totalverlust des eingesetzten Kapitals bewirken können. Die auf finanztrends.de veröffentlichen Informationen ersetzen keine, auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete, fachkundige Anlageberatung. Es wird keinerlei Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden übernommen. finanztrends.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinen Einfluss und vor Veröffentlichung sämtlicher Beiträge keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand dieser. Die Veröffentlichung der namentlich gekennzeichneten Beiträge erfolgt eigenverantwortlich durch Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen o.ä. Demzufolge kann bezüglich der Inhalte der Beiträge nicht von Anlageinteressen von finanztrends.de und/ oder seinen Mitarbeitern oder Organen zu sprechen sein. Die Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen usw. gehören nicht der Redaktion von finanztrends.de an. Ihre Meinungen spiegeln nicht die Meinungen und Auffassungen von finanztrends.de und deren Mitarbeitern wider. (Ausführlicher Disclaimer)