Liebe Leserin, lieber Leser,
nachdem die Aktie von Novo Nordisk vor dem Wochenende bereits 2,3 Prozent abgab, startete sie mit einem weiteren Minus in die neue Börsenwoche. In Frankfurt ging es mit den Papieren des dänischen Pharmakonzerns in den ersten Handelsstunden um 1,4 Prozent auf knapp 43 Euro. Die Tendenz ist bei der Novo-Nordisk-Aktie also weiter negativ. Möglicher Hintergrund: Das Unternehmen verfolgt eine laut Beobachtern zumindest fragwürdige Strategie.
Novo Nordisk will Pfizer bei Metsera ausstechen
Denn der US-Biotech-Konzern Metsera steht aktuell im Mittelpunkt eines Übernahmekampfes zwischen Novo Nordisk und dem US-Rivalen Pfizer. Die Dänen unterbreiteten Medienberichten zufolge nun eine Gegenofferte von 56,50 Dollar je Aktie, was den Unternehmenswert von Metsera auf rund sechs Milliarden Dollar anhebt. Dies übersteigt demnach das Angebot von Pfizer, das im September 47,50 Dollar je Aktie angeboten hatte. Beide Unternehmen versprechen zudem zusätzliche Zahlungen, die bei Erreichen bestimmter Meilensteine fällig werden.
Metsera selbst bezeichnet das Angebot von Novo Nordisk laut Handelsblatt als „überlegen“, während Pfizer die Offerte als „leichtsinnig und beispiellos“ kritisiere. Pfizer wirft Novo Nordisk vor, mit der Übernahme einen aufstrebenden US-Konkurrenten auszuschalten und dabei gegen Wettbewerbsrecht zu verstoßen.
- Metsera entwickelt mehrere Abnehmmittel, darunter eine monatlich zu injizierende Spritze, die kurz vor der entscheidenden Zulassungsstudie steht
- Weitere Produkte in der Entwicklung seien zwei Abnehmpillen, die sich noch in einem frühen klinischen Stadium befinden, sowie ein Amylin-Analogon
Analyst sieht Strategie der Dänen kritisch
Novo bietet mit seiner Abnehmpille Cagrisema dem Bericht zufolge ein ähnliches Produkt an, das auf einer vergleichbaren Kombination basiert. Allerdings: „Jüngste Studiendaten zu Cagrisema hatten Investoren enttäuscht, da sie keinen klaren Vorteil gegenüber bestehenden Adipositas-Mitteln zeigen konnten“, heißt es beim Handelsblatt.
Grundsätzlich liefern sich vor allem Novo Nordisk und der US-Konzern Eli Lilly einen Wettstreit um die Abnehmpille, nachdem bislang vor allem Spritzen zum Einsatz kamen. Beide wollen 2026 mit ihrem Produkt auf den Markt kommen. Mit einer Übernahme von Metsera würde Novo also ähnliche Produkte einkaufen, wie sie der Konzern bereits hat. Das wird durchaus kritisch gesehen. „Novo Nordisk sollte lieber an seiner Tablettenstrategie arbeiten, statt sein Spritzenportfolio weiter auszubauen“, wird Markus Manns, Portfoliomanager bei Union Investment, zitiert.
Novo-Aktie 60 Prozent unter Höchststand
In der Gunst der Anleger ist das einst wertvollste, börsenotierte Unternehmen Europas zuletzt deutlich gefallen. Allein seit ihrem Zwischenhoch Anfang Oktober bei 51,84 Euro hat Novo Nordisk rund 17 Prozent an Börsenwert eingebüßt. Seit ihrem Höchststand, ausgebildet im November 2024 bei einem Kurs von 109 Euro, beläuft sich der Abschlag auf nicht weniger als 60 Prozent.
Kursziele für Novo Nordisk weit auseinander
Zu Unrecht, wie man bei der Deutschen Bank befindet: Sie hat Novo Nordisk am Freitag auf „Buy“ mit einem Kursziel von 600 DKK (rund 80 Euro) belassen. Dass der Pharmakonzern mit seiner Metsera-Offerte den US-Rivalen Pfizer ausstechen wolle, habe wohl mit den personellen Veränderungen im eigenen Management zu tun, schrieb Emmanuel Papadakis. Der Schritt werfe allerdings auch die Frage nach dem Vertrauen der Dänen in die eigenen Abnehmprodukte auf.
- Wie diese kritische Einschätzung mit seiner Prognose zusammengeht, erklärte Papadakis nicht
- Immerhin sieht er bei den Novo-Aktie offenbar ein Kurspotenzial von aktuell mehr als 80 Prozent
Weitaus kritischer blicken die UBS sowie das Analysehaus Jefferies auf die Aktie: Die schweizer Großbank hatte das Kursziel für Novo Nordsik unlängst bei 340,00 DKK (45,53 Euro) belassen, mithin das aktuelle Kursniveau. Jefferies hatte das Kursziel vor einer Woche für sogar von 415 auf 290 DKK (knapp 39 Euro) gesenkt – und sieht damit weiteres Rückfallpotential. Begründet wurde dies mit dem Patentauslauf des wichtigsten Semaglutid-Mittels 2031 oder 2032.
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