Liebe Leserin, lieber Leser,
Novo Nordisk bleibt im Krisenmodus. Nachdem der dänische Pharmakonzern am Dienstag seine Jahresprognose erneut gesenkt hatte und einen Wechsel an der Unternehmensspitze ankündigte, brach die Aktie im Xetra-Handel von zuvor 60,40 Euro auf letztlich 46,69 Euro ein. Wer darauf gehofft hatte, dass sich die Papiere wieder erholen werden, sah sich getäuscht: Die Novo-Aktie rutschte am Mittwoch noch tiefer ab, der Donnerstag begann ebenfalls im Minus auf aktuell noch 43,32 Euro. Dass die Analysten die Korrektur durch die Bank für übertrieben halten, es half alles nichts.
DZ Bank bei Novo Nordisk am vorsichtigsten
Sicherlich, da gab es nach den zurückgeschraubten Jahreszielen eine Kurszielkürzung für Novo Nordisk durch die DZ Bank. Dem Pionier der Abnehmspritzen gelinge es offensichtlich nicht, seine Position in dem Wachstumsfeld gegen den bislang einzigen Konkurrenten Eli Lilly und gegen „mittlerweile illegale“ Kopisten zu verteidigen, schrieb Analyst Elmar Kraus laut boerse.de in seiner am Dienstagabend vorliegenden Studie.
Der Experte senkte in der Folge den fairen Wert für Novo Nordisk von 481 auf 370 dänische Kronen. Doch selbst der kritischste unter den Beobachtern beließ die Einstufung auf „Halten“.
- Was wenig verwundert, mit umgerechnet 49,59 Euro als Ziel sieht selbst Kraus die Aktie nach dem Ausverkauf als zu niedrig bewertet
- Das gilt erst Recht für die Analysten, die sich am Mittwochmorgen zu Wort meldeten – und die Aktie noch weitaus höher einstuften
Kursziele bis 83 Euro – trotz reduzierter Jahresziele
Da wäre zum einen Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan, der das Kursziel für Novo Nordisk nach der Gewinnwarnung zwar ebenfalls gesenkt hatte, allerdings lediglich von 650 auf 500 dänische Kronen. Mit einem fairen Wert von umgerechnet 67 Euro beließ er die Einstufung auf „Overweight“.
Aufgrund der reduzierten Jahresziele habe er seine Umsatzwachstumsprognosen für 2025 und 2026 reduziert, schrieb er laut finanzen.net. Dennoch sehe er „noch Potenzial für ein prozentual zweistelliges Wachstum des Pharmakonzerns im laufenden Jahr“.
Novo Nordisk habe „weiter Chancen“
Ähnlich optimistisch gab sich Florent Cespedes vom US-Analysehaus Bernstein Research: Die Markterwartungen dürften nun fallen, schrieb der Analyst zwar, betonte aber auch, dass die Dänen einen neuen Chef bekommen. Alles in allem gebe es im Geschäft rund um Abnehmmittel weiter Chancen, aber Konkurrenzdruck sei da und die Nachrichtenlage dürfte in diesem Jahr durchwachsen bleiben. Dennoch beließ er das Kursziel für die Novo-Nordisk-Aktie bei 620 dänischen Kronen, was 83,09 Euro entspricht.
- Was verwundert ist angesichts eines erwarteten Kursanstiegs um mehr als 80 Prozent allerdings die Einstufung.
- Diese beließ der US-Analyst lediglich auf „Market-Perform“, was mit der Kursprognose nur schwer zusammenpasst
Neuer Novo-CEO soll US-Umsatz ankurbeln
Fakt ist, dass Novo für 2025 nur noch mit einem Umsatzplus von 8 bis 14 Prozent rechnet. Zuvor war laut Manager Magazin eine Spanne von 13 bis 21 Prozent in Aussicht gestellt worden. Die Prognose für das operative Gewinnwachstum sei von bislang 16 bis 24 Prozent auf 10 bis 16 Prozent reduziert worden. „Vor dem Hintergrund der Probleme des Abnehmspritzen-Pioniers in dem inzwischen hart umkämpften Markt hat der Konzern den langjährigen Manager Maziar Mike Doustdar (54) zum neuen Konzernchef ernannt“, so der Bericht.
Doustdar arbeitet bereits seit 1992 für den Konzern und leitete zuletzt das internationale Geschäft. Seine wichtigste Aufgabe werde nun sein, „das Geschäft in den USA anzukurbeln und den Konzern im Wettbewerb um den lukrativen Markt für Abnehmmedikamente neu auszurichten“. Ganz überraschend kam der Wechsel an der Spitze indes nicht: Aufgrund der sich länger abzeichnenden Probleme war bisherige CEO Lars Fruergaard Jorgensen bereits im Mai von Novo und der Novo Nordisk Stiftung abgesetzt worden. Jorgensen blieb jedoch bis zur Ernennung eines Nachfolgers im Amt.
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