Liebe Leserin, lieber Leser,
es war der größte Tagesgewinn seit langem. Zum Wochenstart hatte die Aktie von Novo Nordisk im Xetra-Handel 6,7 Prozent zugelegt auf 46,70 Euro – und schob sich nach schwachen Handelstagen damit sogar ins Wochenplus. Auch der Dienstag begann zunächst mit Kurszuwächsen, bevor es auf aktuell 45,80 Euro leicht zurückging. Gleich zwei Faktoren allerdings machten den Anlegern bei Novo Nordisk zuletzt offenbar wieder Mut.
Studiendaten von Eli Lilly halfen Novo Nordisk
Auslöser einer ersten Erholung waren am 7. August, einen Tag nach den Quartalszahlen, Medienberichte zu enttäuschenden, klinische Daten des US-Pharmakonzerns Eli Lilly für dessen orales Gewichtskontroll-Medikament Orforglipron. Wie der Wettbewerber demnach bekanntgegeben hatte, erreichte das Präparat in einer Phase-III-Studie über 72 Wochen eine durchschnittliche Gewichtsabnahme von rund elf Prozent – deutlich weniger als die 14 bis 15 Prozent von denen Nutzer von Novo Nordisks Spritze Wegovy berichten.
Für die Anleger war das ein Kaufimpuls: Von 38,65 Euro, zugleich ein Mehrjahrestief, verbesserte sich die Aktie innerhalb eines Tages auf zwischenzeitlich 44,34 Euro. Dies allerdings sollte zugleich der Höchststand für die folgenden Tage gewesen sein – bis zur nächsten guten Nachricht.
Wegovy erhielt zusätzliche US-Zulassung
Denn wie Novo Nordisk jetzt mitteilte, hat das Gewichtsverlustmedikament Wegovy die Zulassung der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) auch zur Behandlung einer schweren Form von Lebererkrankungen erhalten. Damit habe Novo „den Konkurrenten Eli Lilly auf dem US-Markt für diese zunehmend verbreitete Erkrankung geschlagen“, heißt es bei der Wirtschaftswoche.
Die beschleunigte Zulassung basiert laut Novo auf Teil 1 der ESSENCE-Studie, „in der Wegovy im Vergleich zu Placebo eine statistisch signifikante und überlegene Verbesserung der Leberfibrose ohne Verschlechterung der Steatohepatitis sowie eine Rückbildung der Steatohepatitis ohne Verschlechterung der Leberfibrose zeigte“. Die klinischen Daten von ESSENCE zeigten demnach, dass in der 72. Woche 36,8 Prozent der behandelten Personen eine Verbesserung der Leberfibrose ohne Verschlechterung der Steatohepatitis erreichten, verglichen mit 22,4 Prozent der mit Placebo behandelten Menschen.
- 62,9 Prozent der mit Wegovy Behandelten erreichten eine Rückbildung der Steatohepatitis ohne Verschlechterung der Leberfibrose
- Verglichen mit lediglich 34,3 Prozent bei den mit einem Placebo behandelten Personen, wie es in der Mitteilung heißt
Lebererkrankung betrifft weltweit 250 Millionen
Die mit metabolischer Dysfunktion assoziierte Steatohepatitis (MASH) ist laut Novo Nordisk eine schwere, fortschreitende Stoffwechselerkrankung der Leber, die bei unsachgemäßer Behandlung tödlich verlaufen kann. Und mehr als 250 Millionen Menschen weltweit leben demnach mit MASH, „und die Zahl der Menschen in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung wird sich bis 2030 voraussichtlich verdoppeln“, heißt es in der Mitteilung.
- Die Erkrankung betrifft laut FDA in etwa 6 Prozent der Erwachsenen in den USA
- Das entspricht allein dort etwa 14,9 Millionen Menschen, wie die Behörde mitteilte
Mittleres Kursziel für Novo-Aktie bei 68 Euro
Die Anleger jedenfalls vernahmen die Nachricht mit Freude. Wenngleich die Novo-Aktie aktuell leicht korrigiert, verbesserte sie sich seit ihrem Tief vor knapp zwei Wochen wieder um annähernd 20 Prozent. Langfristig allerdings bleibt die Kursentwicklung ein Trauerspiel: Im zurückliegenden Jahr hat Novo Nordisk damit noch immer mehr als 60 Prozent an Börsenwert eingebüßt.
An den Analysten liegt es eher nicht, mit wenigen Ausnahmen sehen sie die Aktie der Dänen als unterbewertet an. Die Prognosen reichen bis hin zu einer Kursverdopplung, wie an dieser Stelle jüngst vermeldet. Das durchschnittliche Kursziel für Novo Nordisk liegt laut aktien-guide bei immerhin 510 Dänischen Kronen, umgerechnet 68,33 Euro. Damit sehen sie im Mittel ein Kurspotenzial bei den Papieren von aktuell fast 50 Prozent.
Novo Nordisk-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Novo Nordisk-Analyse vom 19. August liefert die Antwort:
Die neusten Novo Nordisk-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Novo Nordisk-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 19. August erfahren Sie was jetzt zu tun ist.