An Konkurrenzdruck aus den USA dürften sich Novo Nordisk und die Anteilseigner bereits gewöhnt haben. Dort sorgt vor alle Eli Lilly für enorme Herausforderungen sowie zuletzt purzelnde Preise bei Abnehmmedikamenten. Nun deutet sich auch vom anderen Ende der Welt zunehmender Druck an.
In Indien erlaubte ein Gericht am Wochenende dem Unternehmen Dr. Reddy’s Laboratories sowohl die Produktion als auch den Export von Generika mit dem Wirkstoff Semaglutid. Das bedeutet im Klartext, dass Medikamente wie Wegovy dort deutlich günstiger hergestellt werden könnten. Dr. Reddy’s hat auch bereits große Ziele und will seine Produkte in über 80 Märkte exportieren.
Das kommt überraschend
Zwar ist den Anlegern bewusst, dass Novo Nordisk sich nicht ewig auf seinen Patenten ausruhen kann. Im Falle von Semaglutid wurde bisher aber noch mit etwas Luft gerechnet, da das Patent eigentlich erst 2026 ausläuft. Nun wird es schon früher ungemütlich. Sobald die Generika die Märkte erreichen, haben die Dänen wohl nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Entweder reagiert man mit weiter sinkenden Preisen, um die Absätze auf möglichst hohem Niveau zu halten, was blöderweise an der Marge nagt. Oder aber die Preise werden beibehalten, was hingegen die Attraktivität von Generika umso mehr erhöht. Angekündigt hat das Unternehmen aber zunächst einmal, rechtliche Schritte gegen die Entscheidung prüfen zu wollen.
Novo Nordisk taumelt
Novo Nordisk Aktie Chart
Die Aktie von Novo Nordisk konnte auf die Entwicklung bisher nicht reagieren. Sollte das Urteil aber nicht angefochten werden können und damit Bestand haben, so wäre der nächste Rückschlag bereits absehbar. Dabei hat es die Novo Nordisk-Aktie in diesem Jahr ohnehin schon schwer erwischt. Seit Jahresbeginn hat der Kurs sich bereits halbiert und mangels Durchbrüchen in der Pipeline fehlt die Aussicht auf schnelle Besserung.
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