Liebe Leserin, lieber Leser,
am Dienstag noch lag die Aktie von Novo Nordisk am Boden. Bis auf 39,57 Euro waren die Papiere des dänischen Pharmakonzerns zurückgefallen. Der Studien-Erfolg des kleinen Wettbewerbers Structure Therapeutics bei einer Abnehmpille hatte sowohl die Dänen als auch das US-Unternehmen Eli Lilly massiv belastet. Doch inzwischen hat sich der Wind gedreht: Nur knapp drei Tage später notiert die Novo-Aktie bei wieder rund 43 Euro und damit fast neun Prozent über dem jüngsten Tiefstand. Von einer Performance wie bei Structure Therapeutics aber kann sie nur träumen.
Wettbewerber setzte Novo Nordisk unter Druck
Denn Structure Therapeutics hat mit neuen Studiendaten zu seinem Wirkstoff Aleniglipron „einen der spektakulärsten Kurssprünge des Jahres ausgelöst“, wie es am Montag auf Wallstreet Online hieß. In der Tat hatte das Unternehmen sich im Börsenwert mehr als verdoppelt, nach dem es für seine Abnehmpille Phase-2b-Daten vorgelegt hatte, die einen placebokorrigierten mittleren Gewichtsverlust von 11,3 Prozent nach 36 Wochen bei den Studienteilnehmern zeigten.
- Höhere Dosierungen erreichten laut des Berichts in einer weiteren Studie sogar 15,3 Prozent
- Zusätzlich verbesserten sich bei vielen Teilnehmern demnach auch die Blutdruckwerte
Das Ergebnis liege damit im Bereich der oralen Kandidaten von Eli Lilly und knapp unter dem oralen Wegovy-Pendant von Novo Nordisk, so Wallstreet Online. Die Märkte reagierten euphorisch, obwohl das Unternehmen zugleich eine Kapitalerhöhung ankündigte. Demnach sollen American Depositary Shares (ADS) im Wert von 500 Millionen US-Dollar ausgegeben und verkauft werden, wie es hieß.
Übernahme von Akero Therapeutics perfekt
Stattdessen verloren zunächst Eli Lilly – und eben Novo Nordisk. Dabei hatten die Dänen am Dienstag durchaus einen Erfolg zu vermelden: Man gab den Abschluss der am 9. Oktober 2025 angekündigten Übernahme von Akero Therapeutics Inc. („Akero“) durch Novo bekannt. Mit Abschluss der Transaktion erwarb der Pharma-Konzern sämtliche ausstehenden Stammaktien und aktienähnlichen Wertpapiere von Akero zu 54 USD je Aktie in bar (Gesamtwert: 4,7 Milliarden USD)
- Mit Abschluss der Transaktion wurde Akero eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Novo Nordisk
- Die Stammaktien von Akero werden nun nicht mehr am Nasdaq Global Select Market notiert oder gehandelt
Aktionäre können mit Prämie rechnen
Zur Barabfindung erwarb jeder Aktionär pro Anteilschein ein nicht übertragbares bedingtes Wertrecht (Contingent Value Right, „CVR“). Jedes CVR berechtigt seinen Inhaber demnach zu einer zusätzlichen Zahlung von 6 USD je Aktie in bar (Gesamtwert: 0,5 Milliarden USD) „nach der Zulassung des führenden Wirkstoffkandidaten EFX von Akero in den USA zur Behandlung der kompensierten Leberzirrhose aufgrund von MASH“, so die Mitteilung. Und diese Prämie könnte durchaus fällig werden.
Akero hatte laut investing.com vielversprechende Daten aus Phase-2b-Studien mit Efruxifermin gemeldet, die eine Reduzierung der Fibrose und des Risikos für ein Fortschreiten der Krankheit bei MASH-Patienten zeigten. Diese Ergebnisse wurden demnach auf der Jahrestagung der American Association for the Study of Liver Diseases vorgestellt. „Die Übernahme und die positiven Studienergebnisse stellen für beide Unternehmen bedeutende Entwicklungen dar“, so der Bericht.
Kursziel für Novo Nordisk bei gut 47 Euro
Möglicherweise kam das mit Verzögerung bei den Novo-Anlegern an. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte hingegen schnell reagiert. Analyst James Quigley passte seine Schätzungen für Novo Nordisk an die Übernahme von Akero sowie aktuelle Entwicklungen am Markt für Abnehmpräparate an.
- Das Kursziel für die Aktie senkte er marginal von 353 auf 352 dänischen Kronen, die Einstufung blieb auf „Buy“
- Mit umgerechnet 47,13 Euro erkennt der US-Analyst bei Novo Nordisk ein aktuelles Aufwärtspotenzial von weiteren zehn Prozent
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