Die Aktie von Avidity Biosciences geht im vorbörslichen US-Handel mit +44,46% steil. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hatte zuvor am Sonntag bekannt gegeben, dass er das in Kalifornien ansässige Unternehmen für insgesamt 12 Milliarden US-Dollar in bar übernehmen wird. Die Aktionäre von Avidity erhalten laut der Vereinbarung 72 Dollar je Aktie in bar, was einem Aufschlag von 46 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag entspricht.
Avidity Biosciences Aktie Chart
Durch diese Akquisition stärkt Novartis seine Stellung im Bereich der Präzisionstherapien erheblich. Offenbar bereitet sich der Konzern damit auf eine Reihe von Patentausläufen bei seinen umsatzstärksten Medikamenten wie Entresto, Xolair und Cosentyx vor. Die Transaktion soll dem Schweizer Unternehmen helfen, neue Wachstumsquellen zu erschließen, während ältere Medikamente ihren Patentschutz verlieren.
Spezialisierung auf seltene Muskelerkrankungen
Das in San Diego ansässige Unternehmen Avidity entwickelt RNA-basierte Therapien für Muskel- und neuromuskuläre Erkrankungen, für die es bisher nur wenige Behandlungsmöglichkeiten gibt. Der Hauptkandidat des Unternehmens, Del-zota, befindet sich in der mittleren Testphase für einen seltenen Subtyp der Duchenne-Muskeldystrophie. Darüber hinaus verfügt Avidity über zwei weitere experimentelle Medikamente für schwere Muskelerkrankungen.
Im Rahmen der Transaktion wird Avidity seine Frühphasenprogramme im Bereich der Präzisionskardiologie in ein neues unabhängiges Unternehmen namens Spinco ausgliedern. Dieses soll nach dem Zusammenschluss voraussichtlich an die Börse gebracht werden.Dank dieser Strategie kann Novartis seinen Fokus auf die fortgeschrittenen Therapeutika richten, während die frühen Forschungsprogramme unabhängig von ihm weiterentwickelt werden können.
Novartis AG Aktie Chart
Analysten sehen klare Vorteile
Durch die Akquisition wird der Einfluss von Novartis im US-amerikanischen Biotechnologiesektor ausgeweitet und seine Stellung im Bereich der seltenen und genetischen Krankheiten gefestigt. Die Branche gilt als Schlüsselsektor für das langfristige Wachstum großer Pharmaunternehmen, die auf der Suche nach neuen Einnahmequellen sind, während die Patente auf ältere Medikamente auslaufen.
Die Mehrheit der Analysten betrachtet den Zukauf positiv. Offenbar ist der Zukauf mit Novartis‘ langfristiger Strategie vereinbar, sich auf spezialisierte Therapiegebiete zu konzentrieren. Es könnte vorteilhaft sein, sich auf seltene Muskelerkrankungen zu konzentrieren, da in diesem Bereich ein großer medizinischer Bedarf besteht und wirksame Therapien oft höhere Vergütungen erhalten.
Ob die 12-Milliarden-Dollar-Investition von Novartis langfristig erfolgreich ist, hängt nun entscheidend davon ab, wie die klinischen Studien ausgehen und wie gut die Avidity-Medikamente auf dem Markt eingeführt werden. Die Übernahme zeigt jedoch, dass der Schweizer Konzern mit großem Engagement seine Pipeline durch strategische Akquisitionen stärken und sich auf die Zeit nach dem Auslaufen bedeutender Patente vorbereiten will.
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