Der Countdown läuft: Ende September läuft das Ultimatum von US-Präsident Donald Trump aus, das große Pharmakonzerne zwingt, ihre Preise in den USA an das Niveau anderer Industriestaaten anzupassen. Besonders im Fokus steht auch Novartis. CEO Vas Narasimhan hat nun in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung eingeräumt, dass man über Preissenkungen nachdenkt – doch an der eigenen Prognose hält das Unternehmen fest.
Trump setzt die Branche unter Druck
Mit seiner „Most-Favored-Nation“-Politik will Trump die teils drastischen Preisunterschiede zwischen den USA und Europa beenden. In der Praxis heißt das: Medikamente, die Amerikaner bislang oft zum Vielfachen der europäischen Preise kaufen mussten, sollen günstiger werden. Für Konzerne wie Novartis bedeutet das sinkende Margen im größten Pharmamarkt der Welt.
Brrisant: Trump droht offen mit weiteren Maßnahmen, sollte die Branche nicht freiwillig einlenken. „Wir werden jedes Instrument einsetzen, um amerikanische Familien zu schützen“, hieß es in seinem Schreiben an die CEOs.
Novartis bleibt gelassen
Trotz des Säbelrasselns zeigt sich Novartis nach außen hin ruhig. CEO Narasimhan betonte, dass die mittelfristige Wachstumsprognose von 5% Umsatz-CAGR bis 2029 bestehen bleibt. Noch wichtiger: Der Gewinn soll schneller steigen als der Umsatz, da Effizienzprogramme und margenstarke Therapien die Bilanz stützen.
Gleichzeitig verweist der Vorstandsboss darauf, dass die Spielräume unter geltendem US-Recht überschaubar seien. Sollten Preisdeckel tatsächlich greifen, rechnet Novartis damit, die Folgen zumindest mittelfristig abfedern zu können.
Zölle als zweites Risiko
Neben der Preisdiskussion steht ein weiterer Elefant im Raum: mögliche 15%-Zölle auf EU-Pharmaprodukte. Auch hier sieht sich Novartis vorbereitet. Man habe die US-Lagerbestände massiv aufgestockt, die Versorgung sei bis Mitte 2026 gesichert. Zudem entfallen nur wenige Exporte von Wirkstoffen aus der Schweiz in die USA. Die größere Gefahr liegt für Narasimhan darin, dass die gesamte Branche in Sippenhaft genommen wird.
Novartis Aktie Chart
Bewertung bleibt ein Knackpunkt
Aus Investorensicht bleibt die Lage zwiespältig. Einerseits bietet Novartis Stabilität durch eine breite Pipeline und eine starke Stellung in Kernfeldern wie Onkologie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und seltenen Krankheiten. Andererseits könnten Preissenkungen in den USA die Margen belasten – gerade dort, wo viele Blockbuster ihre Höchstumsätze erzielen.
An der Börse preist man bislang Gelassenheit ein. Novartis handelt mit einem soliden Bewertungsaufschlag gegenüber europäischen Wettbewerbern, liegt aber unter den US-Schwergewichten wie Eli Lilly oder Merck. Viel wird davon abhängen, ob es Trump ernst meint mit harten Eingriffen oder ob in letzter Sekunde ein Kompromiss gefunden wird.
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