NIO sorgt wieder für Schlagzeilen. Der chinesische Elektroauto-Hersteller konnte im Juni 24.925 Fahrzeuge ausliefern – ein solides Plus von 17,5 Prozent zum Vorjahr. Die Aktie reagierte mit einem 14-prozentigen Wochenplus. Doch Vorsicht: Unter der glänzenden Oberfläche verbergen sich fundamentale Schwächen.
ONVO L90 weckt neue Hoffnungen
Der Haupttreiber der jüngsten Rally ist der Launch des ONVO L90. Der große Familien-SUV der günstigeren Submarke überzeugt mit 900V-Schnellladetechnologie und fortschrittlichen Fahrassistenzsystemen. Nach dem L60 und L80 komplettiert der L90 die ONVO-Palette.
NIO hofft, mit drei Modellen bis Ende 2025 monatlich 25.000 ONVO-Auslieferungen zu erreichen. Der L60 zeigte bereits 40 Prozent Wachstum im Mai, konnte aber nicht zum Bestseller avancieren. Ob der L90 den erhofften Durchbruch bringt, bleibt abzuwarten.
Batterie-Tausch-System als Differenzierungsmerkmal
NIOs Battery-as-a-Service-Konzept gewinnt an Dynamik. Die Batterie-Sparte Mirattery unterzeichnete einen wichtigen Vertrag mit CATL zur Ausweitung des Tauschnetzes. Dieses einzigartige Servicemodell könnte NIO langfristig von Konkurrenten abheben.
Allerdings trägt das Geschäft noch nicht wesentlich zum Ergebnis bei. Bei der aktuellen Liquiditätslage kann sich NIO kaum auf langfristige Optionen verlassen.
Katastrophale Finanzkennzahlen alarmieren
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Nettomarge liegt bei minus 35,8 Prozent, die Eigenkapitalrendite bei erschreckenden minus 240,2 Prozent. Der operative Cashflow ist mit minus 1,08 Milliarden Dollar tief im roten Bereich.
Trotz leichter Verbesserungen bleibt die Bruttomarge mit zehn Prozent bescheiden. Besonders bedenklich: Die Fahrzeugmarge sank von 13,1 Prozent im vierten Quartal auf 10,2 Prozent im ersten Quartal 2025.
Unrealistische Prognosen frustrieren Anleger
NIOs Management bleibt bei seiner ambitionierten Prognose von 440.000 Auslieferungen für 2025. Nach 114.000 Fahrzeugen im ersten Halbjahr müssten monatlich 55.000 Einheiten folgen. Zum Vergleich: Juni galt mit 25.000 Auslieferungen als starker Monat.
Diese realitätsferne Zielsetzung schadet der Glaubwürdigkeit. Während US-Tech-Unternehmen eher konservative Prognosen abgeben, setzt NIO unrealistisch hohe Ziele und enttäuscht regelmäßig.
Nio Aktie Chart
Institutionelle Flucht sendet Warnsignal
Besonders alarmierend: Nur noch 20 Prozent der Aktien befinden sich in institutioneller Hand. Diese niedrige Quote deutet auf mangelndes Vertrauen professioneller Investoren hin. Wachstumsunternehmen erreichen normalerweise über 70 Prozent institutionelle Beteiligung.
Ohne institutionelle Unterstützung bleiben nachhaltige Kursgewinne unwahrscheinlich. Die aktuelle Rally könnte sich als kurzfristige Handelsopportunität entpuppen, nicht als Beginn einer fundamentalen Trendwende.
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