New Fortress Energy hat am Freitag seinen Quartalsbericht für das dritte Quartal vorgelegt, allerdings ohne die übliche Pressemitteilung. Die Zahlen fielen erneut schwach aus: Das Unternehmen verbuchte erhebliche operative Verluste und Mittelabflüsse. Die liquiden Mittel schrumpften im Quartalsverlauf um mehr als 400 Millionen Dollar auf nur noch 145,2 Millionen Dollar. Besonders brisant: New Fortress versäumte vergangene Woche eine fällige Zinszahlung von 163,8 Millionen Dollar auf seine vorrangig besicherten Anleihen mit 12,00 Prozent Kupon.
Gläubiger gewähren Aufschub bis Mitte Dezember
Immerhin gelang es dem Unternehmen, mit Anleihegläubigern, die mehr als 70 Prozent der betroffenen Anleihen halten, eine Stillhaltevereinbarung zu treffen. Diese läuft bis zum 15. Dezember und verhindert vorerst eine Beschleunigung der Fälligkeit. Parallel dazu stimmten die Kreditgeber einer begrenzten Lockerung von Covenants zu, um den laufenden Restrukturierungsverhandlungen mehr Zeit zu verschaffen.
Die Hintergründe der finanziellen Schieflage sind vielfältig: Im März 2024 endete ein margenstarker Notfall-Stromliefervertrag in Puerto Rico vorzeitig. Im Dezember folgte eine teure Refinanzierung der Schulden, und kürzlich verkaufte New Fortress sein profitables Jamaika-Geschäft. Trotz des Verkaufs von vier schwimmenden Speicher- und Regasifizierungseinheiten an Energos Infrastructure im November für 150 Millionen Dollar bleibt die Lage angespannt.
New Fortress Energy Inc. Aktie Chart
Anleihekurse signalisieren drastische Verluste für Gläubiger
Die Kapitalmärkte haben die Situation bereits eingepreist. Die vorrangig besicherten Anleihen mit Fälligkeit 2029 notierten zuletzt bei rund 30 Cent je Dollar, nachdem sie noch im März bei 94 Cent gehandelt wurden. Das besicherte Darlehen mit Laufzeit bis 2028 wird bei etwa 44,6 Cent gehandelt. Noch dramatischer sieht es bei nachrangigen Anleihen aus: Die 6,5-Prozent- und 8,75-Prozent-Papiere werden zwischen 10 und 20 Cent bewertet.
Diese Kurse deuten auf erhebliche Verluste selbst für vorrangige Gläubiger hin. Sollte das Unternehmen eine Debtor-in-Possession-Finanzierung benötigen, die auf mindestens 500 Millionen Dollar geschätzt wird, würden sich die Aussichten für bestehende Gläubiger weiter verschlechtern. Bei einer Mittelverwendung ähnlich dem dritten Quartal wäre New Fortress bereits zum Jahresende ohne liquide Mittel.
Berichte über eine mögliche Restrukturierung nach britischem Recht durch ein „Scheme of Arrangement“ könnten zwar Vertragsbeziehungen schonen und Kosten senken. Doch auch dieses Verfahren dürfte kaum Spielraum für Aktionäre lassen, nachdem das britische Insolvenzrecht 2020 reformiert wurde. Anleger sollten die kommenden Wochen genau beobachten, denn die Zeit für eine geordnete Lösung wird knapp.
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