Die Übernahmeschlacht um Warner Bros. ist in vollem Gange und sie bleibt derzeit das beherrschende Thema bei Netflix. Der Streaming-Anbieter hatte Anfang Dezember einen Übernahmedeal verkündet, die Rechnung aber ohne Paramount gemacht. Von dort werden in einem feindlichen Übernahmeangebot 30 US-Dollar je Aktie geboten, was Warner Bros. mit 108 Milliarden Dollar bewertet.
Das Angebot von Netflix hingegen klammert das TV-Geschäft weitgehend aus, konzentriert sich auf Filmstudios mitsamt ihren starken Marken und sieht eine Bewertung von 82,7 Milliarden Dollar vor. Somit wurde Netflix überboten, doch Warner Bros. zweifelt trotz persönlicher Garantie von Oracle-Gründer Larry Ellison für rund 40 Milliarden Dollar an der Finanzierbarkeit des Paramount-Deals und empfahl Anlegern deshalb, das Angebot abzulehnen.
Netflix: Die Zeit läuft
Wer sich nun am Ende durchsetzen mag, steht derzeit noch in den Sternen. Doch die nächste wichtige Frist steht bereits. Noch bis zum 21. Januar läuft das Angebot von Paramount und damit auch der feindliche Übernahmeversuch. Spätestens dann wird sich zeigen, ob der Konkurrent sich durchsetzen kann.
Die Anleger von Netflix sind ob der jüngsten Geschehnisse sichtlich nervös geworden. Reagierte die Aktie zunächst noch mit Kursgewinnen auf den Übernahmedeal, ging es nach der Initiative von Paramount spürbar bergab. Festzustellen ist aktuell ein Kursverlust von knapp elf Prozent auf Vier-Wochen-Sicht. Am Freitag ging es mit 94,47 Dollar aus dem Handel.
Netflix Aktie Chart
Ein zweischneidiges Schwert
Ohnehin wird die anvisierte Übernahme von Warner Bros. an den Märkten unterschiedlich bewertet. Fürsprecher sehen massive Chancen aufgrund starker Marken wie Harry Potter und Herr der Ringe. Damit könnte Netflix auch bei Merchandise und Themenparks Fuß fassen. Kritiker fürchten allerdings die Kartellbehörden, die hohen Kosten und die komplexe Integration von Warner Bros. in die Strukturen von Netflix. Wie auch immer die Sache ausgehen mag: eine Reaktion bei der Netflix-Aktie ist fest zu erwarten.
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