Die Netflix-Aktie konnte sich in den letzten Handelstagen auf einem Kursniveau von rund 80 Euro stabilisieren. Wie wird die geplante Übernahme von Warner Bros. den Aktienkurs des Streaming-Giganten beeinflussen?
Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten
Fürs Erste scheint das Übernahmeangebot von Netflix für Warner Bros. Discovery an den Finanzmärkten verdaut. Für viele Anleger war es wohl nicht nur eine Überraschung, sondern auch eine teure Überraschung. Anders lässt sich der starke Kursrückgang der Netflix-Aktie in den Tagen nach dem Übernahmeangebot nicht erklären.
Wie es nun weitergeht, ist völlig unklar, denn es gibt drei große Unbekannte in Bezug auf die Übernahme. Zum Ersten hat Mitbieter Paramount Skydance ein feindliches Übernahmeangebot vorgelegt, das mit gleich zwei Vorteilen aufwarten kann. Es ist ein reines Cash-Angebot an die Warner-Aktionäre und Paramount will den Gesamtkonzern übernehmen und nicht wie Netflix nur Teilbereiche.
Zum Zweiten wird das Weiße Haus ein Wörtchen in dieser Angelegenheit mitreden. Schließlich geht es dabei um nichts Geringers als um die Neuordnung der amerikanischen Medienlandschaft. Mit einem TV-Sender wie CNN hat Warner Bros. auch eine große politische Dimension. Die US-Regierung hat bereits klargemacht, dass sie eine Präferenz für eine Übernahme durch Paramount hat.
Und zum Dritten werden die Kartellbehörden im In- und Ausland über den Deal entscheiden. Angesichts der geballten Macht von Netflix und HBO Max im Streaming-Geschäft könnte es durchaus sein, dass sie die Transaktion untersagen.
Zieht dieses Argument?
Ob Netflix letztlich mit seinem Argument durchkommen wird, dass der Hauptwettbewerber YouTube heißt und der Markt somit deutlich weiter gefasst werden muss, ist fraglich. Die Entwicklung der Netflix-Aktie ist momentan so schwierig zu greifen wie schon lange nicht mehr.
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