Netflix-Aktie: Finanzierung für Warner-Bros.-Deal steht!

Der Streaming-Riese hat Kreditlinien über 25 Milliarden Dollar für den geplanten Kauf von Warner-Bros.-Studios und HBO Max gesichert.

Auf einen Blick:
  • Netflix vereinbart Kreditlinien über 25 Milliarden Dollar für Warner-Bros.-Übernahme
  • Finanzierung besteht aus revolvierendem Kredit und zwei verzögerten Laufzeitdarlehen
  • Justizministerium prüft die Auswirkungen auf die Marktdominanz von Netflix
  • Paramount hatte zuletzt noch ein unaufgefordertes Gegenangebot vorgelegt

Netflix greift für den geplanten Kauf zentraler Warner-Bros.-Discovery-Sparten auf eine massive Bankfinanzierung zurück: Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC von heute hervorgeht, hat sich der Streamingkonzern Kreditlinien und Darlehen im Gesamtumfang von 25 Milliarden US-Dollar gesichert. Das Paket soll den Barkaufanteil der 72-Milliarden-Dollar-Transaktion absichern, in deren Rahmen Netflix die Studios sowie das Streaminggeschäft HBO Max von Warner Bros. übernehmen will.

Die Finanzierung besteht aus einer revolvierenden Kreditlinie über 5 Milliarden Dollar sowie zwei verzögerten Laufzeitdarlehen von jeweils 10 Milliarden Dollar. Netflix kann die Kredite vorzeitig tilgen oder ungenutzte Teile ohne Strafgebühren streichen, allerdings dürfen zurückgezahlte Beträge nicht erneut abgerufen werden. Die revolvierende Linie läuft drei Jahre nach Abschluss der Übernahme aus – spätestens jedoch am 19. Dezember 2030.

Justizministerium prüft die Transaktion

Netflix hatte sich Anfang des Monats gegen Paramount und Comcast durchgesetzt und eine Vereinbarung getroffen, nach der für die Filmstudios und HBO Max 27,75 Dollar je Aktie in bar und in Form von Aktien gezahlt werden sollen. Warner Bros. Discovery plant zudem eine Aufspaltung in zwei Unternehmen; die Kabelnetze sollen separat geführt werden. Die neue Finanzierung ersetzt dabei einen Teil der zuvor vorgesehenen Überbrückungskredite.

Das US-Justizministerium hat bereits Ermittlungen aufgenommen, um die Auswirkungen auf den Wettbewerb zu untersuchen – auch mit Blick darauf, dass Netflix seine starke Position in der Medienbranche weiter ausbauen könnte. Kritiker warnen vor negativen Folgen für Hollywood. Die Führungen beider Unternehmen haben daraufhin zugesichert, Filme weiterhin in Kinos zu zeigen. Paramount hatte Warner Bros. zudem vorgeworfen, Netflix zu bevorzugen, und vergangene Woche ein unaufgefordertes Barangebot vorgelegt. Warner Bros. empfahl den Aktionären jedoch, dieses Angebot abzulehnen.

Marktmacht und strategische Weichenstellung

Das Volumen der Kreditaufnahme unterstreicht, wie weitreichend Netflix die eigene Strategie mit der Akquisition ausrichten will. Mit den Studios und HBO Max würde der Konzern seine Stellung im Streaming weiter festigen und sich den Zugang zu großen Contentbibliotheken sichern. Die Konditionen geben Netflix zugleich Spielraum, die Finanzierung je nach tatsächlichem Bedarf zu steuern und flexibel zurückzuführen.

Wie die Wettbewerbsbehörden am Ende entscheiden, ist offen. Für Anleger rückt damit in den Vordergrund, welche Auflagen eine Genehmigung begleiten könnten und wie sich die Integration auf die Profitabilität von Netflix auswirkt. Dass Rivalen mit Gegenangeboten und Vorwürfen reagieren, zeigt: Hier geht es um mehr als den nächsten Deal in der Unterhaltungsbranche.

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