Netflix befindet sich derzeit in einer Korrektur der vorherigen Aufwärtsbewegung und hat dabei die letzten Tiefs unterschritten, womit die Struktur vorerst gebrochen wurde. Entscheidend wird nun sein, ob die Aktie das offene GAP schließen kann und es gelingt, die Struktur wieder zu drehen.
Erwartungen verfehlt und TV-Sender außen vor
Beim Gewinn je Aktie verfehlte Netflix die Erwartungen deutlich. 5,87 Dollar standen zum Quartalsende im Bericht, fast 17 Prozent unter der Prognose der Wall Street. Der Umsatz lag mit 11,51 Milliarden Dollar hingegen exakt im Rahmen der Erwartungen. Schwächer als erhofft fiel jedoch die operative Marge aus. Statt der avisierten 31,5 Prozent wies Netflix lediglich 28 Prozent aus. Die Begründung folgte unmittelbar. Ein Steuerstreit in Brasilien, der in keinem Analystenmodell berücksichtigt war, belastete das Quartal mit 619 Millionen Dollar. Ohne diesen einmaligen Effekt, so das Management, hätte man die Prognose klar übertroffen. Zudem versicherte der Konzern, dass der Fall künftig keine wesentlichen Auswirkungen mehr haben werde.
Dynamisch zeigt sich vor allem das Werbegeschäft, das Netflix längst nicht mehr als Zusatzoption, sondern als strategische Wachstumssäule etabliert. Das dritte Quartal markierte das stärkste Werbequartal der Unternehmensgeschichte. Netflix verdoppelte seine Zusagen im US-Upfront-Markt und rechnet fest damit, die Werbeerlöse 2025 mehr als zu verdoppeln.
Auch auf strategischer Ebene gab es reichlich Gesprächsstoff. Warner Bros. Discovery prüft derzeit Optionen nach „unaufgefordertem Interesse“ mehrerer Parteien, darunter angeblich auch Netflix. Co-CEO Ted Sarandos dämpfte die Spekulationen allerdings und stellte klar, dass man kein Interesse an klassischen TV-Netzwerken habe. Selektive Übernahmen seien nicht ausgeschlossen, aber nur dann, wenn sie strategisch tatsächlich einen Mehrwert bieten. Mit anderen Worten, Netflix bleibt wählerisch. Zusätzlich sorgte eine neue Partnerschaft mit Spotify für Aufmerksamkeit. Eine Auswahl an Video-Podcasts von Spotify Studios und The Ringer soll künftig auch auf Netflix verfügbar sein.
Netflix-Aktie im Chart-Check
Sollte die Aktie weiter unter Druck geraten und die Tiefs bei rund 1.075 US-Dollar unterschreiten, wäre das ein klares Signal für weiter fallende Kurse. In diesem Fall dürfte der Markt die Trendlinie im Bereich von etwa 1.000 US-Dollar anlaufen. Auf der Long-Seite wäre ein Überschreiten der letzten Hochs ein erster positiver Schritt, ebenso das Schließen des offenen GAPs. Gelingt beides, würde das eher auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung und ein mögliches Erreichen der nächsten Widerstandszone hindeuten.Hier einmal das Ganze im Tageschart.

Den Link zu Tradingview und dem Chart findest du hier: https://www.tradingview.com/x/tRKWL3Cd/
Eine Long-Position wäre für mich dann interessant, wenn der Markt die letzten Hochs überwindet und dieses Niveau anschließend verteidigen kann. Bleibt der Kurs darüber, würde das auf weiter steigende Notierungen und ein mögliches Schließen des GAPs hindeuten.
Auf der Short-Seite ergäbe sich eine Chance, wenn der Markt die jüngsten Tiefs bricht und damit die bestehende Abwärtsstruktur fortsetzt. Auch eine Abweisung an den Hochs könnte ein potenzielles Short-Szenario eröffnen. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass sich der Markt derzeit in einer Unterstützungszone befindet.
Ihr Konrad
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