Nestlé steckt noch immer tief in der Krise. In den letzten Jahren konnte das Unternehmen Wachstum einzig durch Preiserhöhungen erzielen. Solche sind zwar zum Teil berechtigt. Schon im vergangenen Jahr gab es aber Stimmen zu vernehmen, laut denen Nestlé es vielleicht etwas zu weit getrieben haben könnte. In der Folge gehen die Absatzzahlen teils drastisch zurück.
Betriebsratschef Andreas Zorn verriet gegenüber dem „Handelsblatt“, dass bei Fertiggerichten im laufenden Jahr ein Rückgang der Absatzzahlen um 2,2 Prozent verzeichnet werden musste. Der Skandal um Perrier ließ die Verkaufszahlen von Wasser um ein Prozent sinken und bei Milchprodukten musste ein nicht unerhebliches Minus von 0,7 Prozent verzeichnet werden.
Nestlé mit saftigen Preiserhöhungen
Wie weit die Preiserhöhungen bei Nestlé reichen, untersuchte das Handelsblatt in Zusammenarbeit mit dem Preisvergleichsanbieter Shmaggle. Dabei zeigte sich, dass die 200-Gramm-Packung After Eight derzeit mit 3,99 Euro zu Buche schlägt. Das ist doppelt so viel wie noch im Januar 2022. Die 4er-Packung KitKat verteuerte sich im selben Zeitraum um 60 Prozent auf 3,19 Euro.
Damit haben zwar auch rasante Preissteigerungen bei Kakao zu tun. Damit lässt sich allerdings nicht erklären, dass auch Produkte wie Maggi Würde sich um rund 40 Prozent verteuerten. Nestlé konnte damit höhere Kosten zwar ein Stück weit auffangen. Doch offensichtlich macht nicht jeder Kunde mit.
Klappt es mit der Trendwende?
Nestle Aktie Chart
Zwar wäre es zu einfach, die Probleme bei Nestlé nur auf (zu) hohe Preise zu reduzieren. Solche spielen aber zweifellos eine tragende Rolle. Für die Zukunft hat das Unternehmen sich Einsparungen vorgenommen, was allerdings bei den Arbeitnehmervertretern nicht gut ankommt. Zusätzlich sollen die Marketingausgaben wieder erhöht werden. Die Anleger scheinen an den Erfolg noch nicht recht glauben zu wollen. Die Nestlé-Aktie notierte am Donnerstagmorgen auf weiterhin schwachem Niveau mit 83,15 Euro. Seit Jahresbeginn ging es um elf Prozent abwärts.
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