Nestlé-Aktie: Perrier bleibt im Regal, Zweifel bleiben

Nestlé darf Perrier in Frankreich weiter als natürliches Mineralwasser verkaufen. Gleichzeitig setzt der Konzern seinen Konzernumbau mit Sparprogramm fort.

Auf einen Blick:
  • Perrier darf weiter als "natürliches" Mineralwasser verkauft werden
  • Verbraucherschutzorganisation scheitert mit Klage
  • Analysten beobachten Vertrauen und Konzern-Umbau genau

Perrier kriegt grünes Licht, die Baustellen bei Nestlé bleiben: Ein Gericht in Nanterre hat die Mineralwasser-Marke aus dem Schussfeld geholt, aber die Diskussion um Wasser, Regeln und Vertrauen läuft weiter – und damit auch die Frage, was das alles für die Nestlé-Aktie bedeutet.

Perrier kommt davon – vorerst

UFC-Que Choisir, eine große französische Verbraucherschutzorganisation, wollte einen harten Schnitt: Rückruf aller Perrier-Flaschen und Schluss mit der Bezeichnung „natürliches Mineralwasser“. Hintergrund sind frühere Wasser-Behandlungen, die nach den strengen Mineralwasser-Regeln nicht erlaubt sein sollen.

Das Gericht sah das deutlich entspannter: kein akutes Gesundheitsrisiko, kein Grund für Verkaufsstopp oder neue Etiketten. Ergebnis: Perrier bleibt ganz normal im Regal, UFC-Que Choisir muss 5.000 Euro Verfahrenskosten an Nestlé zahlen. Der Konzern legte nach und stellte sich hin mit der Botschaft, die Entscheidung bestätige die Sicherheit der Produkte. Parallel laufen aber weiter Ermittlungen und politische Debatten rund um die Quellen – die Akte Perrier ist also nicht zu.

Was die Nestlé-Aktie wirklich bewegt

In den Zahlen ist das Thema kleiner, als der Lärm vermuten lässt. Laut Geschäftsbericht kam Nestlé 2024 auf 91,4 Milliarden Franken Umsatz, das entspricht rund 98,7 Milliarden Euro; etwa 3,5 Prozent davon entfallen auf Wasser. Kein Kerngeschäft, eher Beifang. Perrier ist zwar das Aushängeschild dieser Sparte, taucht aber nirgends als eigene Zahl auf – die Marke steckt im Wasserblock mit drin.

Seit Anfang 2025 hat Nestlé Wasser und bestimmte Getränke in eine eigene Einheit gepackt. Wie Reuters berichtet, wird für diese Sparte über Partnerschaften oder Teilverkäufe nachgedacht; in Finanzkreisen ist von mehreren Milliarden Euro als möglichem Preis die Rede. Für mögliche Käufer zählt dabei nicht nur der Umsatz, sondern auch, ob Perrier künftig ruhig läuft – oder immer wieder Ärger mit Behörden liefert. Für die Nestlé-Aktie heißt das: Das direkte Umsatzrisiko ist überschaubar, das Störfeuer-Potenzial bleibt.

Worauf der Markt bei Nestlé jetzt achtet

Analysten nehmen vor allem die Reibungspunkte wahr. Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy sieht die größten Probleme im Wasserbereich klar bei Perrier, andere Marken laufen nach seiner Einschätzung stabiler. Zudem verweisen Analysten in verschiedenen Kommentaren darauf, dass klassische Themen wie Wachstum, Margen und der insgesamt negative Nachrichtenfluss die Stimmung bei der Nestlé-Aktie geprägt haben – Wasser ist dabei ein Baustein, nicht das einzige Thema.

Die laufenden Zahlen zeigen: Nestlé wächst aus eigener Kraft leicht weiter und hält an seinen Zielen fest, trotz allem Lärm um Perrier. Parallel zum Wasserstreit fährt der Konzern ein hartes Sparprogramm: Weltweit sollen in den nächsten Jahren rund 16.000 Stellen wegfallen, das Einsparziel liegt bei etwa 3 Milliarden Franken, also rund 3,24 Milliarden Euro. Für die Nestlé-Aktie bleibt die Wassersparte damit ein kleiner Posten in der Gewinn- und-Verlustrechnung, aber ein großer Test für das Thema Glaubwürdigkeit. Spannend wird, ob die nächsten Schlagzeilen aus Frankreich Ruhe reinbringen – oder den Wasserfall an Kritik wieder anwerfen.

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