Liebe Leserin, lieber Leser,
Nel ASA ist zurück. Nun ja, ein bisschen zumindest. Nachdem die Papiere des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten am Mittwoch noch bei 0,18 Euro gehandelt worden waren, schoben sie sich im Laufe des Donnerstags auf bis zu 0,23 Euro. Damit hatte sie sich binnen eines Tages um rund ein Viertel im Wert verbessert. Von alten Höchstständen ist die Nel-Aktie freilich immer noch weit entfernt. Und doch war der Sprung im Kurskeller kein Wunder, er hatte seinen Grund.
Größter PEM-Auftrag für Nel überhaupt
Denn tatsächlich meldeten die Norweger am Donnerstag das, worauf die Märkte seit Monaten, wenn nicht Jahren, gewartet hatten: Nel Hydrogen US, eine Tochtergesellschaft von Nel ASA, habe von Kaupanes Hydrogen AS und HyFuel AS in Norwegen einen Festauftrag erhalten. Und nicht nur das. Der Gesamtauftragswert der Bestellung liege bei mehr als 50 Millionen US-Dollar „und ist damit der zweitgrößte Festauftrag, den Nel je erhalten hat, und der größte Auftrag für PEM-Anlagen überhaupt“, so die Mitteilung.
- Beide Projekte werden demnach von Hydrogen Solutions AS (HYDS) in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Projektpartnern entwickelt
- Jedes Projekt mit einer Kapazität von 20 MW basiere auf Nels MC 500-Container-PEM-Systemen mit einer Gesamtleistung von 40 MW
Millionen-Förderungen für Wasserstoffprojekte
Das HyFuel-Projekt ist nach Nel-Angaben ein Gemeinschaftsprojekt von HYDS, Sogn og Fjordane Energi AS und Fjord Base Holding AS. Die Wasserstoffproduktionsanlage wird auf der Offshore-Versorgungsbasis in Florø, Gemeinde Kinn, errichtet. HyFuel erhält von Enova, einem norwegischen Staatsunternehmen, demnach eine Förderung in Höhe von 180 Millionen NOK (rund 15,3 Millionen Euro). Das Projekt Kaupanes sei ein Gemeinschaftsprojekt von HYDS, Dalane Energi AS und Eigersund Næring og Havn KF. Die Wasserstoffproduktionsanlage wird laut Nel im Industriegebiet Kaupanes in Eigersund errichtet und erhalte von Enova eine Förderung in Höhe von 206 Millionen NOK, umgerechnet 17,5 Millionen Euro.
HYDS ist ein norwegisches Unternehmen mit Sitz in Leirvik, Stord. Das Unternehmen entwickelt und betreibt Anlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff. Die Geschäftstätigkeit decke die gesamte Wertschöpfungskette ab – von der Entwicklung über die Energieversorgung und Elektrolyse bis hin zum Vertrieb von Wasserstoff und verwandten Produkten, so die Nel-Mitteilung. HYDS gehöre zu den wenigen norwegischen Projektentwicklern mit sowohl operativer Erfahrung als auch einer skalierbaren Projektpipeline.
Nel ASA plant Auslieferung ab 2026
Der strategisch wichtige Auftrag markiere „einen wichtigen Meilenstein für das Unternehmen nach einer Phase geringerer Auftragseingänge“, betont Håkon Volldal, Präsident und CEO von Nel ASA. Das Unternehmen habe bereits weltweit mehrere Systeme auf Basis seiner PEM-Plattform geliefert. „Mit dem heutigen Auftrag bestätigen wir die Wettbewerbsfähigkeit der Plattform auch für größere Installationen. Sie wird als wichtige Referenz für zukünftige Projekte dienen“, glaubt Volldal.
- „Die Projekte werden sich voraussichtlich positiv auf Nels Finanzlage und Produktkosten auswirken und den Umfang der Service- und Aftermarket-Aktivitäten in Europa erweitern“, heißt es
- Die Systeme werden im automatisierten Werk in Wallingford, USA, gebaut, sollen ab dem zweiten Halbjahr 2026 bis 2027 ausgeliefert werden und Anfang 2028 in Betrieb gehen
Nel-Aktie langfristig dramatisch im Minus
Es ist zweifellos eine gute Nachricht für Nel ASA, die auch an den Märkten entsprechend Resonanz fand. Dennoch muss der kurzfristige Kurserfolg eingeordnet werden: Nicht allein, dass die Aktie inzwischen wieder leicht auf aktuell 0,22 Euro abgab und am 10. Oktober, es ist gerade einmal vier Wochen her, bei 0,24 Euro und somit etwas höher notierte.
Vor genau einem Jahr war die Nel-Aktie den Anlegern noch 0,34 Euro wert, vor zwei Jahren 0,72 Euro, vor drei Jahren waren es gar 1,22 Euro. Somit hat sie in diesem Zeitraum noch immer mehr als 80 Prozent an Wert eingebüßt.
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